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Silberband 056 - Kampf der Immunen

Titel: Silberband 056 - Kampf der Immunen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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eine Kanne, die neben meinem Schutzanzug lag.
    »Gehört das Ihnen?«
    »Ja, Sir!«
    Er sah mich merkwürdig an.
    »Wozu benötigen Sie während des Unternehmens eine Kanne?«
    Ich hätte ihm gern die Wahrheit gesagt, doch ich mußte damit rechnen, daß Rorvic durch die offene Schleuse jedes Wort hören würde.
    »Ich habe sie immer bei mir«, erklärte ich ausweichend. »Jeder hat schließlich irgend etwas, wovon er sich nur ungern trennt.«
    Atlan blickte die Kanne an. Offenbar überlegte er, welche Besonderheiten sie auszeichnen mochten. Glücklicherweise stellte er keine weiteren Fragen.
    Sandal erhob sich lautlos und ging mit schwingenden Schritten auf die Schleuse zu. Er bot ein Bild ungebrochener Kraft, aber sein finsteres Gesicht zeigte deutlich, in welcher psychischen Verfassung er sich befand.
    »Er wird uns Schwierigkeiten machen!« prophezeite ich.
    »Durchaus möglich«, stimmte Atlan zu. »Aber wenn er noch länger an Bord der GOOD HOPE II bleibt, wird er noch größere Schwierigkeiten machen. Rhodan und ich befürchten schon seit Tagen, daß Sandal die Kontrolle über sich verliert. Er braucht ein Ventil für seinen aufgestauten Haß. Ihn an Bord zurückzuhalten hieße, ihn seelisch töten.«
    Ich verstand. Der Halbwilde würde uns begleiten, was ich auch immer an Gegenargumenten vorbringen mochte.
    Rorvic streckte den Kopf aus der Schleuse und grinste uns an.
    »Wir sind bereit!«
    Ich schaute Atlan bedeutungsvoll an, aber er reagierte nicht. Er und Rhodan schienen Rorvic für einen großartigen Burschen zu halten, weil er zufällig ein Planetensystem geortet hatte, in das ein Körper aus dem Schwarm eindringen wollte.
    »Es wird Zeit!« sagte der Lordadmiral.
    Zögernd betrat ich den kleinen Diskusraumer. Rorvic hatte sich in den Pilotensitz gequetscht und hantierte mit seinen wurstförmigen Fingern an den Instrumenten herum.
    »Zerbrechen Sie nichts!« sagte ich giftig.
    Pampo kicherte melodisch. In seinen Gürteltaschen klirrten seine Favalo-Instrumente. Es lief mir eiskalt über den Rücken.
    Sandal kauerte neben dem Sitz des Navigators und schaute aus der Panzerplastkuppel.
    Ich nahm vor der Funkanlage Platz. Atlan winkte uns noch einmal zu und verließ den kleinen Hangar, in dem zwei acht Meter durchmessende Space-Jets standen.
    Gleichzeitig wurde der Funkkontakt zur Zentrale hergestellt. Auf den Monitoren erschien das Gesicht Perry Rhodans. Seitdem sich die Leichen der beiden Purpurnen von Exota Alpha während der Kühlung quasi in nichts, nur roten Staub aufgelöst hatten, war seine Laune auch nicht mehr die allerbeste.
    »Wir bleiben in ständigem Funkkontakt!« befahl er. »Sie haben lediglich die Aufgabe, ein paar Untersuchungen auszuführen, alles andere soll späteren Kommandos vorbehalten bleiben. Ein flugfähiger Kameraroboter wird Sie begleiten.«
    Ich war erleichtert, daß man keine unmöglichen Dinge von uns erwartete.
    Rorvic hing schlaff im Pilotensitz und schien zu schlafen. Unter halbgeschlossenen Lidern beobachtete er die Kontrollen. Der Favalo-Musikant Cucula Pampo dagegen wirkte übernervös. Er fingerte an den Verschlüssen seiner Kombination herum.
    Die Jet schwebte auf ihren Antigravfeldern vor die Hangarschleuse, die wenige Augenblicke später aufglitt. Als Captain der Solaren Flotte besaß Dalaimoc Rorvic eine abgeschlossene Pilotenausbildung, trotzdem machte ich mir Sorgen, ob er die Jet richtig fliegen würde.
    Wir kamen gut von der GOOD HOPE II weg. Es gab keinen Anlaß für irgendwelche Beanstandungen.
    Rorvic blieb so schweigsam wie eine Auster. Vielleicht flog er das Kleinschiff im Halbschlaf.
    Sandal hockte am Boden und umklammerte seinen Bogen. Seine Muskeln zeichneten sich unter der hellbraunen Haut ab. Nach menschlichen Schönheitsbegriffen war Sandal ein ausgesprochen gutaussehender Mann, und er hätte auf der Erde bestimmt großes Aufsehen erregt.
    Er schien zu spüren, daß ich ihn anblickte, denn er hob den Kopf und erwiderte meinen Blick.
    Ich las unbändigen Haß, aber auch Stolz und eine gewisse Gutmütigkeit in seinem Gesicht. Unter anderen Umständen hätte Sandal ein guter Freund von uns werden können. Aber der Barbar hatte keine Lust, Freundschaften zu knüpfen. Ihn interessierte nur seine Rache.
    Ich empfand Mitleid mit ihm.
    Er war nur ein einfacher Halbwilder, ohne jede Chance, die Mörder seiner Freunde zu finden oder gar zu richten. Aber es wäre vergebliche Mühe gewesen, ihm das klarmachen zu wollen. Er dachte und urteilte nur in den

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