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Silberband 058 - Die Gelben Eroberer

Titel: Silberband 058 - Die Gelben Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schlürfte, wanderten meine Gedanken zu den Ereignissen nach der Konferenz zurück. Das schwarze Diskusschiff war gestartet; diesmal hatte man es einwandfrei orten können.
    Dann hatte ich den Befehl erhalten, mich in einer Schleuse der INTERSOLAR einzufinden und auf die Übernahme in eine Space-Jet zu warten.
    Sonderauftrag!
    Ich wurde sogleich von düsteren Ahnungen geplagt, die sich bestätigten, als ich in die Space-Jet umgestiegen war und die Steuerkanzel betrat.
    Captain Dalaimoc Rorvic, der übergroße fette Albino, hatte mich mit seinen kleinen roten Augen gemustert und mir erklärt, daß er mich für einen Sondereinsatz angefordert hatte. Ziel dieses Sondereinsatzes sollte es sein, das schwarze Diskusschiff zu verfolgen, sein Flugziel festzustellen und nach Möglichkeit umfassende Informationen über dieses Ziel und die Fremden sowie das heimliche Imperium zu sammeln.
    Das war vor zwei Tagen Standardzeit gewesen. Heute, am 29. November 3441, jagten wir noch immer diesem seltsamen plattgedrückten Diskus nach.
    Ich warf den geleerten Becher seufzend in den Abfallvernichter, griff nach der zerbeulten Kanne und machte mich auf den Weg in die Steuerkanzel.
    Dalaimoc Rorvic hockte mit untergeschlagenen Beinen auf einer Matte, die im freien Raum der Steuerkanzel ausgebreitet war. Er wirkte wie eine Buddhastatue. Seine Augen waren geschlossen. Er meditierte.
    Ich stellte meine Kanne hörbar auf einem Schaltpult ab. Der Pilot unserer Space-Jet wandte sich um und grinste über sein breitflächiges Gesicht. Bescrilo Nonderver war ein Umweltangepaßter vom Planeten Epsal und so breit wie hoch, nämlich 1,60 Meter.
    »Nun, Captain Hainu«, sagte er mit seiner abscheulich lauten Stimme, »haben Sie etwas für Ihre Bildung getan?«
    Bildung! Wie konnte man Hypno-Schulung mit Bildung gleichsetzen! Der Mann hatte keine Ahnung von wahrer Bildung.
    Ich antwortete mit einer Verwünschung und wandte meine Aufmerksamkeit dem Bildschirm des Halbraumspürers zu. Die Tasterzeichnung des Diskusschiffes sah noch genauso aus wie vor zwei Stunden, als ich die Steuerkanzel verlassen hatte.
    »Ich möchte wissen, wie lange wir den Fremden noch durch den Linearraum nachschleichen sollen«, sagte ich.
    Dalaimoc gab einen grunzenden Laut von sich. Ich blickte schnell hin. Doch der Koloß war immer noch in Meditation versunken.
    Jemand lachte leise.
    Ich sah mich nach dem Lacher um und blickte in Riev Kalowonts schmales Gesicht. Kalowont war gebürtiger Terraner und ehemals Pilot eines Vergnügungsluftschiffes gewesen, das innerhalb der irdischen Lufthülle verkehrte.
    »Was gibt es da zu lachen?« fuhr ich Kalowont an.
    Der Terraner winkte ab und widmete sich wieder seinen Kontrollen. Er war als Maschineningenieur ausgebildet und hatte die Aufgabe, die Aggregate unserer Space-Jet zu überwachen.
    »Von dem ehemaligen Piloten eines windgetriebenen Gasballons kann man natürlich keine vernünftige Reaktion erwarten«, bemerkte ich.
    Riev Kalowont wandte sich wieder zu mir um. »Erstens war es kein Ballon, sondern ein gasgefülltes starres Luftschiff, und zweitens wurde es nicht durch den Wind, sondern durch Düsenaggregate angetrieben, die historischen Vorbildern nachgebaut waren. Luftschiffe dieser Art erfüllten eine wichtige kulturhistorische Aufgabe; sie zeigten den Passagieren, daß auch ihre Vorfahren nicht auf den Kopf gefallen waren.«
    »Dafür sind Sie es!« gab ich zurück.
    »Aber ich bitte Sie!« sagte der Mann, der sich bisher schweigsam verhalten hatte, Peltrow Batriaschwili, ein Erdgeborener und früherer Kriminalspezialist und Psychologe der Solaren Abwehr. Mit seinen 168 Zentimetern und den breiten Schultern sah er aus wie ein abgebrochener Riese. »Wir sind nur fünf Personen, aber wir haben eine Aufgabe zu erfüllen, zu der man früher einige hundert spezialisierte Abwehrleute eingesetzt hätte. Wenn wir uns auch noch streiten, gefährden wir nicht nur unsere Mission, sondern auch uns selbst. Bitte, Captain Hainu, gehen Sie an Ihren Platz.«
    Ich gehorchte widerwillig.
    »Natürlich«, räsonierte ich, »immer gibt man mir die Schuld, wenn es zu Reibereien kommt. Ihr Erdgeborenen habt eben ein eingefleischtes Vorurteil gegen Marsianer.«
    Batriaschwili blickte mich durchdringend an. Mit seinen schwarzen Augen, der schmalrückigen gekrümmten Nase und dem mächtigen schwarzen Schnauzbart sah er aus wie ein Krieger aus den kaukasischen Bergen auf dem uralten Bild, das ich früher im Völkerkunde-Museum in Terrania gesehen

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