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Silberband 058 - Die Gelben Eroberer

Titel: Silberband 058 - Die Gelben Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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es still. Armig wußte, daß seine Freunde in den Zimmern lagen und auf das Ende warteten. Vermutlich hatte es bereits die ersten Toten gegeben.
    Armig zwang sich dazu, seine Gefühle völlig auszuschalten. Es war im Augenblick der einzige Schutz vor dem Wahnsinn.
    Noch einmal schaute er auf den wie betäubt daliegenden Holtogan Loga. Dann ging er in Richtung des Ausgangs. Als er die Tür fast erreicht hatte, hörte er Loga rufen.
    »Armig!«
    Der Erste Sprecher blieb stehen und blickte zum Meister seines Volkes zurück. Loga hob einen Arm. Er schien völlig klar zu sein.
    »Komm her!«
    Armig ging zum Bett. Von Logas Gesicht ging etwas aus, eine verhaltene Kraft und der unerschütterliche Glaube an das, was er in seinem Leben getan hatte. Vielleicht, dachte Armig traurig, hatte erst diese Katastrophe kommen müssen, um ihn Loga richtig verstehen zu lassen. In diesem Augenblick wurde er sich der Persönlichkeit dieses Mannes erst richtig bewußt.
    »Sie haben es abgelehnt, nicht wahr?«
    Es war eine Feststellung, sie wurde ohne Trauer getroffen.
    »Sie wollen beraten«, wich Armig aus.
    Der Mann im Bett lächelte verstehend. Er schien weder zornig noch enttäuscht zu sein.
    »Ich bin im Augenblick völlig klar, Mon Armig«, sagte er. Er wurde immer wieder von Hustenanfällen unterbrochen. »Vielleicht sind dies die letzten Minuten meines Lebens, in denen ich vernünftig denken kann.«
    »So darfst du nicht sprechen«, sagte Armig schwach.
    Logas Augen weiteten sich.
    »Unser Volk wird untergehen«, prophezeite er. »Ich weiß jetzt, welches unbehagliche Gefühl mich seit meiner Jugend begleitete. Es war eine Vorahnung, aber ich war nicht tapfer genug, der Wahrheit ins Auge zu sehen.«
    »Wahrheit!« Armig spie dieses Wort hervor. »Wer fragt auf dieser Welt schon nach der Wahrheit?«
    »Es ist bedauerlich, daß du so verbittert bist.« Holtogan Loga richtete sich im Bett auf und preßte die Hände gegen die Brust. »Ich sehe uns jetzt, wie wir wirklich sind. Mein lieber Freund, es wird dir schrecklich vorkommen, aber ich denke, daß wir nur ein Experiment der launischen Natur sind, ein Versuch, die Menschheit vor den Folgen des Schwarmes zu retten.«
    »Was redest du da?« rief Armig bestürzt. »Das ist ja Wahnsinn.«
    »Es ist die Wahrheit, und ich hoffe, daß jeder von uns sie vor seinem Ende erkennen wird.«
    »Es würde bedeuten, daß dieser Schwarm ein Naturereignis ist. Ein immer wiederkehrendes Mysterium, auf das sich die Evolution einzustellen versucht.«
    »So ist es«, stimmte Loga zu. »Vielleicht wird beim nächstenmal, wenn der Schwarm in Jahrhunderttausenden wieder durch unsere Galaxis ziehen sollte, das Experiment gelingen.«
    Armig schlug die Hände vors Gesicht. Der Meister war wahnsinnig geworden, denn was er da sagte, war unvorstellbar.
    »Ich bin kein Nihilist«, sagte Armig. »Ich werde kämpfen. Niemand darf aufgeben. Wenn die Normalen uns helfen, haben wir vielleicht eine Chance. Natürlich können nicht alle gerettet werden, aber wenn ein paar tausend von uns überleben oder nur ein paar hundert, dann kann unsere Art gerettet werden.«
    Loga sank zurück. Er war jetzt völlig entkräftet.
    »Nicht wir bestimmen, ob wir weiterhin existieren werden.« Seine Stimme war so schwach geworden, daß Armig ihn kaum noch verstand. Dann schloß Loga die Augen. Seine Brust hob und senkte sich unregelmäßig.
    Armig stürzte aus dem Zimmer. Im Korridor blieb er stehen. Er kam sich innerhalb des Gebäudes beengt vor, die Wände schienen zusammenzurücken und ihn erdrücken zu wollen. Trotz dieser Last, die sich auf seinen gesamten Körper legte, blieb er stehen.
    »Hört mir zu!« schrie er hinaus. »Hört mir alle zu! Kommt aus euren Zimmern und kämpft. Wehrt euch gegen das Ende.«
    Seine Stimme fand ein Echo in den zahllosen Gängen und Räumen des ehemaligen GCC-Gebäudes.
    Armig stand da und wartete.
    Nach einer Weile kam Vanieoh und blickte sich interessiert um.
    Von den Neuen Menschen kam niemand.
    Es waren ein Mann und eine Frau. Sie lagen auf dem Boden, die Gesichter nach oben. Ihre Augen standen offen, sie sahen Sogmonth weder überrascht noch ängstlich an. Sie hielten sich an den Händen.
    Ein Paar! dachte Sogmonth. Ein Homo-superior-Weibchen und ein Homo-superior-Männchen.
    »Ich wußte, daß ich einige von euch finden würde!« Sogmonth erschrak vor seiner eigenen Stimme.
    Er hob den Säbel und ging damit auf die beiden Neuen Menschen zu. Sie reagierten nicht. Sie machten überhaupt keine

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