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Silberband 059 - Herrscher des Schwarms

Titel: Silberband 059 - Herrscher des Schwarms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Tahonka-No, der Knöcherne, Merkosh, der Gläserne, oder Gucky, der Ilt, auf das Virus reagieren würden. Das Rechengehirn wies darauf hin, daß sie durchaus immun gegen das Regulationsvirus sein konnten. Letzte Klarheit darüber würde erst ein Versuch bringen.
    Dr. Jacobi zerknüllte die Folie und warf sie in eine Ecke des Labors.
    »Ein Versuch«, sagte er verbittert. »Soll ich Gucky mit Viren beimpfen, um festzustellen, ob sie harmlos oder tödlich für ihn sind?«
    Er war froh, daß Dr. Serenti das Labor betrat. Er sah ihn durch die Glaswände. Sofort unterbrach er seine Arbeit, um mit dem Chefarzt sprechen zu können. Er brauchte jetzt einen menschlichen Gesprächspartner.
    Oberleutnant Carol Masha dankte dem Arzt, der die Besatzung der CMP-18 mit Medikamenten versorgt hatte.
    »Ich hoffe, daß es jetzt ein wenig ruhiger wird an Bord«, sagte er hoffnungsfroh.
    Der Arzt nickte ihm zuversichtlich zu, reichte ihm die Hand und verabschiedete sich. Er verließ die Kommandozentrale des Kreuzers durch das Hauptschott. Dabei wäre er fast mit einem Unteroffizier zusammengestoßen, der ein braunes Kaninchen im Arm trug. Der Mann war blaß. Seine Augen wirkten übergroß. Er schob sich hastig an dem Arzt vorbei und ging zum Dritten Offizier.
    »Sir«, meldete er, »wir haben noch drei Tiere gefunden.«
    »Bringen Sie sie zu Dr. Jacobi in das virologische Speziallabor!« befahl Masha.
    Earl Watton drückte das Tier fest an seine Brust. Seine Wangen röteten sich. Mit der freien Hand wischte er sich das dunkle Haar aus der Stirn.
    »Sir, ich möchte Sie bitten, einen anderen Mann für diesen Botengang zu bestimmen«, sagte er und vermied es, dem Offizier in die Augen zu schauen.
    »Warum?«
    »Sir, ich kann nicht mit den Tieren durch die MARCO POLO gehen. Jeder würde mich auslachen. Wir haben uns gerade genug anhören müssen. Ich war es schließlich nicht, der das Tier an Bord geschmuggelt hat.«
    »Wissen Sie, wer es war?«
    Earl Watton schüttelte den Kopf.
    »Ich weiß es nicht, Sir. Vermutlich weiß es der Mann, der es getan hat, selbst nicht. Ich habe auch viel von dem vergessen, was ich getan habe, als ich mit herabgesetzter Intelligenz auf der Erde umherirrte. Manche von uns erinnern sich an fast alles. Ich weiß fast überhaupt nichts mehr.«
    Carol Masha musterte den Unteroffizier, der zu den Bordkampftruppen gehörte. Er kannte Watton als ruhigen und ausgeglichenen Mann. Das Bild, das er jetzt bot, erschreckte und beunruhigte ihn.
    »Haben Sie die Medikamente genommen, die der Arzt ausgegeben hat?«
    »Ja, Sir, aber ich merke nicht viel davon.«
    Carol Masha lächelte dem Mann besänftigend zu.
    »Vielleicht ist es zu früh«, sagte er. »Stecken Sie das Kaninchen in einen Kasten und bringen Sie diesen zu Dr. Jacobi. Niemand wird Sie belästigen, wenn er die Tiere nicht sieht.«
    Der Offizier verschwieg, daß mittlerweile der Befehl ergangen war, die Besatzungsmitglieder der CMP-18 möglichst vorsichtig zu behandeln. Dr. Serenti hatte bei Perry Rhodan diese Anordnung bewirkt.
    »Gut«, entgegnete Watton. »Ich bringe die Tiere sofort ins Labor.«
    »Lassen Sie die Kiste von einem Roboter transportieren!« befahl Masha. Normalerweise wäre dieser Hinweis überflüssig gewesen. Niemand an Bord wäre auf den Gedanken gekommen, eine Kiste selbst durch das Schiff zu schleppen. Unter den gegebenen Umständen wollte Masha jedoch lieber vorsichtig sein.
    Besorgt blickte er Earl Watton nach. Er überlegte, ob er ihm nicht noch einen zweiten Mann zur Seite stellen sollte, verwarf diesen Gedanken jedoch sofort wieder. Watton war in seiner augenblicklichen Verfassung äußerst empfindlich. Es war nicht notwendig, diese Schwäche noch zu betonen.
    Ein Lichtsignal an der Kontrolltafel machte ihn aufmerksam. Es zeigte an, daß die MARCO POLO ihre Warteposition verließ und beschleunigte. In der CMP-18 spürte man nichts davon. Die Andruckneutralisatoren glichen den Beschleunigungseffekt aus.
    Carol Masha atmete auf.
    Wenn das Ultraträgerschlachtschiff jetzt tiefer in den Schwarm hineinflog, dann konnte das nur bedeuten, daß die Space-Jet ihr Ziel erreicht hatte.
    Major Matatsi hatte sich gemeldet und mitgeteilt, daß auf Kokon alles in Ordnung war.
    Masha lächelte. Damit war die Wartezeit endlich vorbei. Jede Bewegung verbesserte die Situation an Bord der CMP-18. Die Besatzung wurde abgelenkt. Sie mußte mit einem Einsatz rechnen, da jederzeit gegnerische Raumschiffe auftauchen konnten. So mußte sich zwangsläufig alle

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