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Silberband 056 - Kampf der Immunen

Titel: Silberband 056 - Kampf der Immunen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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darauf ankommen sollte.«
    Ich machte eine alles umfassende Geste. »Niemand will Sie hier hören!«
    Er schürzte die Lippen und sah dadurch noch häßlicher aus.
    »Sie besitzen keine grundlegenden Kenntnisse über die Favalo-Musik«, warf er mir vor. »Ein guter Favalo-Musiker muß jederzeit einsatzbereit sein. Wer den Kontakt mit den Instrumenten verliert, wird früher oder später zum Stümper. Bei der Favalo-Musik kommt es weniger …«
    »Ruhe!« unterbrach uns Rorvic barsch. »Ich habe keine Lust, mir das anzuhören.«
    In der folgenden Stille fühlte ich mich unbehaglich. Der weiche Boden dämpfte unsere Schritte. Auch jetzt waren keine Anzeichen für die Anwesenheit intelligenter Wesen zu erkennen. Die Öffnungen in den nahe liegenden Gebäuden waren verschlossen. Aber nirgends gab es Spuren des Verfalls.
    Plötzlich vernahm ich ein schwappendes Geräusch. Ich fuhr herum. Die Oberfläche des Flusses hatte sich geteilt. Ein glitzerndes Metallpodest ragte aus dem Wasser. Auf dem Podest bewegten sich ein paar glitzernde Gestalten aus Metall, von denen das Wasser tropfte.
    »Dalaimoc!« rief ich.
    Die Szene war unwirklich, aber dann begann das Podest aus dem Wasser zu waten. Es bediente sich beinartiger Vorrichtungen mit Gelenken und hakenförmigen Spreizfüßen. Das gesamte Gebilde schwankte dabei heftig, und ich wunderte mich, daß keiner der glitzernden Roboter vom Podest fiel. Jetzt erkannte ich, daß die Automaten oben auf dem Podest schaufelförmige Arme besaßen.
    Das Gerüst stelzte über den Boden, ohne Notiz von uns zu nehmen. Sein Ziel war zweifellos der Raumhafen. Atemlos sahen wir zu, wie es sich einer flachen Halle näherte. Dort blieb es stehen, bis sich ein Tor öffnete. Schließlich verschwand es in der Halle. Das Tor glitt wieder zu.
    Pampo ächzte leise.
    Perry Rhodan, der ebenso wie die anderen Besatzungsmitglieder in der Zentrale der GOOD HOPE II über den fliegenden Kameraroboter alles beobachtet hatte, meldete sich über Funk.
    Rorvic nahm mir das tragbare Funkgerät aus den Händen.
    »Das war meiner Ansicht nach eine Art Flußbagger, Sir«, sagte er. »Warum und auf wessen Befehl das Ding im Fluß arbeitete, läßt sich allerdings schwer erraten.«
    »Glauben Sie, daß es Zufall ist, daß es gerade während unserer Ankunft aus dem Wasser kam?« fragte Pampo.
    »Ich hoffe es«, erwiderte Rorvic. »Denn wenn ein Zusammenhang besteht, werden wir … Da!«
    Ein solcher Aufschrei war für Rorvic ungewöhnlich. Sekunden später sah ich, was ihn zu diesem Temperamentsausbruch veranlaßt hatte. Zwischen den Gebäuden kam etwas hervor, das wie ein gigantischer, vielarmiger Kran aussah. Es war ein etwa sechzig Meter hohes Metallgerüst mit zahlreichen beweglichen Auswüchsen. Ich sah Greifarme, Schaufeln, Tentakel, Fühler und andere Extremitäten, die alle in Bewegung waren. Das gesamte Gebilde schwankte hin und her, als wollte es jeden Augenblick zusammenbrechen. Seltsamerweise trat diese Katastrophe nicht ein, sondern der metallische Riese näherte sich uns mit unglaublicher Geschwindigkeit.
    »Fliehen Sie!« rief Rhodan über Funk.
    Pampo hatte sich bereits in Bewegung gesetzt. Mit seinen rudernden Armen sah der dürre Mann wie eine verkleinerte Ausgabe des Krans aus.
    Ich schaltete mein Flugaggregat ein, doch es funktionierte nicht.
    »Die Energie ist blockiert«, stellte Rorvic gelassen fest.
    Er zog seinen Kombistrahler.
    Ich kümmerte mich nicht länger um ihn, sondern rannte in Richtung der Space-Jet davon. Der Schatten des Riesenkrans huschte vor mir über den Boden, dann vernahm ich ein schnappendes Geräusch. Zwei Metallklauen schlossen sich über meiner Hüfte. Ich wurde vom Boden hochgerissen. Der Boden drehte sich unter mir. Sekundenlang sah ich nichts als durcheinanderwirbelnde Metallarme. Der mittlere Teil des Riesenkrans knirschte und ächzte. Ich schwebte an Rorvic vorbei, der wie ein fetter Käfer in der Umklammerung eines zusammengerollten Tentakels hing und vergeblich versuchte, seinen Strahler abzufeuern.
    Schräg unter mir rannte Pampo. Er fiel zu Boden, wurde von einem schaufelartigen Auswuchs des Riesenkrans aufgegriffen und hochgerissen. Die Schaufel klappte zu, und er war in einem stählernen Gefängnis eingeschlossen. Hoffentlich bekam er Luft.
    Der Riesenkran verhielt einen Augenblick. Entweder wartete er auf Befehle aus einer uns noch unbekannten Zentrale, oder er brauchte diese Pause, um sich über weitere Aktionen klarzuwerden. Ich fragte mich, warum wir das

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