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Silberband 060 - Die Cynos

Titel: Silberband 060 - Die Cynos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kreuzer und Korvetten das Praspa-System anfliegen, um auf Kokon zu landen. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, daß eines dieser Beiboote geortet wurde.«
    »Hm«, machte der Erste Techniker nachdenklich.
    Rouk fuhr fort: »Außerdem ist es erwiesen, daß der Standort der CMP-3 dem Gegner bekannt ist. Für einen klugen Strategen würde also nichts näherliegen, als eine imaginäre Gerade zwischen der MARCO POLO und der CMP-3 zu ziehen und irgendwo darauf einige Wachschiffe zu postieren.« In Rouks Stimme schlich sich ein sarkastischer Unterton. »Und diese Schiffe würden natürlich die modernste technische Ausrüstung besitzen. Und sie würden Funkgeräte besitzen, und sie würden bestimmt Transmitter besitzen. Und sie haben bestimmt den Justierungs-Vollzugsimpuls abgefangen und ihn raschest ausgewertet, da er nur gerafft und nicht verschlüsselt war. Und was, glauben Sie, werden sie daraufhin mit ihren Transmittern anstellen? Ist es nicht eine logische Schlußfolgerung, daß sie schleunigst ihre Transmitter auf unsere Wellenlänge abstimmen und …«
    »Hören Sie auf!« schrie ihn der Erste Techniker an. »Sie können einen ja das Gruseln lehren.« Er wandte sich an den Mann am Interkom. »Richten Sie sofort eine dringliche Anfrage an die Kommandozentrale, ob wir den Transmitter abschalten dürfen.«
    Rouk rang die Hände. »Eine dringliche Anfrage! Was muß denn erst passieren, daß Sie aus eigener Initiative etwas unternehmen?«
    »Hauen Sie ab!« schrie ihn der Erste Techniker wütend an.
    Rouk wandte sich ab. Er selbst hatte erst während seiner eigenen Ausführungen erkannt, welche ungeheuerlichen Gefahren der eingeschaltete Transmitter für sie bergen konnte. Sicher, es waren lediglich Spekulationen, die sich aus dem eher fragwürdigen Gedankenspiel ›Was-würde-geschehen-wenn‹ ergaben. Aber es hing zuviel davon ab, als daß man sie achtlos beiseite schieben konnte.
    Wäre es nach ihm, Rouk, gegangen, er hätte den Transmitter sofort ausgeschaltet. Die ›dringliche Anfrage‹ mutete ihn dagegen wie eine Farce an.
    Rouk hatte sich demonstrativ von den anderen entfernt. Als er jetzt stehenblieb und sich umdrehte, stand er am Ende der Schaltanlagen. Sein Blick wurde von der Empfangsplattform wie magisch angezogen.
    Er erstarrte. Das hyperenergetische Feld zwischen den beiden Torbogenschenkeln hatte zu flimmern begonnen …
    »Achtung!« schrie er und suchte gleichzeitig hinter einer Konsole Deckung.
    Der Transmitter spie eine Horde nichtmenschlicher, fremdartiger Gestalten aus. Sie quollen in einem nicht endenwollenden Strom auf die Empfangsplattform, über die rote Markierung des Gefahrenkreises hinaus und ergossen sich in die Transmitterhalle.
    Die fünf Techniker hatten keine Chance. Bevor sie noch irgend etwas unternehmen konnten, vergingen sie im konzentrierten Beschuß von mehr als einem Dutzend Hitzestrahlern.
    Rouk konnte aus seinem Versteck keine Einzelheiten erkennen. Er mußte mit beiden Händen die Abdeckplatte der Konsole von innen gegen die Öffnung pressen und konnte nur durch einen schmalen Spalt in die Transmitterhalle sehen.
    Er konnte keinen klaren Gedanken fassen. Der Schock beim Anblick der aus dem Transmitter strömenden Armee von Fremdwesen war zu groß gewesen. Der Schweiß brach ihm aus allen Poren, und er zitterte am ganzen Leib.
    Er hatte im entscheidenden Augenblick richtig reagiert und sich damit das Leben gerettet. Doch jetzt war er am Ende seiner Kräfte.
    Der Strom von Fremdwesen quoll immer noch aus dem Transmitterfeld. Es mußten bereits Hunderte sein – und es wurden immer mehr.
    Sie schossen mit ihren Hitzestrahlern scheinbar ziellos um sich, auf die Wände, gegen die hohe Decke und auf die Schaltelemente des Transmitters. Doch was wie eine sinnlose, disziplinlose Schießerei ausgesehen hatte, erkannte Rouk schnell als taktisch wohlüberlegtes Vorgehen.
    Die Fremdwesen zerschossen die Wände, um die darunterliegenden Leitungen freizulegen und zu durchtrennen. Sie zerschmolzen die Schaltelemente nicht planlos, sondern nur so weit, daß die Alarmanlage, die automatischen Abschaltgeräte und die an sie angeschlossenen Notaggregate ausfielen. Dadurch erreichten sie, daß ihre Artgenossen ungehindert in die MARCO POLO nachströmen konnten.
    Rouk mußte ohnmächtig zusehen, wie immer mehr der Fremdwesen aus dem Transmitterfeld kamen. Sie überfluteten die Halle, drangen durch die Schotte in die Korridore hinaus und besetzten das Schiff …
    Welche

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