Silberband 059 - Herrscher des Schwarms
erschöpft. Übelkeit übermannte ihn.
»Ribald!« hörte er den herankommenden Mausbiber rufen. »Bist du in Ordnung, Ribald?«
In diesem Augenblick verlor Corello das Bewußtsein.
Magallion war tot.
Ohne Bedauern blickte Gucky von der Brust des Riesen auf die Höhle, in der sich der Hypnokristall befunden hatte. Er machte einen telekinetischen Versuch und stellte erleichtert fest, daß er gelang.
Auch Saedelaere und Merkosh kamen jetzt heran. Sie kümmerten sich um Corello und Wyt.
»Sie hatten unglaubliches Glück, Balton«, sagte Alaska zu dem Telekineten. »Es ist ein Wunder, daß der Koloß Sie nicht erdrückt hat.«
Er wandte sich an Gucky.
»Sobald du kräftig genug bist, holst du die Blazon-Brüder und Corellos Roboter in die Burg. Im Augenblick haben wir nichts zu befürchten.«
Das ockergelbe Plasma strömte langsam durch die geöffnete Schleuse der Burg und verteilte sich in den Schalträumen. Gucky, der ständig mit den Entarteten in Verbindung stand, gab die nötigen Anweisungen.
»Wir müssen alle zerstrahlten Hauptleitungen wieder in Ordnung bringen«, ordnete er an. »Die Station muß funktionieren, sonst bekommen wir im Praspa-System Besuch.«
Blazon Alpha und sein Bruder arbeiteten fieberhaft. Mit Hilfe des Plasmas war es gelungen, die wichtigsten Anlagen zu bedienen.
Die GEVARI war auf der Schienenstation gelandet.
»Du mußt in Erfahrung bringen, ob die Station bereits ein Notsignal abgestrahlt hat«, sagte Alaska Saedelaere zu dem Ilt.
Gucky setzte sich erneut mit den Kranken in Verbindung.
»Sie glauben nicht daran, daß die Burg bereits um Hilfe gerufen hat, aber sie empfehlen uns, über das programmierte Funkgerät einen kurzen Impuls abzustrahlen und der Zentrale, die sich irgendwo im Schwarm befinden muß, mitzuteilen, daß es zu einer Beschädigung gekommen sei, die jetzt wieder behoben ist.«
Saedelaere nickte seinen Begleitern zu. »Wir befolgen die Empfehlungen der Kranken.«
»Das Plasma verlangt, daß die Schienenstation ihre ehemalige Funktion wiederaufnehmen soll«, fuhr Gucky fort.
»Was?« rief Saedelaere ungläubig. »Erwarten die Kranken, daß wir auf die Plasmaberge feuern?«
»Das Plasma hat recht«, sagte Corello, der mehrere Stunden in seinem Spezialsitz geschlafen hatte. »Nach außen hin darf sich auf Kokon nichts ändern. Nur dann können wir hoffen, unentdeckt zu bleiben.«
Wyt lächelte grimmig. »Ich hätte niemals gedacht, daß wir eines Tages an Bord der Burg über die Schienen gleiten würden.«
Die Reparaturarbeiten gingen weiter. Kurz vor ihrem Abschluß wurde ein Funkspruch aufgefangen, der aus dem Schwarm kam.
»Irgend jemand will wissen, weshalb die Burg keine Impulse mehr sendet«, übersetzte Gucky die Erklärungen des Plasmas.
Als alle Leitungen wieder angeschlossen waren, nahm die Burg langsam Fahrt auf. Die Besatzungsmitglieder der GEVARI brauchten nicht viel zu tun. Die Schaltanlagen waren fast völlig automatisiert.
Die Funkautomatik der Station sendete jetzt den verabredeten Funkspruch.
»Jetzt wird man sich nicht mehr um Kokon kümmern«, hoffte Saedelaere. »Alles nimmt wieder seinen gewohnten Gang, nur mit dem Unterschied, daß wir die Gebiete, die beschossen werden, etwas genauer aussuchen, als der Schwarze Dämon es tat. Wir wollen sowenig Plasma wie möglich vernichten.«
Der Transmittergeschädigte gestand sich ein, daß sie die Burg ohne die Hilfe des Plasmas niemals so schnell unter Kontrolle bekommen hätten. Er wunderte sich darüber, wie gut das Plasma über die technischen Anlagen der Station informiert war.
Als die Arbeiten abgeschlossen waren, verordnete Saedelaere der erschöpften GEVARI-Besatzung ein paar Stunden Ruhe. Das Plasma, das in die Burg eingedrungen war, zog sich wieder zurück. Mentro Kosum würde die erste Wache übernehmen.
»Wecken Sie Gucky, wenn es zu Schwierigkeiten kommen sollte«, empfahl Saedelaere dem Emotionauten. »Der Ilt kann sich dann mit den Infizierten in Verbindung setzen.«
»Das wird sicher nicht nötig sein«, sagte Kosum selbstbewußt. »In ein paar Tagen wird mein Verständnis für diese Steueranlagen so gut sein, daß ich die Hilfe der Entarteten überhaupt nicht mehr benötigen werde.«
»Um so besser!« meinte Alaska.
Durch die Schleuse begab er sich in die GEVARI. Er war mit dem bisherigen Verlauf des Einsatzes sehr zufrieden. Sie hatten äußerst wichtige Informationen über die Gelben Eroberer erhalten und außerdem einen ausgezeichneten Stützpunkt erobert. Wenn es
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