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Silberband 060 - Die Cynos

Titel: Silberband 060 - Die Cynos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gelände freigab. Die Neigung des Bodens war inzwischen steiler geworden. Ellsmere, der mit King Pollack in der Spitze der Gruppe marschierte, erkannte einen Abhang, der einen halben Kilometer weiter unten in eine breite, ebene Fläche überging. Die Ebene war mit Gras und vereinzelten Büschen bewachsen. Aber das war es nicht, was Ellsmere das Blut in den Adern stocken ließ. Wenn der Anblick des Talkessels, in dem sie auf Antilopenjagd gegangen waren, ihn schon beeindruckt hatte, dann nahm ihm das, was er hier zu sehen bekam, vollends den Atem.
    Der Boden des Tales war, soweit er sehen konnte, mit Obelisken bedeckt. Sie standen dicht an dicht, und das Tal war um viele Male größer als der Trichter, in dem Ellsmere King Pollack das Leben gerettet hatte.
    Hier gab es Tausende von Obelisken. Soweit das Auge reichte, war der Talgrund mit ihnen bedeckt.
    Orin Ellsmere fröstelte, trotz der Hitze, mit der die erbarmungslose Sonne das Tal überflutete.
    Auch Persh Hankolore und seine Leute verweilten eine Minute lang, als sie aus dem Dschungel hervortraten und das Blickfeld sich öffnete. Sie standen still, den Blick zu Boden gerichtet, als sprächen sie ein stummes Gebet. Dann ging es weiter. Der Afroterraner führte seine Leute mitten unter die Obelisken. Es ging mehr als einen Kilometer weit, und Orin Ellsmere begann zu glauben, daß er sich verschätzt hatte. Es mußte in diesem Tal Zehntausende von stummen Steingebilden geben.
    Und keines von ihnen warf auch nur die Spur eines Schattens.
    Schließlich öffnete sich der Obeliskenwald. Ein runder, freier Platz wurde sichtbar. Soweit Ellsmere erkennen konnte, lag er annähernd im Zentrum des Tales. Der Platz war groß genug, um alle dreihundert Anhänger Hankolores aufzunehmen. Persh ließ sich fallen und streckte sich im Gras aus. Seine Leute taten es ihm nach. Es gab keinen Zweifel: Das Ziel war erreicht.
    Als er sah, daß sich vorläufig nichts Weiteres ereignen würde, hockte auch Orin Ellsmere sich ins Gras. Pollack nahm neben ihm Platz.
    »Was jetzt?« fragte er mit rauher Stimme.
    »Wir warten. Irgendwann wird Kochern von sich hören lassen.«
    Pollack brummte ungnädig. Dann bemerkte er in völlig verändertem Tonfall: »Wahrscheinlich sollte ich so etwas nicht offen zugeben – aber mir ist es hier unheimlich.«
    Ellsmere grinste. »Da bist du nicht alleine, King. Mir geht es ebenso.«
    Er sah sich um. Einer von Persh Hankolores Leuten, der sich ständig in seiner Nähe hielt, hatte eine aus Bast geflochtene Tasche mit sich geschleppt. Jetzt lag sie neben ihm im Gras. Niemand sonst hatte eine Tasche mitgebracht. Es war anzunehmen, daß sich in dem Bastbehälter die beiden Strahler, Kings Desintegrator und die beiden Funkgeräte befanden. Wenn man nur an sie herankönnte! Orin zerrte an den Fesseln, die ihm die Arme gegen den Oberkörper preßten; aber es gelang ihm nur, sie etwas zu lockern.
    Eine Stunde verging. Da richtete Hankolore sich plötzlich auf. Wie Marionetten folgten seine Leute der Bewegung. Jedermanns Blick richtete sich dorthin, woher sie gekommen waren. Schließlich hörten auch Ellsmere und Pollack das Rascheln von Gras. Am Rande des Platzes erschienen vier Männer, die anscheinend nicht zu Hankolores Gruppe gehörten. Sie trugen zwei flache, längliche Holzkisten und schienen beim Anblick der hier Lagernden zu zögern.
    Persh Hankolore erhob sich, und ebenso erhoben sich seine Leute. Er machte eine weit ausholende Geste und rief den Neuankömmlingen zu. »Bringt das Opfer hierher!«
    Die Männer gehorchten. Die beiden Kisten wurden auf der Mitte des Platzes abgestellt. Die Träger wechselten ein paar Worte mit dem Afrikaner, dann eilten sie davon, und es war ihnen anzusehen, daß ihnen nichts daran lag, länger als nötig hier zu verweilen. Hankolore musterte die Kisten nahezu andächtig. Dann wandte er sich um und erhob die Arme.
    »Das Opfer beginnt!« rief er.
    Er bückte sich und faßte den Deckel der ersten Kiste. Ein kräftiger Ruck, und der Deckel sprang auf. Ellsmere hörte ein zischendes Geräusch und sah grauen Rauch sich aus dem hölzernen Behälter erheben. Hankolore sprang zur zweiten Kiste. Auch sie wurde aufgerissen. Auch aus ihr zischte es, und grauer Qualm stieg auf.
    Ellsmere erhaschte eine Nase voll davon, und fast augenblicklich wurde ihm schwindlig. Persh Hankolore, der zwischen den beiden Kisten stand und den Qualm aus erster Hand bezog, zeigte keinerlei derartige Wirkung. Er hatte die Arme wieder erhoben. Auf seinem

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