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Silberband 060 - Die Cynos

Titel: Silberband 060 - Die Cynos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Lagerhallen.
    Arbeiter oder Bewohner der Stadt waren nicht zu sehen. Die normalen Geräusche einer mittelgroßen Stadt drangen an Saedelaeres Gehör: Verkehrslärm, Stimmengewirr und das Summen von Maschinen. Erst jetzt wagte der Transmittergeschädigte, die Tür weiter zu öffnen.
    Der Hof war verlassen. Drei Wagen, die sich kaum von dem, mit dem sie gekommen waren, unterschieden, standen unmittelbar neben dem Eingang.
    »Wir sind in der Nähe des Hafens«, erklärte Cy mit gepreßter Stimme.
    »Woher weißt du das?« fragte Alaska erstaunt.
    Das Totenkopfgesicht blieb unbewegt.
    »Ich stelle es am Geruch fest. Nachts werden Leuchtamkers im Hafen geschlachtet, damit die Besatzungen einfahrender Schiffe sich an der fluoreszierenden Körperflüssigkeit orientieren können.«
    »Warum stellt man nicht einfach Lampen auf?«
    »Die Seefahrer gehören einer der ältesten Lacoon-Familien an. Sie achten die Tradition. Sie würden Lampen völlig ignorieren.«
    Auch Alaska nahm jetzt einen beißenden Geruch wahr, aber er war nicht sicher, ob er vom Hafen kam.
    »Was sind Leuchtamkers?« fragte er.
    »Wasservögel mit einem großen Drüsensack am Hals. Sie werden nur gezüchtet, um in den Häfen geschlachtet zu werden.«
    »Glaubst du, daß wir eine Chance haben, den Hafen zu erreichen?« fragte Alaska den Knöchernen.
    »Nein!« entgegnete Konasco-Cy trocken. »Wir kommen keine fünf Schritte weit, wenn wir diesen Hof verlassen.«
    Trotzdem verließ Alaska den Wagen. Er blickte sich im Hof um. Es erschien ihm merkwürdig, daß sich niemand um den Transporter kümmerte. Wurden sie etwa heimlich beobachtet? Erneut blickte er sich um. Niemand war zu sehen. Die Gleiter, die über diesen Teil der Stadt hinwegflogen, wirkten nicht verdächtig.
    Über einen Behälterstapel kletterte Alaska auf das Dach einer Lagerhalle. Da alle Gebäude der Stadt flach waren, konnte er einen großen Teil von Atschanischto überblicken. Der Hafen war nur ein paar hundert Meter weit entfernt. Die Signalmasten der Schiffe waren deutlich zu sehen.
    Atschanischto war eine alte Stadt, im Vergleich zu Städten auf der Erde erschien sie Alaska schmutzig und düster. Gleichzeitig besaß sie etwas Anziehendes: Auf engstem Raum prallten hier barbarische Sitten und eine hypermoderne Technik aufeinander. Diesem Reiz konnte sich auch Alaska nicht entziehen. Er bedauerte, daß er diese Stadt nicht als freier Mann besuchen konnte.
    Er verließ das Dach und kehrte zu seinem Begleiter zurück.
    »Du hast recht, der Hafen ist ganz in der Nähe. Aber die Straßen sind zu belebt. Wir müssen warten, bis es dunkel ist, dann schleichen wir uns zum Hafen.«
    Konasco-Cy musterte ihn mit einem undeutbaren Blick, schwieg aber.
    »Was ist los?« fragte Alaska verdrossen. »Bist du nicht mit meinem Plan einverstanden? Oder sind die Straßen auch während der Nacht so belebt?«
    »Im Gegenteil«, erwiderte Konasco-Cy. »Nachts wagt sich niemand auf die Straße. Es ist eines der obersten Gesetze des Götzen, daß nach Einbruch der Dunkelheit niemand mehr sein Gebäude verlassen darf.«
    Alaska hielt dieses Gesetz für lächerlich; es schadete zweifellos der wirtschaftlichen Entwicklung und der freien Entfaltung der Einwohner dieser Welt. Aber der Dämon hatte bestimmt einen guten Grund, wenn er ein solches Gesetz erließ.
    »Uns kann es nur recht sein«, meinte Saedelaere. »Desto leichter kommen wir ans Ziel.«
    Der Knöcherne schien zu erschauern, aber Alaska ließ ihn in Ruhe. Er konnte nicht glauben, daß sein kampferprobter Begleiter irgendwelchen abergläubischen Regungen nachgeben würde.
    Die beiden so verschiedenartigen Wesen beratschlagten weiter. Alaska erfuhr, daß die Leuchtamkers von Robotern geschlachtet wurden. Der Knöcherne gab zu, daß er nicht wußte, ob diese Automaten ihnen gefährlich werden konnten.
    »Die Seefahrer bleiben nachts an Bord ihrer Schiffe«, berichtete Cy weiter. »Für sie gilt das Gesetz ebenso wie für die Landbewohner.«
    Vor seinem geistigen Auge sah Alaska eine gespenstische Szene: Roboter, die an der Kaimauer standen und in der Stille der Nacht Hunderte von Wasservögeln schlachteten, deren ausströmendes Drüsensekret die einzige Beleuchtungsquelle bildete.
    Alaska und Cy versteckten sich zwischen einigen Behälterstapeln und warteten. Niemand kam in den Hof. Ein paar Stunden, nachdem sie eingetroffen waren, glitt das große Tor auf, und einer der Transporter rollte lautlos hinaus. Dann schloß sich das Tor wieder.
    Als die Sonne

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