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Silberband 060 - Die Cynos

Titel: Silberband 060 - Die Cynos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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unterwegs.«
    Sandal sprang zu Boden und nahm die Köcher herunter. Er zog die dicken Handschuhe aus und schnallte sich die Köcher auf den Rücken. Heute brauchte er mit seinen Pfeilen nicht sparsam umzugehen – es gab genügend Nachschub.
    »Warte hier auf mich!« bat er. »Ich bin ziemlich schnell. Aber verlier mich nicht aus den Augen.«
    »Ich weiß, was von unserem Einsatz abhängt!« betonte Takvorian und hob die Maske von seinem Gesicht. Sekundenlang konnte Sandal die Spuren der Erschöpfung erkennen.
    Für kurze Zeit konzentrierten die Skurrils ihr Feld auf einen anderen Fleck des Planeten. Hier stellten sich binnen einiger Sekunden völlig normale Verhältnisse ein. Takvorian konnte sich entspannen. Sandal wartete; langsam zog er die wärmenden Handschuhe wieder an. Als er ausatmete, erschien zum ersten Mal keine Dampfwolke vor seinem Gesicht. Die Bogensehne zirpte, als er daran zupfte.
    Dort war eine Kuppel mit winzigen Öffnungen, in der Sandal eine große Menge von Skurrils erkannte. Unweit davon, im Schatten der Stadt, lagen die Energiestationen. Hinter gläsernen Scheiben sah Sandal große blitzende Maschinen – wahrscheinlich hatten sie mit dem Feld zu tun.
    In unmittelbarer Nähe erhob sich ein Bauwerk, das alle Teile der Stadt miteinander verband. Es war eine vierstöckige Kreuzung aus Bändern, Treppen und Rampen, geraden und gekrümmten Flächen. Von dort aus hatte er ungehindertes Schußfeld nach allen Seiten, selbst bis zu den untersten Fenstern der pyramidenähnlichen Stadt.
    Dort lag sein Ziel.
    Aber dort oben war er auch ausgezeichnet zu sehen. Er vertraute auf seine Schnelligkeit und auf den Überraschungseffekt.
    Er beugte sich zurück zu Takvorian, und dann sagte er: »Ich bewege mich, ständig schießend, dort hinauf und bleibe dort oben, solange ich nicht entdeckt werde. Von hier aus kannst du alles sehen, ohne gesehen zu werden. Ich brauche etwa dreißig Minuten. Einverstanden?«
    Der Mutant sah ihn aus roten, müden Augen an und nickte schweigend. Dann sagte er leise: »Viel Glück, Sandal … für uns alle.«
    Sandal zog beide dicke Handschuhe aus, steckte sie in die Taschen und suchte einen Pfeil mit roter Befiederung aus dem Köcher. Dann nahm er den zweieinhalb Meter langen Bogen, legte den Pfeil ein und lehnte sich an die Mauer.
    »Danke!« sagte er.
    Dreißig schwierige Minuten brachen an. Die ersten Schüsse mußten den Gegner derart in Verwirrung setzen, daß letzten Endes der Start der GEVARI möglich war. In den dreißig Minuten, die sich Sandal Tolk zubilligte, konnte er seine zweihundert tödlichen Pfeile verschießen.
    Er hob die Hand, trat drei Meter von der Mauer zurück und setzte dann mit einer Flanke darüber weg.

9.
    Die Wolke über der Stadt wurde größer und höher, wölbte sich dem Himmel entgegen. Die Sonnenstrahlen rissen aus sämtlichen gläsernen oder glatten Flächen funkelnde Reflexe. Überall hing Nebel in der Luft, überall taute der Boden auf, überall regten sich die Pflanzen. Die Sonne war eine riesige, rotgelbe Scheibe, optisch durch Wasserdampf in der künstlichen Atmosphäre von Pförtner vergrößert. Sie hing drei Handbreit über dem Horizont. Sandal landete mit beiden Beinen im Morast und blieb stehen. Zwischen ihm und dem Beginn der ersten, geschwungenen Rampe erkannte er aufgetaute Bäume und Zierpflanzen; er stand in einem kleinen Park.
    Er hatte sein Ziel bereits im Auge. Sandal brachte seine Füße in die richtige Position, zog den Bogen aus und spürte die Sehne an seiner Wange. Er zielte sorgfältig zwei Sekunden lang, dann richtete er die drei Finger geradeaus. Der Pfeil heulte von der Sehne.
    Sandal stürzte nach vorn. Gleichzeitig mit der Bewegung seiner Füße griff er über die Schulter und zog mit einer fließenden Bewegung den zweiten Pfeil aus dem Köcher. Als die schwere Spitze des einhundertfünfzig Zentimeter langen Geschosses den Bogengriff berührte, erfolgte die erste Detonation. Sie riß eine der riesigen Scheiben in Trümmer und schickte eine weiße, von Flammen durchzuckte Explosionswolke nach allen Seiten. Sandal hatte sich um zwanzig Meter geradeaus weiterbewegt und stand jetzt regungslos zwischen zwei Baumstämmen.
    Der zweite Schuß verließ die Sehne, die hart gegen Sandals linken Unterarm schlug. Der Pfeil fauchte durch die neugeschaffene Öffnung, durchschnitt heulend die Rauchwolke und detonierte, als seine Spitze auf Widerstand stieß. Die Explosionsladung verwandelte den Raum mit den Skurrils in ein

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