Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 059 - Herrscher des Schwarms

Titel: Silberband 059 - Herrscher des Schwarms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
verließ und einem Transportschacht zustrebte, hatte er sich bereits beruhigt. Er begegnete mehreren Männern von den anderen Kreuzern. Niemand beachtete ihn mehr als gewöhnlich. Earl Watton fühlte sich immer sicherer. Er begann, ein Lied zu pfeifen, das im Augenblick bei den Mannschaften hoch im Kurs stand.
    Minuten später schon schwebte er in einem Antigravfeld nach oben. Bei einem Zwischendeck mußte er den Schacht vorübergehend verlassen, weil ein wichtiger Maschinentransport den Vorrang hatte. Er gesellte sich zu einigen Männern, die auf einem Informationsbildschirm beobachteten, wie die MARCO POLO sich dem Planeten Kokon näherte. Der Anflug interessierte ihn so sehr, daß er den Roboter in einen Winkel des Vorraumes dirigierte und ihn dort warten ließ. So verfolgte er, wie das Ultraträgerschlachtschiff sich langsam in die Atmosphäre von Kokon herabsenkte und dabei mehrfach bedrohlich dicht an den Energieschienen vorbeischwebte.
    Die Männer beobachteten die Landung in atemloser Spannung. Niemand sprach ein Wort. Daher fuhren alle erschreckt zusammen, als es plötzlich laut hinter ihnen krachte.
    Earl Watton drehte sich um. Der Roboter stand noch immer in der Ecke. Ein Unteroffizier war gegen ihn geprallt, weil er nur auf den Bildschirm gesehen und den Roboter nicht bemerkt hatte. Die Kiste war auf den Boden gefallen und hatte den Krach verursacht. Dabei hatte sich der Deckel verschoben. Der Roboter wollte ihn schließen, war jedoch nicht schnell genug.
    Ein weißes Kaninchen sprang aus dem Kasten und hoppelte auf den Antigravschacht zu. Die Männer vor dem Bildschirm begannen verblüfft zu lachen.
    Earl Watton schluckte trocken. Er spürte einen stechenden Schmerz in der Brust. Am liebsten wäre er jetzt irgendwohin verschwunden, aber er wußte, daß er das nicht durfte.
    So nahm er allen Mut zusammen, löste sich aus der Gruppe und stürzte sich auf das Kaninchen. Er hatte kaum gehofft, es beim ersten Versuch schon fangen zu können, doch als er danebengriff und bäuchlings auf dem Boden landete, schossen ihm Tränen der Wut in die Augen. Er hörte die anderen Männer lachen.
    Ein untersetzter Sergeant rief ihm etwas zu, das er nicht verstand. Die anderen reagierten mit einem brüllenden Gelächter. Einer der Männer stellte sich dem Kaninchen in den Weg. Er versuchte jedoch nicht, es zu fangen, wie Watton gehofft hatte, sondern trieb es auf den Antigravschacht zu.
    In diesem Moment kam Earl Watton eine Idee.
    Er erhob sich und gab sich dabei alle Mühe, so ruhig wie nur möglich zu erscheinen. Sein Gesicht war kreidebleich. Die Augen lagen unnatürlich tief in den Höhlen. Sich so zu beherrschen kostete ihn unmenschliche Anstrengung, aber er schaffte es. Er ging zum Roboter, nahm ihm die Kiste ab und befahl ihm, das Tier zu fangen. Mit dem Kasten im Arm begab er sich zum Antigravschacht und ließ sich weiter nach oben tragen. Der Automat war wesentlich schneller als das Kaninchen. Er benötigte nur Sekunden, um es einzufangen und Watton zu folgen.
    Der Unteroffizier war froh, daß er wieder allein war. Das Gelächter der anderen Männer hallte ihm in den Ohren wider. In diesen Sekunden hätte er Carol Masha für den Befehl töten können, die Tiere ins virologische Labor zu bringen.
    Er atmete auf, als er wenige Minuten später ohne weitere Zwischenfälle das medizinische Zentrum erreichte. Mühelos fand er die Laboratorien. Er drückte auf einen Knopf neben dem Eingang und wartete. Fast drei Minuten vergingen, bis sich ein Arzt meldete.
    »Ich habe noch einige Tiere für Dr. Jacobi«, sagte er mit nervös klingender Stimme. Er fragte sich, ob es wirklich notwendig war, daß man ihn so lange warten ließ und dann auch noch so tat, als sei das ganz in Ordnung.
    Die Tür öffnete sich. Durch mehrere Glaswände hindurch konnte er in die Laboratorien sehen, in denen zahlreiche Männer und Frauen arbeiteten. Obwohl jeder irgendwelche Instrumente in den Händen hielt und für sich allein an den Tischen stand, gewann Watton den Eindruck, daß hier niemand wirklich etwas tat.
    Ein Arzt gab ihm mit Gesten zu verstehen, daß er etwas warten möge. Earl Watton setzte sich auf eine Bank. Der Roboter blieb neben ihm stehen und hielt die Kiste. Der Unteroffizier hörte die Tiere darin herumkriechen. Er preßte die Lippen zusammen und fragte sich, ob die Ärzte und ihre Helferinnen wirklich so beschäftigt waren, daß niemand ihm die Tiere sofort abnehmen konnte. Dabei vergaß er, daß es für ihn auf der CMP-18

Weitere Kostenlose Bücher