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Silberband 060 - Die Cynos

Titel: Silberband 060 - Die Cynos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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parapsychischen Fähigkeiten aus«, sagte ich.
    Ein anderer Bildschirm leuchtete auf. Kommandant Otech war darauf zu sehen. Der Cyno erklärte: »Wir gleichen nichts aus, Captain a Hainu; wir sind dank unserer psionischen Kräfte unschlagbar.«
    »Das haben schon viele von sich behauptet, die längst besiegt sind«, sagte Rorvic gelassen.
    »Wir werden Ihnen bald beweisen, daß wir allen anderen Intelligenzen grenzenlos überlegen sind, Commander Rorvic«, entgegnete der Cyno. »In dreißig Minuten Ihrer Zeit durchstoßen wir den sogenannten Schmiegeschirm.«
    Immer mehr verborgene Bildschirme hatten sich in den Wänden gezeigt, aber das Interesse galt vornehmlich dem größten Schirm, der eine große Halle zeigte.
    In dieser Halle – Dalaimoc Rorvic hatte festgestellt, daß sie sich im ungefähren Mittelpunkt des Schiffes befand – hatten sich etwa tausend Cynos eng zusammengedrängt. Sie alle beobachteten ein kugelförmiges glitzerndes Gebilde, das über ihnen in der Luft schwebte.
    »Das Gebilde muß so etwas wie eine Paralinse sein«, flüsterte Commander Rorvic, »mittels der die psionischen Impulse der Cynos gebündelt und gerichtet werden.«
    Ich wartete.
    Die rund tausend Cynos hockten immer noch dichtgedrängt beisammen und ließen die glitzernde Paralinse nicht aus den Augen. Da ich nicht fähig war, die fließenden psionischen Impulse aufzufangen, wandte ich meine Aufmerksamkeit schließlich den Bildschirmen der Außenbeobachtung zu.
    Ich erkannte, daß sich das Cyno-Schiff sehr dicht an den Kristallschirm heranmanövriert hatte. Die genaue Entfernung ließ sich nicht feststellen; auch Schätzungen waren unmöglich, da der betreffende Bildschirm nichts anderes zeigte als den Energieschirm des Schwarms.
    Plötzlich blinkte etwas auf, das noch greller strahlte als der Schmiegeschirm. Kurz darauf verschwand es wieder, und einige Sekunden danach tauchte es wieder auf. Obwohl ich nur etwas blinken sah, aber nicht den Gegenstand, der es hervorrief, schien es mir, als bewegte es sich schnell auf den Schwarmschirm zu.
    »Die Cynos haben ihre Sextagoniumbombe telekinetisch auf den Weg geschickt«, berichtete Dalaimoc Rorvic. »Tatcher, stellen Sie mir eine Verbindung zu Otech oder einem anderen maßgebenden Cyno her!«
    Ich eilte zur Schaltkonsole für die Bordkommunikation und griff nach der Sensorleiste.
    Auf dem Bildschirm erschien der Oberkörper des Zweiten Wissenshüters Pruen.
    »Frage an Sie!« rief Rorvic von seinem Sessel aus. »Haben Sie die Sextagoniumbombe losgeschickt?«
    »Allerdings«, versetzte Pruen herablassend. »Ich hoffe, Sie ahnen zumindest, welche speziellen Effekte auftreten, sobald das Sextagonium mit dem Schmiegeschirm zusammentrifft und instabil wird.«
    »Wir wissen es«, erklärte der Albino. »Hoffentlich sind Sie ebenfalls darauf gefaßt.« Er grinste ironisch. »Vielleicht müssen Sie sich in Ihrer wahren Gestalt zeigen, wenn der Hyperraum aufreißt.«
    Pruen schaltete abrupt ab.
    Sekunden später brach drüben am Schmiegeschirm die Hölle los. Das instabil werdende Sextagonium gab schlagartig die in ihm gespeicherte geballte psionische Energie frei.
    Ich hatte den Eindruck, als würde das Universum von einer ungeheuren Explosion zerrissen. Das war natürlich eine Sinnestäuschung, denn in Wirklichkeit flossen die freigewordenen Kräfte auf die sogenannte Dakkarspur ab. Da die Dakkarspur sechsdimensional war, rissen die psionischen Energien auf ihrem Weg dorthin sowohl das Einstein-Kontinuum als auch den Hyperraum auseinander. Erst dadurch konnte eine Leistungsspur zum Dakkarraum geschaffen werden.
    Das alles war uns mehr oder weniger bekannt, seit Ribald Corello gemeinsam mit den Sextadim-Physikern Blazon Alpha und Blazon Beta den Durchbruch der GEVARI bewerkstelligt hatte. Wir waren auch auf die sogenannten Nebeneffekte vorbereitet, aber wieder einmal erwies sich, daß zwischen Wissen und Erfahrung eine erhebliche Diskrepanz bestehen kann.
    Unsere Sinne – ausgenommen vielleicht der Rorvics – erfaßten kaum einen Bruchteil dessen, was um uns herum vorging. Als wir entmaterialisierten, wußte ich zwar, daß dies auf einen energetischen Rückschlag zurückzuführen war, aber den Rückschlag selbst nahm ich nicht wahr.
    Dafür befand ich mich plötzlich in einer geisterhaften Welt, die eigentlich eher die Bezeichnung ›Nichtwelt‹ verdiente. Ich schwebte, für mich selbst unsichtbar, über ein Meer aus pulsierenden Sphären, die in allen Farben des Spektrums leuchteten.

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