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Silberband 058 - Die Gelben Eroberer

Titel: Silberband 058 - Die Gelben Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wird.«
    »Wir werden es erfahren – oder sterben«, entgegnete Sandal.
    Hier gab es nichts Besonderes zu sehen. In dem Raum zwischen der riesigen Schleuse und dem Metallstreifen, über den sich wie Käfer einzelne Maschinen bewegten, um ihn sauberzuhalten, befanden sich viele Hallen und Verbindungsstege, die ausnahmslos zum Zweck der Versorgung mit Nachschub und der Steuerung von Energie dienten.
    Zum wiederholten Male stellte Sandal die Frage: »Wie gehen wir vor, Tahonka?«
    »Langsam und besonnen«, meinte der Knöcherne. »Wir warten die Dunkelheit ab, dann verlassen wir diesen Futtersilo.«
    Die Sonne versank im Westen, hinter dem Ringmeer.
    Die leicht neblige, stechende Rotstrahlung, die in der Kuppel herrschte, nahm ab. Dafür wurde es wieder heller: Die leicht diffuse, dem Mondlicht ähnliche Strahlung, die von der Innenwand der gigantischen Kuppel ausging, nahm an Intensität zu. Die Parks wurden zu schwarzen Flächen voller noch schwärzerer Streifen und Schatten. Überall gingen Lichter an. Aus den Hallen und Bauwerken wurden dunkle, geduckte Riesen, deren Umrisse mit denen der nächstgelegenen Bauwerke zu einer undurchdringlichen Masse verschmolzen.
    Tahonka-No und Sandal standen auf, klopften den Staub aus ihren Kleidern und vergewisserten sich, daß die Signalplaketten klebten. Dann liefen sie geduckt bis zu einem Niedergang, sicherten nach allen Seiten und verschwanden hinter der Klappe.
    »Wir nehmen wieder den Lift!« sagte Sandal. »Das geht schnell, und niemand hält uns auf.«
    Sein Jagdfieber war wieder erwacht. Er bewegte sich wie vor Tagen: schnell und umsichtig. Das Problem, den Todesstreifen zu überwinden, beschäftigte ihn, ohne daß er es bewußt merkte. Er hoffte, daß sie auch hier Erfolg haben würden, eben weil der Gegner nicht ihren Kampf kannte.
    »Hinein!« zischte Tahonka-No knapp.
    Sie stellten sich in die Liftkabine, wählten das unterste Niveau und schossen abwärts. Der Lift wurde selten benutzt, stellte der Knöcherne fest, denn keinerlei Abnutzungsspuren waren festzustellen. Als der Lift stark bremste, fingen sie den Andruck mit den durchfedernden Kniegelenken auf und öffneten die Schiebetüren.
    Tahonka spähte hinaus, winkte nach hinten. »Niemand hier! Schnell, dort hinüber!«
    Er deutete auf eine Art gläsernes Treppenhaus, das Sandal überraschte; es war hell, in eleganten Formen gehalten, ganz anders als die Treppen auf Burg Crater. Er sah sich um und spurtete los. Ein Schwung brachte die beiden Männer bis zu einer gläsernen Pforte, die sich unter einem überhängenden Zierdach zum Park hin öffnete.
    Eine Gruppe von Schwarminstallateuren stand vor dem Eingang und diskutierte mit hellen, spitzen Schreien. Die vielen Augen öffneten und schlossen sich in einem verwirrenden Rhythmus.
    »Einfach schnell an ihnen vorbei und hinein in den Schatten des Parks!« sagte Tahonka.
    »Aber …«
    »Los! Sonst werden sie stutzig.«
    Sandal griff unter dem Stoff seiner Jacke nach dem Kolben der tödlichen Waffe, dann nickte er seinem Freund zu und ging neben ihm auf die Glasplatte zu, die vor ihnen zur Seite fuhr. Sie gingen auf die Schwarminstallateure zu, wichen ein wenig aus und zeigten deutlich ihre Signalpunkte.
    Niemand kümmerte sich um sie – offensichtlich wußten die Diener nicht, welche Völker hier wirklich versammelt waren.
    Tahonka wirkte keinesfalls auffällig, denn es gab ja Angehörige seines Volkes genug hier, und Sandal wurde nicht beachtet, weil er sich den halblangen Mantel des Getöteten über die Schulter geworfen hatte.
    Er zwang sich dazu, sich nicht umzudrehen. Mit jedem Schritt wurden die Gesprächsfetzen leiser und leiser. Sandals aufgeregte Nerven beruhigten sich erst wieder, als sie mit einem Satz den Weg verließen und im Schatten untertauchten.
    »Hier ist meine Welt …«, sagte er. Schlagartig fühlte er sich sicher.
    Er warf den Umhang zurück, spannte den Bogen halb und drehte sich langsam um dreihundertsechzig Grad. Seine Augen schienen die Dunkelheit durchbohren zu können, die Pfeilspitze zielte auf einen unsichtbaren Gegner. Niemand war hier, niemand verbarg sich in ihrem Versteck.
    Sie schlichen unhörbar bis an den Rand des Streifens, der wirklich den Eindruck eines gefrorenen Sees machte. Sämtliche Lichter, auch die Muster, die sich am fernen Zentralturm ständig änderten, spiegelten sich in der polierten Fläche.
    »Warte …«, sagte Tahonka, bückte sich und suchte mit raschelnden Fingern zu seinen Füßen. Dann fand er eine

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