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Silberband 058 - Die Gelben Eroberer

Titel: Silberband 058 - Die Gelben Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Schaltpult zurück.
    Dalaimoc sah einige Sekunden lang durch die Kanzelwandung, dann fuhr seine Hand zum Hinterkopf, wo zwischen zahlreichen blauen, grünen und gelben Flecken eine beachtliche Beule anschwoll. Er drehte sich im Sitzen, bei der gewaltigen Körperfülle eine erstaunliche Leistung, und blickte mich vorwurfsvoll an.
    »Schon wieder, Tatcher!« bemerkte er schläfrig.
    Da konnte ich nicht mehr an mich halten.
    »Jawohl, schon wieder!« schrie ich. »Sie verfetteter, degenerierter Kretin scheinen gar nicht zu bemerken, was hier los ist!«
    Dalaimoc Rorvic gähnte, dann wälzte er sich ächzend und stöhnend auf den Bauch und stand auf. Nachdenklich musterte er die Eindringlinge.
    »Wir haben Besucher, wie mir scheint«, sagte er langsam. »Möchte mir denn niemand die Herren vorstellen? Oder handelt es sich um Damen?«
    Der bärtige Riese sprang mit schauerlichem Gebrüll auf den Albino zu, bückte sich und schaute mit seinen bernsteingelben, flammenden Augen in Dalaimocs Gesicht.
    »Ich bin Hypt Urgh, Erdling!« schrie er. »Der Herr von Alchym-Sabba.«
    »Der Herr von Alchym-Sabba«, wiederholte Dalaimoc ungerührt. »Na, das ist doch wenigstens etwas. Aber warum sprichst du so laut, Zipp Zorgh? Hören deine Untertanen so schlecht?«
    Das Gesicht des Riesen verzerrte sich zu einer Grimasse blinder Wut.
    »Du wagst es, meinen Namen zu verunstalten, Erdling!« brüllte er. »Die Welt der ruhelosen Geister wird dich verschlingen, nachdem ein Quonk dein Gehirn ausgeleert hat. Sieh hinaus! Dort warten die Ruhelosen bereits!« Er deutete auf die Kanzelwandung.
    Der Albino blinzelte und folgte der angedeuteten Richtung mit den Augen. Sein feistes Gesicht verriet nicht, was er dachte und fühlte.
    Die Situation kam mir unwirklich vor. In meinem Gehirn wühlten, zerrten und bohrten imaginäre Finger – und dieser unmögliche Mensch verhielt sich, als würde er an einem Vergnügungsausflug zu einer exotischen Welt teilnehmen.
    Abermals packte mich der Zorn. Ich ging einige Schritte zurück. Dort stand die verbeulte Kanne. Wenn Dalaimoc sich noch im Halbschlaf befand, würde ihn der zweite Schlag auf den Schädel bestimmt wecken.
    Ich streckte die Hand nach der Kanne aus – und erschrak, denn die Kanne war einige Zentimeter fortgerutscht.
    Doch ich faßte mich bald wieder. Das war ja Unsinn. Die Kanne konnte sich nicht bewegt haben, da niemand sie berührt hatte. Abermals streckte ich die Hand aus. Diesmal sah ich genau hin, deshalb konnte ich nicht mehr daran zweifeln.
    Die Kanne hatte sich von selbst bewegt und war meiner Hand ausgewichen!
    Ich holte tief Luft, spannte meine Muskeln an und sprang vor. Meine Arme schlossen sich um die Kanne. Aber das Gefäß war nicht mehr da. Ich richtete mich langsam auf. Dabei fiel mein Blick nach oben, und es überlief mich kalt. Einen Meter über mir schwebte die Kanne in der Luft.
    Und im nächsten Moment stürzte sie herab. Ich fühlte einen harten Schlag gegen die Stirn und setzte mich abrupt hin, teils weil ich halb betäubt und teils weil ich völlig fassungslos war.
    Als ich mich wieder einigermaßen gefaßt hatte, stand ich auf und suchte nach der Kaffeekanne. Sie stand auf dem Schaltpult, auf dem ich sie abgestellt hatte, nachdem Dalaimoc aus seiner Versunkenheit geweckt worden war.
    Ich faßte an meine Stirn und ertastete eine Schwellung. Wäre sie nicht gewesen, hätte ich an eine Halluzination geglaubt.
    Dennoch, eine eigenmächtig handelnde Kanne überstieg mein Begriffsvermögen. Langsam drehte ich mich um.
    Der Albino aus dem tibetischen Hochland Terras stand noch am gleichen Platz wie zuvor. Er schien durch das Panzertroplon der Kanzel auf die Landschaft zu schauen.
    Ich schluckte. Auf welche Landschaft?
    Verschwunden war die grasbedeckte Ebene, die blaue Bergkette am Horizont, verschwunden waren die schachbrettartig angelegten Kanäle und die Bewässerungsanlagen.
    Statt dessen erstreckte sich rings um unsere Space-Jet ein in grünliches Dämmerlicht gehülltes Sumpfgelände mit kochenden Geisern, glucksender blasenbedeckter Schlammbrühe und dahinziehenden gelblichen Nebelschwaden.
    Wahnsinn! Das alles war Wahnsinn, ein endloser Alptraum, eine Phantasmagorie! Suggerierten die Unheimlichen uns diese Bilder?
    Erst jetzt wurde mir klar, daß unsere unheimlichen Besucher verschwunden waren. In meinem Gehirn wühlte nichts mehr herum.
    Plötzlich gab es einen Ruck. Das Licht in der Steuerkanzel erlosch. Etwas knackte vernehmlich, dann sagte eine

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