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Silberband 060 - Die Cynos

Titel: Silberband 060 - Die Cynos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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weite Tal hinunter. »Das Opfer beginnt!« rief er laut.
    Über dem Meer der Obelisken stieg grauer Rauch auf. Fasziniert überflog Holli die weite Fläche. Sein Blick suchte Ellsmere und Pollack, aber sie waren nirgendwo zu sehen.
    Da zuckte unten ein Blitz auf. Fahl und violett leuchtete er durch den Qualm, der sich zu einer Wolke verdichtet hatte. Ein zweiter Blitz leuchtete auf, ein dritter …
    Hung-Chuin war blaß geworden.
    »Der Geist zürnt!« hauchte er. »Jemand hat ihn beleidigt!«
    Holli aktivierte seinen Minikom.
    »Kochern – hier Hollingsworth. Kommen Sie mit allem, was Sie haben! Es wird ernst!«
    Er hatte keine Ahnung, was das fortwährende Blitzen bedeutete, aber es war an der Zeit, daß er Ellsmere und Pollack in ihrer Bedrängnis zu Hilfe kam. Er teilte Hung-Chuin seinen Entschluß mit.
    »Sie dürfen nicht gehen!« protestierte der Koreaner. »Es wäre Ihr Tod! Sie sehen, daß der Geist zornig ist …«
    »Der Geist kümmert mich nicht«, unterbrach ihn Holli grob. »Da unten sind zwei Kameraden in Gefahr!«
    Er lief einfach davon. Jemand rief seinen Namen. Er drehte sich um und sah Elisa Kainchen den Abhang herabkommen. An sich hatte er sie zurücklassen wollen, aber jetzt hatte er keine Zeit mehr, mit ihr zu debattieren.
    Sie hatten den Hang halbwegs hinter sich, da begann der Sturm. Er schien im Zentrum des Tales zu entstehen und breitete sich von dort rasch nach allen Seiten aus. Er trieb Staub und Pflanzenreste vor sich her, und im Nu war das ganze Tal in eine riesige Staubwolke gehüllt. Glücklicherweise boten die Obelisken selbst ein wenig Schutz. Indem er von einem zum anderen sprang, jedesmal im Windschatten eine Sekunde lang verweilend, kam Holli erstaunlich rasch vorwärts, obwohl ihn der Orkan ein paarmal von den Beinen riß. Elisa war klug genug, sich ständig in seiner Nähe zu halten.
    Er wußte nicht mehr, wie lange er schon gegen den Sturm angekämpft hatte, als plötzlich unmittelbar vor ihm ein violetter Blitz aufleuchtete. Er warf sich zu Boden – nicht wegen des Blitzes, sondern wegen des fahlen, grünlichen Leuchtens, das er den Bruchteil einer Sekunde zuvor gesehen hatte, bevor der Blitz ihn blendete. Er schrie aus Leibeskräften:
    »Nicht schießen! Ellsmere, Pollack … nicht schießen!«
    Eine bullige Gestalt kam durch den rasenden Staub herangetorkelt. King Pollack. Er gestikulierte in die Richtung, aus der er gekommen war, und krächzte: »Ellsmere … dort … bewußtlos. An die dreihundert Leute …«
    Dann hob er die Waffe von neuem und fuhr fort, die Obelisken zu bearbeiten. Jedesmal, wenn der grüne Strahl eines der Steingebilde traf, löste es sich in einer violetten Leuchterscheinung auf.
    Holli begriff! Er verstand, was zu tun war. Ohne sich um Pollacks Hinweis zu kümmern, rief er die UST-3048 an. Kochern meldete sich sofort.
    »Wir haben Sie klar im Visier!« erklärte er. »Ich stehe seitwärts über dem Ostrand des Tales in zehntausend Metern Höhe. Alles ist feuerbereit!«
    Holli preßte das kleine Gerät gegen die Lippen, um sich durch das Heulen des Orkans hindurch verständlich zu machen.
    »Am Nordrand des Tales steht Hung-Chuin mit etwas über hundert Leuten. Nehmen Sie ihn auf, bevor er ausreißt!«
    »Wird schon getan. Die Leute erschraken beim Anblick des Schiffes, aber wir schickten Gleiter hinunter und erwarten die ganze Gruppe in wenigen Minuten an Bord.«
    »Gut. Der Orkan wird offenbar von den Obelisken erzeugt. Ellsmere ist in Gefahr, und mit ihm dreihundert Mann von Chuins ursprünglicher Gruppe. Es gibt nur eine einzige Lösung: Die Obelisken müssen vernichtet werden. Desintegratoren sind dazu am besten geeignet. Fangen Sie von den Rändern des Tales her an und arbeiten Sie sich zur Mitte hin vorwärts. Und vergessen Sie nicht, daß wir mittendrin stecken!«
    »Wird gemacht!« bestätigte Kochern.
    Holli kämpfte sich weiter durch den Staub. Der Orkan schien von Sekunde zu Sekunde an Heftigkeit zuzunehmen. Holli hatte Schwierigkeiten beim Atmen. Augen, Ohren, Nase und Mund waren voller Staub. Er konnte kaum mehr sehen und wäre um ein Haar über Ellsmeres reglosen Körper gestolpert. Elisa kauerte daneben.
    »Steinschlag!« schrie sie. »Er bekam einen Stein gegen den Schädel.«
    Holli nickte und bückte sich, um Ellsmere aufzunehmen. In diesem Augenblick schlug der Sturm mit neuer Wucht zu. Mitten in der Bewegung wurde Holli von den Füßen gerissen. Der Orkan nahm ihn auf und wirbelte ihn mit sich. Mit mörderischer Gewalt

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