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Silberband 056 - Kampf der Immunen

Titel: Silberband 056 - Kampf der Immunen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schwach. Der Gang war frei von Rauch, aber irgendeine Substanz in der Luft schien das Licht aufzusaugen.
    Ich kniff die Augen zusammen.
    Das Nachlassen der Leuchtkraft unserer Scheinwerfer konnte nur eine Täuschung sein, denn unsere Energieaggregate in den Rückentornistern funktionierten einwandfrei.
    Der Boden war jetzt glatt bis auf eine schmale Rinne auf der einen Seite. Durch sie war früher vielleicht Tropfwasser abgeflossen. Die Wände waren mit großen Ritzbildern verziert. Kaum eine der Zeichnungen war für uns verständlich. Mit viel Phantasie konnte man ab und zu seltsam aussehende Wesen erkennen, die man auf einer Welt wie Testfall Rorvic niemals vermutet hätte. Wahrscheinlich waren es Kreaturen, die der Phantasie längst verstorbener Künstler entsprungen waren.
    Ein immer wieder auftauchendes Bild zeigte einen achtbeinigen Riesen in Hockstellung. Er besaß hervortretende Augen und ein zur Fratze verzerrtes Gesicht. Ich vermutete, daß es sich um eine bösartige Gottheit handelte.
    Dann entdeckten wir die ersten Gräber.
    Pampo machte uns auf eine Öffnung in der Wand aufmerksam. Sie war dreieckig und wies an einer Spitze einen Riß auf, der mich an die Zeichnungen auf den Eingangssäulen erinnerte.
    Die Lichtstrahlen unserer Helmscheinwerfer wanderten über die Wand. Wir fanden weitere Öffnungen. In den meisten Fällen waren drei nebeneinander angelegt.
    Ich trat dichter an die Wand heran und leuchtete in eine Öffnung hinein. Außer einem Häufchen grauen Staubes war nichts zu sehen.
    Plötzlich kam aus der Öffnung ein Geräusch, das sich wie das Stöhnen eines Menschen anhörte. Ich fuhr zurück und griff nach meiner Waffe.
    »Verschwinden wir!« meinte Pampo überängstlich.
    »Langsam, langsam!« ermahnte uns Rorvic. »Wir dürfen uns von diesem Lärm nicht beeindrucken lassen. Ich nehme an, daß er vom Höhlenwind oder von den Felsen verursacht wird. Vielleicht kriechen auch irgendwo ein paar Tiere herum.«
    Ich war nicht bereit, ihm das abzunehmen, aber ich blieb mit schußbereiter Waffe stehen.
    Wieder kam ein Stöhnen aus der Öffnung, vor der wir standen. Aus den anderen Löchern in der Wand erklang das Echo. Es hörte sich an wie eine Antwort.
    »Das ist ja unheimlich!« flüsterte Pampo.
    »Es ist nur fremd«, berichtigte Rorvic. »Ich nehme an, daß wir vor den Gräbern eines längst untergegangenen Volkes stehen. Alles deutet darauf hin.«
    »Und das Geheul?« fragte ich.
    Rorvic lächelte überlegen. »Ich schlage vor, daß wir jetzt alle fünf Minuten den Mund halten, dann werden Sie etwas Erstaunliches feststellen.«
    Ein paar Minuten standen wir schweigend vor den Öffnungen und warteten. Das Geheul verstummte schließlich.
    »Genau, wie ich vermutet habe«, sagte Rorvic triumphierend. »Das Stöhnen wurde von unseren Stimmen und dem Lärm unserer Schritte ausgelöst. Im Innern der Gräber wird eine Art Echo erzeugt, das alle Geräusche verzerrt wiedergibt. Diese Gräberwand war für die Fremden wahrscheinlich eine Art Klagemauer.«
    Wenige Augenblicke später begann das Stöhnen erneut und schien damit Rorvics Theorie zu bestätigen.
    »Wie haben Sie es herausgefunden?« fragte ich verblüfft.
    »Ich habe Ihre Stimme in den Echogeräuschen wiedererkannt«, sagte er.
    Ich wußte, daß er log. Aber er hatte sich die Anspielung auf meine schrille Stimme nicht verkneifen können. Er ignorierte meine wütenden Blicke.
    »Da unser großer Mystiker herausgefunden hat, was hier vorgeht, können wir weitergehen«, sagte ich zu Cucula Pampo, der froh war, die Grabstätte verlassen zu können.
    Rorvic übernahm wieder die Führung. Der Gang schien endlos lang zu sein. Nachdem wir uns eine weitere halbe Stunde durch ihn bewegt hatten, fanden wir an den Wänden große Bildtafeln. Auf jeder Seite waren vierzehn Bilder in den Fels gehauen worden. Jedes Bild war von einer Art Rahmen umgeben.
    »Eine Geschichte in Bildern«, sagte Rorvic, der wie immer schnell eine Erklärung bereit hatte. »Vielleicht können wir die einzelnen Bilder deuten.«
    Doch die Felszeichnungen waren so fremdartig, daß wir nur raten konnten. Einzelne Darstellungen waren außerdem so undeutlich und verwischt, daß Einzelheiten nicht mehr zu erkennen waren. Ich vermutete, daß diese Zeichnungen schon vor Jahrtausenden entstanden waren.
    Rorvic leuchtete in den Gang hinein.
    »Ich habe das Gefühl, daß wir auf diesem Weg niemals herauskommen.«
    »Weshalb?« erkundigte ich mich.
    Er beschrieb mit einem Arm einen

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