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Silberband 057 - Das heimliche Imperium

Titel: Silberband 057 - Das heimliche Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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erst nach Stunden in die GOOD HOPE zurück. Es konnte kein Zweifel mehr daran bestehen, daß der Mausbiber den Schwarm aufgesucht hatte, um mehr über seinen Charakter zu erfahren.
    Er hatte es ohne seinen Körper getan, nur mit seinem Geist. Und er war zurückkehrt!
    »Ich weiß, daß ich ein großes Risiko einging und euch vorher hätte fragen sollen, aber ihr, Perry und Atlan, wart nicht hier. Bully allein hätte die Entscheidung nicht treffen können, also zog ich es vor, Ribald Corello ins Vertrauen zu ziehen, ganz davon abgesehen, daß er der einzige war, der mir dabei helfen konnte. Es war mein Plan, Harno zu suchen.«
    Rhodan holte tief Luft.
    »Harno? Wie kamst du denn auf den Gedanken? Wir hatten lange keinen Kontakt mehr mit dem Energiewesen, und es ist mir ein Rätsel …«
    »Die Antwort liegt auf der Hand, Perry. Der Schwarm birgt eine Gefahr, vor der selbst der Unsterbliche von Wanderer nicht sicher ist, wie wir ja erfahren haben. Was also lag näher als die Vermutung, daß auch Harno von ihr betroffen wurde? Aber noch eine zweite Vermutung scheint logisch: Wenn überhaupt noch jemand helfen konnte, dann war es vielleicht Harno.«
    Langsam nickte Atlan.
    »Harno, das rätselhafte Wesen aus Zeit und Raum und Energie! Hielt es sich nicht dort auf, was als ›Ende der Zeit‹ bezeichnet wurde? Wie sollte der Schwarm dort einen Einfluß ausüben können?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Gucky, der sich prächtig erholt hatte und aufrecht im Bett saß, von einigen Polstern gestützt. Auf dem Tisch daneben stand ein großes Glas mit Fruchtkonzentrat. »Es war alles nur Vermutung, mehr nicht. Ich wußte überhaupt nicht, ob es mir gelingen würde, aber ich entsann mich einiger Bemerkungen Harnos während eines Gespräches, das ich einmal mit ihm führte. Er betonte damals, die absolute Beherrschung von Raum und Zeit sei eine Sache der Loslösung der Energie von Materie – mit anderen Worten: der Loslösung des Geistes vom Körper. Ellert konnte das auch, darum wurde er zum Teletemporarier. Ich sprach mit Corello, er hielt es für möglich, wenn er mir auch davon abriet. Mir aber genügte die geringe Chance, es zu versuchen. Ich mußte Kontakt mit Harno aufnehmen, wenn ich den Schwarm erforschen wollte!«
    Rhodan konnte seine Erregung kaum noch zurückhalten.
    »Und …? Ist es dir gelungen?«
    Gucky lächelte und sah Fellmer an. Der Telepath reichte ihm das Glas mit dem Fruchtsaft.
    »Natürlich ist es mir gelungen, aber laßt mich der Reihe nach berichten. Zuerst einmal Harno! Das war mein Hauptziel. Die Entstofflichung war schwierig, aber ich schaffte es endlich mit Corellos Unterstützung. Mein Bewußtsein löste sich vom Körper, der in Todesstarre fiel und in einer Energieblase zurückblieb. Ich wußte, daß mein Zustand einige Besorgnis hervorrufen würde, aber ich glaubte nicht, daß er so lange anhalten würde. Ich rechnete nur mit wenigen Stunden.«
    »Es waren fast fünf Wochen«, erinnerte ihn Bully vorwurfsvoll. »Wir hatten eine Menge Ärger mit deinem Körper und dem Energiefeld. Aber das wird Ras dir bereits erzählt haben.«
    »Hat er. Tut mir leid, aber ich konnte wirklich nicht ahnen, daß Corello mich in der Gegend herumfliegen ließ. Vielleicht hatte er aber auch keinen Einfluß darauf, und es war nichts anderes als eine Reaktion des Körpers auf das Erleben meines Bewußtseins. Ein Zusammenhang bestand da ja noch immer.«
    »Sicher, das war es wohl«, sagte Rhodan etwas ungeduldig. »Und wie hast du Harno dann gefunden?«
    »Ich schwebte frei im Raum zwischen den Universen, fünfdimensional und als Energieeinheit. Ich rief Harno an, bekam aber keine Antwort, wenigstens nicht sofort. Jetzt weiß ich erst, welche Entfernungen meine parapsychischen Signale zu überwinden hatten – zeitliche Entfernungen natürlich. Aber auch die Beherrschung der Zeit hatte Harno nicht helfen können. Er befindet sich als Gefangener im Innern des Schwarms.«
    Er schwieg und sah in die Gesichter seiner Freunde, die Enttäuschung und Schrecken verrieten. Ohne dazu aufgefordert zu werden, berichtete er weiter:
    »Als Gefangener, aber das erfuhr ich erst später. Jedenfalls bekam ich plötzlich Kontakt mit Harno. Er verriet mir nicht, wo oder wann er war. Er zeigte mir die Geburt einer Sonne, das Entstehen ihrer Planeten, ihre Entwicklung und schließlich ihr furchtbares Ende in der Glut der aufflammenden und sterbenden Sonne. Ich erlebte Jahrmilliarden in Minuten und Stunden. Vielleicht waren es auch Tage.

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