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Silberband 057 - Das heimliche Imperium

Titel: Silberband 057 - Das heimliche Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sagen wollte. Sie hatte keine Lust zu reden. Erst als nach einer Stunde Flug der Pilz auftauchte, sprach sie wieder.
    »Wir müssen es tun«, sagte sie.
    Staunend blickte sie auf das riesige Gebilde, das sich vor ihnen erhob. Da Tschehars in vierhundert Metern Höhe über den tiefhängenden Wolken flog, konnten sie nur den oberen Teil des Pilzes sehen, der weit über die Wolkenbände hinausragte. Gerade dadurch erhielten sie einen besonders guten Eindruck von seiner erdrückenden Größe.
    »Glaubst du, daß Potschyben sich dadurch abhalten läßt, daß wir den Angriff ankündigen?« fragte er.
    Sie gab keine Antwort. Interessiert beugte sie sich vor und fixierte den Pilz. Sie fuhr sich mit der Hand über die Stirn.
    »Ich begreife nicht, daß unsere geistigen Fähigkeiten plötzlich nachlassen«, sagte sie nachdenklich. »Ich beginne mich zu fragen, ob das nicht doch mit diesem Raumschiff zusammenhängt.«
    Toscha Tschehars schnaubte verächtlich. Er schüttelte den Kopf.
    »So zu fragen heißt, an der Gattung des Homo superior zu zweifeln«, blieb er überzeugt. »Wir sind nicht von fremden Raumschiffen und der von ihnen ausgehenden Strahlung abhängig.«
    »Wenn es aber doch so ist?« fragte sie. »Wenn Potschyben recht hat?«
    Tschehars fuhr herum. Er blickte sie zornig an. »Wie kannst du überhaupt so fragen, Ria?«
    Sie schwieg verbissen. Tschehars flog direkt auf den Stamm des Pilzes zu. Der Gleiter flog unter das gewaltige Dach des Raumfahrzeuges. Tschehars schaltete das Funkgerät ein und zog das Mikrophon näher zu sich heran.
    »Achtung!« schrie er. »Ich bin hier, um Sie zu warnen. Hier spricht der Homo superior, der Vertreter der neuen, friedliebenden Menschheit, die jede Gewaltanwendung ablehnt. Wir wollen die Periode der Aggressionen beenden, denn wir glauben, daß alle Völker des Universums friedlich nebeneinander leben können. Deshalb muß ich Sie vor dem Angriff der Siedler warnen.«
    Der Gleiter stieg höher und näherte sich dem Pilzdach dabei immer mehr. Die Frau blickte durch die Transparentkuppel nach oben zu den flamingorot strahlenden Öffnungen hinauf. Sie wirkten wie die Augen eines riesenhaften Götzen auf sie.
    »Achtung – antworten Sie doch!« schrie Tschehars. »Hier spricht ein Freund aller intelligenten Wesen des Universums.«
    Die junge Frau schüttelte den Kopf. »Sie kümmern sich überhaupt nicht um uns«, stellte sie betroffen fest.
    Der Superior flog einen Bogen, so daß sie nunmehr ständig unter dem Pilzdach blieben. Langsam trieb der Gleiter um den Stamm herum. Beunruhigt sah er zu den roten Öffnungen hinauf.
    »Hier spricht der Homo superior«, fuhr er fort. »Ich bin hier, um vor einem Angriff zu warnen.«
    Hoch über ihnen blitzte es auf. Ein fingerdicker Energiestrahl fuhr dicht am Gleiter vorbei. Ria schrie auf. Sie griff nach dem Arm des Mannes neben ihr.
    »Schnell«, sagte sie. »Wir müssen weg, sonst bringen sie uns um.«
    Tschehars schüttelte den Kopf. »Niemand wird uns töten«, entgegnete er ruhig. »Wir sind in friedlicher Absicht hier.«
    Furchtlos blickte er nach oben und ließ den Gleiter dabei höher aufsteigen. Da blitzte es abermals über ihnen auf. Der Energiestrahl schlug in das Heck des Gleiters. Der ultraheiße Thermostrahl verwandelte die Aggregate schlagartig in eine glutflüssige Masse, die explosionsartig auseinanderspritzte.
    Tschehars wurde durch die aufplatzende Transparentkuppel hinausgeschleudert. Er schrie gellend auf. Mit geweiteten Augen blickte er auf die glühenden Trümmer des Gleiters. Er entdeckte Ria, seine Begleiterin, die noch immer auf ihrem Sitz lag, aber längst tot war.
    Er wunderte sich, daß er nicht verletzt war und wie klar er in diesen Sekunden, als er in die Tiefe stürzte, denken konnte. Jetzt erkannte er seinen furchtbaren Irrtum. Er wünschte, er hätte noch einmal mit Tracs Potschyben sprechen können, und er verfluchte sich, weil er den Rüstmeister verraten hatte. Zugleich stieg in ihm die Ahnung auf, daß die Siedler gegen einen unbesiegbaren Giganten anrennen würden. Er zweifelte daran, daß ihre Waffen ausreichten, diesem Raumschiff genügend Schaden zuzufügen.
    Er stürzte durch die Wolken. Seltsamerweise hatte er bis jetzt noch nicht über sich nachgedacht. Erst jetzt, als die Wolken unter ihm aufrissen und er das flache Land darunter erkennen konnte, erfaßte er seine Situation mit absoluter Klarheit. Er versuchte, abermals zu schreien, doch der Luftdruck wurde so groß, daß er keinen Laut mehr

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