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Silberband 059 - Herrscher des Schwarms

Titel: Silberband 059 - Herrscher des Schwarms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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bricht der Kaufmann in dir durch.«
    »Was für ein Glück!« rief Liggon.
    Der Kommandant rieb sich die Hände. »Wir werden intervenieren.«
    »Zu wessen Gunsten?« erkundigte sich Liggon verdrossen. »Wenn ich schon kämpfen muß, will ich wenigstens wissen, auf welcher Seite.«
    »Wir werden gerecht sein und nur für uns kämpfen«, erklärte Balbote lachend. »Es kommt darauf an, den Kampf möglichst schnell zu beenden. Das können wir nur erreichen, wenn wir beiden Seiten Verluste zufügen.«
    Ohne sich länger um seinen Begleiter zu kümmern, stürmte er auf das Dorf zu, um seinen Plan in die Tat umzusetzen. Liggon zog den Kopf zwischen die Schultern und rannte hinterher.
    Zu seiner Erleichterung war die Auseinandersetzung bereits entschieden, als sie die Holzhäuser erreichten.
    Die Bewohner des Dorfes waren vor den Angreifern in den Wald und in die Dünen geflohen. Auf dem freien Platz zwischen den Häusern versammelten sich die Sieger. Sie trugen die lindgrünen Kombinationen terranischer Forschungskommandos.
    »Es sind tatsächlich Mitglieder von Terhints Gruppe«, erkannte Balbote. »Schade, daß ihnen der Sieg so leichtgefallen ist.«
    Jetzt wurden die Bekleideten auf die beiden Ankömmlinge aufmerksam. Sie schienen nicht zu wissen, wie sie sich verhalten sollten.
    Dann löste sich ein hochgewachsener Mann aus der Gruppe. Er ging gebeugt und hatte seine langen Haare mit einem Band im Nacken verknotet.
    »Erinnerst du dich an die Bilder, Metus?« fragte Balbote. »Der Bursche, der auf uns zukommt, ist Professor Terhint.«
    Liggon, dessen Vorstellung von Professoren und anderen Wissenschaftlern von Vorurteilen geprägt wurde, erinnerte sich, daß Terhint sich bei den Kämpfen mit den Dorfbewohnern durch besondere Aktivität ausgezeichnet hatte.
    »Wir müssen aufpassen«, raunte er Balbote zu. »Das ist nicht der Terhint, den wir von Bildern her kennen, sondern ein verdummter Terhint.«
    Terhint blieb zwanzig Meter vor den beiden Raumfahrern stehen und sah sie mißtrauisch an. »Sind Sie Raumfahrer?« rief er ihnen zu.
    »Ja, Professor Terhint!« gab Balbote zurück.
    Der Wissenschaftler fragte überrascht: »Woher kennen Sie mich?«
    »Wir sind gekommen, um Sie und Ihre Mitarbeiter abzuholen«, erklärte Balbote einfach.
    Für die Wissenschaftler und Techniker auf der Hundertsonnenwelt waren die Tage ausgefüllt mit Arbeit. Männer und Frauen, die von Last Hope aus hierhergekommen waren, widmeten sich ihren Aufgaben mit verbissener Anstrengung.
    Geoffry Abel Waringer, der sich in den Mittagsstunden des 22. Juni 3442 im Zentralgebäude einer der sechs Riesenwerften aufhielt, wußte, daß die Eintönigkeit der größte Feind der 80.000 auf der Hundertsonnenwelt lebenden Menschen war.
    Frauen und Männer in Waringers Umgebung waren still. Nach anfänglichen Erfolgen waren die einzelnen Forschungsteams immer langsamer vorangekommen. Eine endgültige Lösung gegen die Verdummung zeichnete sich zwar ab, aber ihre Verwirklichung würde noch Monate, vielleicht sogar Jahre in Anspruch nehmen.
    Das machte die Wissenschaftler in den Labors und die Techniker in den Experimentierwerkstätten müde und verzweifelt. Sie wußten, daß sie die gestellte Aufgabe schließlich lösen würden – doch dann konnte es für die Menschheit schon zu spät sein.
    Waringer stand am Fenster seines großen Büros und blickte auf Suntown hinab. Die Stadt hatte sich in den letzten Wochen verändert. Neue Gebäude waren entstanden. Zwischen den einzelnen Werften verkehrten ständig Transportmaschinen.
    »Ich glaube, daß viele von uns wünschen, sie hätten ihre volle Intelligenz nicht zurückerlangt.«
    Waringer brauchte sich nicht umzudrehen, um zu wissen, wem diese Stimme gehörte. Es war Aum Taun, einer der fähigsten Strahlenforscher aus Waringers Team. Taun war ein kleiner, nervös wirkender Mann mit einem flachen Gesicht, das von dunklen Augen beherrscht wurde.
    Es war Waringer aufgefallen, daß Taun in letzter Zeit immer häufiger in den Büros der Zentrale erschien. Er mied die Arbeit in den Labors.
    Taun lächelte müde. »Unser Verstand läßt uns die Katastrophe in vollem Umfang erkennen«, fuhr er fort. »Er macht uns zu ohnmächtigen Zuschauern am Rande des Katastrophengebiets.«
    »Hoffentlich verbreiten Sie derart hoffnungsvolle Parolen nicht in den Labors«, meinte Waringer. »Als Vorgesetzter einer Forschungsgruppe sollten Sie in erster Linie Entschlossenheit und Optimismus zeigen.«
    Taun winkte ab. »Sie wissen, wie

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