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Silberband 059 - Herrscher des Schwarms

Titel: Silberband 059 - Herrscher des Schwarms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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›Freund‹.
    Kosum startete die GEVARI und steuerte sie hinaus in den freien Weltraum jenseits der Energieschienen. Zurück blieb die Burg mit Corello als Wächter. Er würde dafür sorgen, daß die Rebellen ruhig blieben und nicht versuchten, die Schienenstation einzunehmen.
    Die Linearetappe wurde programmiert, während die Ortergeräte den Raum absuchten. Sie fanden keine verdächtigen Objekte in unmittelbarer Nähe. Die Space-Jet beschleunigte mit Normalwerten und näherte sich der günstigsten Eintauchgeschwindigkeit.
    Alaska und Gucky hatten sich mit Freund in eine Ecke des Kontrollraums zurückgezogen, wo sie sich ungestört unterhalten konnten. Der Kontrollraum, mit der Funkzentrale gekoppelt, bot noch einigermaßen Platz.
    »Bald werden wir einen Planeten orten, dem das große Ereignis der Evakuierung bevorsteht. Warum hat man euch nie abgeholt, Freund? Wißt ihr das wirklich nicht? Wissen jene, die befehlen, von eurer Krankheit? Ist es überhaupt eine Krankheit?«
    Freund überlegte ein wenig, dann antwortete er durch Gucky:
    »Die Götter des Schwarms wissen, daß wir entarteten, und sie wissen auch, daß wir die in der letzten Galaxis versäumte Fortpflanzung nur deshalb überstanden, weil wir krank sind. Nun wird uns das höchste Glück abermals verwehrt. Dabei sind es die Götter, die entarteten, nicht wir! Früher waren sie bestrebt, allen Galaxien, die der Schwarm durchquerte, Frieden und Gesundheit zu bringen, aber nicht nur das! Es war die Aufgabe des Schwarms, den Funken der Intelligenz durch den Kosmos zu tragen. Überall dort, wo sich das Leben weit genug entwickelt hatte, brachte der Schwarm den Impuls des Intellekts. Heute bringt er nur noch Tod und Vernichtung. Wer also ist entartet? Die Götter des Schwarms sind entartet!«
    Alaska horchte auf. Er vergewisserte sich: »Den zündenden Funken der Intelligenz …? Das war die ursprüngliche Aufgabe des Schwarms? Und von Galaxis zu Galaxis?«
    »So ist es! Nach eurer Zeitrechnung benötigt der Schwarm zur Überbrückung der ungeheuerlichen Entfernung von einer Galaxis zur anderen etwa tausend Jahre. In dieser Galaxis, die ihr Milchstraße nennt, war der Schwarm vor einer Million Jahren …«
    Vor einer Million Jahren …! Demnach hatte der Schwarm inzwischen an die tausend Galaxien besucht, seine ursprüngliche Aufgabe jedoch nicht mehr erfüllt. Die Götter waren entartet.
    »Wer sind diese Götter?« fragte Alaska.
    »Das kann niemand sagen«, lautete die überraschende Antwort.
    »Warum nicht?«
    »Weil es nicht mehr die alten Götter sind, nicht mehr die ursprünglichen Herren des Schwarms. Alles hat sich verändert, auch der Sinn und Zweck unseres Daseins. Vielleicht werdet ihr später einmal alles erfahren – dann, wenn auch wir alles wissen, was noch unbekannt ist.«
    Vom Kontrollstand her sagte Kosum: »Eintritt in den Linearraum in zwei Minuten!«
    Alaska nickte Gucky zu.
    »Spürst du noch die Hypno-Impulse, oder sind sie inzwischen ganz erloschen?«
    »Schwach, Alaska. Sie sind ohne Sinn, auch der Zwang ist verschwunden. Nur die Richtung ist noch festzustellen – und die stimmt!«
    »Noch eine Minute!« gab Kosum bekannt.
    Längst lief die Linearautomatik. Das Schiff würde ohne merkbaren Übergang in die Librationszone tauchen, ohne dabei zu entmaterialisieren. Hier galten andere Gesetze, und die Lichtgeschwindigkeit war die niedrigste aller möglichen Geschwindigkeiten.
    Alaska versuchte, das Freund zu erklären, aber der Eindruck blieb, daß der Gelbe Eroberer ihn nur halb begriff. Obwohl intelligent und in technischen Dingen nicht unbegabt, fehlte ihnen die Möglichkeit der praktischen Erprobung.
    »Bald werden wir uns wieder teilen können«, sagte Freund plötzlich.
    Alaska sah Gucky verblüfft an. »Was hat er gesagt? Ich dachte, sie hätten den Zwang zur Teilung überwunden?«
    »Den Zwang niemals«, gab Freund auf eine diesbezügliche Frage bereitwillig Auskunft. »Nur die absolute Notwendigkeit. Die ist aber nun nicht mehr gegeben, denn bald werden wir auf einer Welt sein, die unseren Bedingungen angepaßt ist. Aber die Götter dürfen nicht wissen, daß wir Kokon entronnen sind.«
    »Wir werden versuchen, unbemerkt zu landen. Es kommt ganz darauf an, welche Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden. Aber unser Schiff ist klein und schwer zu orten. Vielleicht haben wir Glück.«
    Die GEVARI eilte durch den Linearraum und legte die zehn Lichtjahre in kürzester Zeit zurück. Automatisch tauchte sie dann in das

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