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Silberband 058 - Die Gelben Eroberer

Titel: Silberband 058 - Die Gelben Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hatte. Eine Strähne seines lockigen schwarzen Haares hing ihm in die Stirn.
    »So etwas sollten Sie nicht einmal denken, geschweige denn aussprechen, Hainu!« sagte er scharf. »Die Herkunft eines Menschen hat längst keinen Einfluß mehr auf seine Wertbestimmung. Entscheidend ist der Charakter, und da gibt es bei Ihnen allerdings einiges zu kritisieren.«
    »Pah!« machte ich wegwerfend. »Sie übertreiben wie üblich, Batriaschwili.« Ich deutete auf den Schirm des Halbraumspürers. »Das beweist es. Sie behaupten, früher hätte man einige hundert spezialisierten Abwehrleute eingesetzt, um das lächerliche Linsenschiff zu verfolgen. Wollen Sie mir vielleicht verraten, womit diese Menschenmenge sich beschäftigen sollte?«
    »Während der Verfolgung im Linearraum reichen natürlich fünf Personen wie wir aus«, antwortete er. »Die Schwierigkeiten und Gefahren werden erst am Ziel beginnen …«
    »Da irrst du dich gewaltig, Freundchen!« dröhnte eine tiefe Stimme durch die Steuerkanzel. »Die Schwierigkeiten haben schon begonnen, Erdling!«
    »Na bitte!« sagte ich automatisch, bevor mir klar wurde, daß keiner von uns gesprochen hatte.
    Ich zuckte zusammen und richtete meinen Blick auf die riesenhafte Gestalt, die plötzlich in unserer Steuerkanzel aufgetaucht war. Der Riese konnte nur vornübergeneigt stehen, hatte einen langen weißen Bart, bernsteingelbe glühende Augen und trug einen Lendenschurz, der von einem Gürtel aus Metallgliedern gehalten wurde.
    Riev Kalowont schrie hysterisch. Peltrow Batriaschwili zog seinen Paralysator und feuerte auf den Riesen.
    Der Bursche quittierte den Schuß mit dröhnendem Lachen. Dann winkte er mit dem Arm – und im nächsten Augenblick standen drei andere Gestalten in der Steuerkanzel.
    Drei schlanke, hochgewachsene Gestalten mit gelben leuchtenden Köpfen und langen, lose herabfallenden gelben Gewändern.
    Unser epsalischer Pilot stieß einen Wutschrei aus, der an Lautstärke den Riesen übertrumpfte, und sprang auf. Er raste mit gesenktem Kopf auf den Eindringling zu, prallte mit ihm zusammen – und flog zurück, als wäre er gegen eine Gummimauer gesprungen. Er flog gegen seinen Kontursessel und brach bewußtlos zusammen.
    Ich blickte zu Batriaschwili hinüber, in der Hoffnung, der erfahrene SolAb-Mann wüßte ein Mittel, um mit den Fremden fertig zu werden. Doch ich entdeckte nur Ratlosigkeit in seiner Miene.
    Im nächsten Augenblick wurde mir der Grund dafür klar. Peltrow Batriaschwili mußte nach seinem vergeblichen Schuß angenommen haben, der Riese und die Gelbmäntel wären nur fiktive Gebilde, Projektionen, die jemand auf unerklärliche Weise in unsere Steuerkanzel warf.
    Bescrilo Nonderver aber hätte niemals von einer Projektion abprallen können, folglich waren die Eindringlinge real, so real wie wir, mit dem einzigen fatalen Unterschied, daß sie offensichtlich unverwundbar waren.
    Mein Blick irrte zu Dalaimoc Rorvic ab. Der tibetische Terraner hockte noch immer in sich versunken auf dem Boden, völlig unberührt von dem, was um ihn her vorging. Dieser Anblick weckte meinen Zorn.
    Langsam richtete ich mich auf – und zuckte heftig zusammen, als der bärtige Riese seine Stimme abermals ertönen ließ.
    »Gebt euren Widerstand auf!« brüllte das Ungeheuer. »Ihr seid verloren. Seht hinaus!«
    Unwillkürlich folgte ich dem ausgestreckten Arm mit den Augen. Was ich durch das transparente Panzertroplon der Kanzel sah, ließ mich erstarren.
    Die Space-Jet befand sich nicht mehr im Linearraum, sondern stand bewegungslos auf einer von hellem Sonnenlicht überfluteten Ebene. Gras bedeckte den Boden. Dazwischen standen einzelne Bäume mit schirmartigen Kronen. Ein Schachbrettmuster von Kanälen mit niedrigen Wällen durchzog die Ebene, und am Horizont stand eine blaßblaue Kette von Bergen. Über den Kanälen schwebten metallene Objekte, die großen Weberschiffchen glichen. Sie fuhren hin und her, saugten mit herabhängenden Schläuchen Wasser an und sprühten es als staubartig glitzernde Schleier nach beiden Seiten über das Grasland.
    »Wo sind wir?« fragte Batriaschwili erstaunlich ruhig.
    Die Gelbmäntel bewegten sich lautlos und beinahe elegant durch die Steuerkanzel. Als einer dicht an mir vorüberschwebte, spürte ich eisige Kälte, einen Hauch des Todes und nahm einen stechenden Geruch wahr, der mich an irgend etwas erinnerte.
    »Alchym-Sabba«, antwortete der Riese. »Die Welt der ruhelosen Geister. Wir haben lange nach einem Gefährt gesucht, mit

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