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Silberband 059 - Herrscher des Schwarms

Titel: Silberband 059 - Herrscher des Schwarms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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anlief, und klappte ebenfalls den Helm zurück.
    »Ja, hackt nur immer auf mir herum. Ich bin ja nur ein kleiner Marsgeborener ohne Bartwuchs. Aber keiner fragt danach, weshalb mein Druckhelm vorhin nicht schloß.«
    »Doch, ich«, warf Major Nonderver ein. Die Stimme des Überschweren von Epsal peinigte meine Ohren unerträglich. »Weshalb schloß denn Ihr Druckhelm vorhin nicht, Tatcher?«
    »Weil der Albino mir Hühnerfleischpüree auf den Magnetring geschmiert hat!« schrie ich so laut, daß meine Halsschlagadern wie Stricke hervortraten.
    »Es heißt Commander Rorvic!« mischte Leutnant Kalowont sich ein.
    Petrow Batriaschwili kam langsam näher.
    »Unsinn, Riev«, sagte er sanft. »Wir vom CYD-Kommando können zwanglos miteinander umgehen, und es spielt keine Rolle, welchen Dienstrang einer von uns besitzt, solange nicht ein Einsatz die Abgrenzung der Befehlsgewalt verlangt. Tatcher mag den Tibeter ruhig ›Albino‹ nennen, solange er ihn als geniale Persönlichkeit respektiert und ihm nicht für jedes Mißgeschick die Schuld zuzuschieben versucht.«
    »Aber Dalaimoc hat mir wirklich …«, begann ich.
    Petrow winkte ab.
    »Mag sein, Tatcher. Doch ein Genie wie Dalaimoc darf nicht mit gewöhnlichen Maßstäben gemessen werden. Außerdem hätten Sie jedes Teil Ihres Kampfanzuges überprüfen müssen, bevor Sie ihn anzogen.«
    Ich wandte mich schweigend ab und schluckte meinen Zorn hinunter. Es war immer das gleiche. Dalaimoc Rorvic konnte tun und lassen, was er wollte, es wurde stets zu seinen Gunsten ausgelegt. Ich dagegen durfte nicht einmal falsch atmen, schon wurde ich gerügt.
    Abermals knackten die Lautsprecher.
    »Achtung, Kommandozentrale ruft Cyno Discovery Command!« erscholl es. »Sämtliche Mitglieder des Kommandos werden gebeten, sich unverzüglich im Arbeitsraum von Staatsmarschall Bull einzufinden.«
    Während die Lautsprecher ihre Botschaft noch wiederholten, beugte sich Oberstleutnant Batriaschwili zu mir und sagte eindringlich: »Laufen Sie und wecken Sie Rorvic, Tatcher, falls er schlafen oder meditieren sollte!«
    Ich drückte Nonderver meinen Intervallnadler in die Hand und setzte mich ab, bevor der überraschte Epsaler protestieren konnte. Sollte er das schwere Energiegewehr ins Waffenmagazin zurückbringen.
    Bevor ich zu Rorvic ging, begab ich mich in meine Kabine und holte die alte verbeulte Kaffeekanne aus ihrem Versteck. Dann fuhr ich mit dem Transportband zu Rorvics Kabine.
    Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und preßte den Daumen auf den Türmelder. Als meine Wadenmuskeln sich verkrampften, nahm ich den Daumen fort und lief eine Weile auf der Stelle, um die Muskeln zu entkrampfen.
    Plötzlich fragte jemand erstaunt: »Was machen denn Sie da, Captain a Hainu?«
    Ich hielt mit meiner Gymnastik inne und drehte mich um. Neben mir stand Oberst Aggar Uray, der Personaloffizier der INTERSOLAR, der allerdings seit der Verdummung als ›Mädchen für alles‹ arbeitete. Seine blauen Augen musterten mich prüfend.
    »Nichts Besonderes, Oberst«, gab ich verlegen zurück. »Ich treibe nur ein wenig Konditionstraining.«
    »Vor dem Kabinenschott von Commander Rorvic …?«
    Ich zögerte. »Ich warte auf den Albi… den Commander. Er wird gleich kommen. Wir sind zum Staatsmarschall bestellt.«
    »Ja, ich habe die Rundrufdurchsage gehört, Captain.« Oberst Uray seufzte. »Sie haben es gut, daß Sie mit einem so phantastischen Menschen wie Dalaimoc Rorvic in den Einsatz gehen können.«
    In mir brodelte die Wut wie ein Vulkan, der kurz vor dem Ausbruch steht. Dennoch gelang mir ein Lächeln.
    »Falls Sie an meiner Stelle gehen möchten, Oberst, ich trete gern zurück.«
    Uray klopfte mir väterlich auf die Schultern.
    Zum Teufel! Warum nur benahmen sich Terraner mir gegenüber so oft wie ein Vater zu seinem Sohn, nur weil ich kleiner als sie war! Dabei hätte ich Aggar Urays Vater sein können – dem Alter nach jedenfalls.
    »Nein, nein. Gehen Sie nur. Und richten Sie Rorvic einen schönen Gruß von mir aus.«
    Damit sprang er wieder auf das Transportband, das ihn rasch davontrug.
    Ich zog den flachen Kodegeber aus der Brusttasche meines Kampfanzuges. Das Gerät enthielt den Schottöffnungskode von Rorvics Kabine; ich hatte ihn mit Hilfe eines Abtastgerätes ermittelt. Natürlich war so etwas streng verboten, aber wie sollte ich den Albino wecken, wenn der Türmelder nichts erreichte! Vor derartigen Situationen hatte ich schon oft gestanden.
    Mit schwachem Summen schaltete sich der kleine

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