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Silberband 060 - Die Cynos

Titel: Silberband 060 - Die Cynos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nächsten Morgen sofort wieder die Spur der Flüchtlinge fanden.
    Nach anfänglichem Sträuben überwand Konasco-Cy seine Furcht und folgte Alaska auf die verlassene Straße. Es hatte inzwischen aufgehört zu regnen, aber der Himmel war noch immer von Wolken bedeckt. Zu beiden Seiten der Straße brannten vereinzelte Lampen, ihre Helligkeit reichte gerade aus, um den beiden Flüchtlingen den Weg zu weisen. Alaska hatte seinen Scheinwerfer eingeschaltet, er hielt das jetzt für ungefährlich. Den Paralysator hielt er schußbereit in einer Hand. Auch der Knöcherne hatte die Waffe gezogen, er wirkte jedoch so nervös, daß er im Ernstfall wohl kaum einen gezielten Schuß abgeben konnte.
    »Es ist alles ruhig«, sagte Alaska. »Du siehst, daß deine Bedenken völlig unbegründet sind.«
    Konasco-Cy antwortete nicht. Nach einer Weile hörte Alaska schrille Schreie.
    »Das sind die Leuchtamkers in ihren Käfigen«, erklärte Cy. »Man sagt, daß sie ihren Tod vorausahnen können.«
    »Ich glaube, das können alle Wesen dieses Universums«, entgegnete Alaska. »Bei einigen ist die Fähigkeit jedoch stärker ausgeprägt, während andere sie fast völlig verloren hatten.«
    Cy drängte sich dicht an Alaska. Sie mußten die Straße überqueren. Alaska beobachtete die Gebäude. Sie sahen aus wie Bunker. Überall dort, wo das Licht von Alaskas Scheinwerfer hinfiel, leuchteten die grellen Farben auf.
    Ein neues Geräusch drang durch die Nacht: ein langanhaltendes Stöhnen, dem ein blechernes Klirren folgte. Cy warf sich zu Boden und preßte das Gesicht gegen den Kunststoff, mit dem die Straße belegt war.
    Alaska mußte den Antigravprojektor einschalten, um seinen Begleiter aufzurichten.
    Der Transmittergeschädigte konnte nicht feststellen, aus welcher Richtung der Lärm kam, doch dann erfaßte das Licht seines Scheinwerfers einen fliegenden Gegenstand, der quer über die Straße huschte.
    »Robotgesteuerte Lautsprecher!« rief er grimmig. »Geisterstunde auf Bestellung. Reiß dich zusammen, Knöcherner!«
    In einiger Entfernung klatschte etwas auf die Straße. Ohne sich darum zu kümmern, zog Alaska seinen Begleiter hinter sich her. Dann begann er zu zweifeln. Hatte er wirklich einen fliegenden Lautsprecher gesehen? Das Ding konnte alles mögliche sein.
    Als sie das Hafenviertel erreichten, hatte sich Cy soweit beruhigt, daß er allein weitergehen konnte. Die Positionslampen der Schiffe im Hafen brannten. Die Besatzungen schienen sich im Innern ihrer Schiffe aufzuhalten. Bis auf die Geräusche, die das Wasser und die Leuchtamkers machten, war es völlig still. Auf der anderen Seite des Hafens wurden Wasservögel geschlachtet. Ihr Drüsensekret strömte wie ein feuriger Wasserfall ins Meer. Anscheinend wurde ein Schiff erwartet.
    An der Kaimauer war eine lange Reihe von Schiffen verankert.
    »Es sind turbinengetriebene Frachter«, erläuterte Konasco-Cy. »Die Seefahrer wehren sich heftig gegen Neuerungen. Ich glaube, ihre Zukunft wird künstlich am Leben erhalten, denn der Flugverkehr ist viel rationeller und billiger.«
    Der Dämon hatte bestimmt einen Grund dafür, wenn er die Seefahrer unterstützte. Die Schiffe, so erkannte Alaska beim näheren Hinsehen, waren alt, aber gepflegt. Gegenüber den Gleitern und Transportern, die Alaska auf Gepla II gesehen hatte, waren sie jedoch völlig veraltet.
    »Woran kann man erkennen, welches Ziel diese Schiffe haben?«
    Cy konnte diese Frage nicht beantworten.
    »Glaubst du, daß du an Bord eines dieser Schiffe ein gutes Versteck finden kannst?«
    »Vielleicht.« Der Knöcherne blickte Alaska abwägend an und fuhr dann fort: »Die Schiffe sind oft mehrere Wochen unterwegs. Wir würden in unserem Versteck verhungern.«
    »Ich habe nicht vor, lange in diesem Versteck zu bleiben. Nach dem Auslaufen überwältigen wir die Besatzung und zwingen sie, Kurs auf Nimquo zu nehmen.«
    Der Knöcherne preßte beide Fäuste gegen die Schläfen. »Ich träume«, sagte er. »Das ist bestimmt alles nur ein Traum, aus dem ich bald erwachen muß.«
    Alaska lachte rauh. »Wir nehmen das größte Schiff«, entschied er. »Natürlich müssen wir zunächst einmal feststellen, ob es in den nächsten beiden Tagen auslaufen wird.«
    Sie fanden schließlich einen tief im Wasser liegenden Frachter, den Konasco-Cy für geeignet hielt. Der Landesteg war eingezogen, aber für Alaska mit seinem Energieaggregat war das Überwechseln an Bord nicht schwer. Er umklammerte Cy und flog zusammen mit ihm auf das Deck des

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