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Silberband 060 - Die Cynos

Titel: Silberband 060 - Die Cynos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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aus dem Atemgerät und vertrieb die Kälte. Trotzdem prickelte und biß die Gesichtshaut.
    Sandal nickte Takvorian zu und lief los. Er sprang auf den Rand des Geländespaltes, kletterte gewandt wie eine Katze an gefrorenen Erdbrocken, an Eiszapfen und Steinen empor und erreichte das erstarrte Gebüsch zwischen dem kleinen Hügel, der von gewaltigen weißen Eisbäumen bewachsen war, und dem Standort seines Freundes.
    Er rutschte mehrmals aus und fing seinen Sturz mit den Händen ab. Über engen, dünnen Handschuhen aus einem porösen Kunststoff, der besser als natürliches Leder war, trug er dicke, gefütterte Handschuhe, die ihn vor der Kälte schützten – zum Schießen brauchte er warme, bewegliche Finger.
    Dann tauchte er hinter einem der eisüberkrusteten Stämme auf und sah in die Sonne.
    Er wartete. Er registrierte aufmerksam jeden Punkt der Gegend, jede Besonderheit.
    Etwa fünf Kilometer von seinem Standort entfernt erwachte gerade eine Stadt zum Leben. Sie war eben von ihrer Konservierung befreit worden. Einige geduckte Kuppeln erhoben sich, von Eisresten umgeben, inmitten von Zonen, in denen bereits das Gras und das Moos grünten und die Bäume sich unter der wärmenden Sonnenstrahlung vom Eis befreiten. Langsam sickerte Wasser die Stämme entlang, aufgehalten durch das Fesselfeld. Hinter den durchsichtigen Fenstern der Stadt sah Sandal Gestalten, die sich bewegten. Wieviele Skurrils gab es dort wohl? Fünfhundert? Mehr? Weniger?
    »Wir können uns bis zur ersten Energieanlage nähern!« sagte er leise zu sich. »Dort, entlang der Straße, verborgen im Eiswald, der von der Sonne beschienen wird.«
    Ein warmer Hauch kam ihm entgegen. Eine sehr geringfügige Bewegung einer großen, erhitzten Luftmasse. Weit hinter sich hörte er das auf- und abschwellende Geräusch der Coriolisstürme aus der Nachtseite über der Zwielichtzone. Der Himmel über ihm war von einem blassen, aber lichterfüllten Grau.
    Der Mann von Exota Alpha kannte den Weg. Er duckte sich und glitt den Hang wieder zurück, bis er neben Takvorian stand.
    Die Hemmstrahlung irrte, eingeschlossen in ein kegelförmiges Feld, irgendwo hinter ihnen umher und schlug völlig unsystematisch zu.
    »Was hast du gesehen?« fragte Takvorian. Seine Stimme sagte Sandal, daß der Mutant sich etwas erholt hatte.
    »Einen relativ bequemen Weg, um uns der Stadt zu nähern. Insgesamt fünftausend Meter Strecke. Und ständig unsichtbar.«
    Takvorian fragte zurück: »Worauf warten wir noch?«
    Sandal schwang sich auf seinen Rücken, hielt sich fest und sagte dem Mutanten, welchen Weg er zu laufen habe.
    Zuerst ritten sie in rasender Eile fünfhundert Meter entlang des Grabens. Niemand sah sie, und plötzlich gerieten sie in eine Zone wütenden Sturmes. Das Fesselfeld hatte die Luftmassen aus seinem verlangsamten Griff entlassen und strich über andere Gebiete der Nachtseite.
    Der Sturm heulte heran; er brachte riesige Massen von Schnee und kleinen Eistrümmern mit sich. Er rollte über die Landschaft, fegte die Oberfläche des Gletschers leer und schlug über Sandal und Takvorian zusammen. Minutenlang konnten sie fast nichts sehen; ein rasendes Schneegestöber hüllte sie ein. Eisstückchen prasselten gegen ihre Körper. Die Eismassen wurden in die Zone der Wärme und des Lichtes hinausgeweht, verwandelten sich dort in Wasser und regneten ab. Sämtliche Bauwerke waren für kurze Zeit naß und leuchteten schimmernd auf. Dann lief das Wasser wieder ab – der kalte Sturm vermischte sich mit der warmen Luftfront und hob sie hoch. Eine riesige Wolke entstand über der Stadt.
    Dann berührte das Feld wieder dieselbe Gegend, und der Sturm endete abrupt.
    Das Heulen in der Luft verwandelte sich in ein dumpfes Brausen, hörte ganz auf. Nur hin und wieder hörten die Freunde einige Geräusche von fern, die wie Flötenmelodien klangen; kurze, abgerissene Töne.
    »Links!« sagte Sandal und wischte den Schnee von seiner Kleidung.
    Der Mutant stob einen schrägen Hang hinauf und hinterließ eine Spur glitzernden Eises. Dann waren sie an den ersten Ausläufern des eisigen Waldes.
    »Geradeaus durch den Wald!« sagte Sandal laut.
    Er spürte an Takvorians Anstrengung, daß sie sich wieder in einem sechzigfach verlangsamenden Feld befanden. Eines war sicher: Die Jet war noch nicht entdeckt worden. Und sie selbst auch nicht. Sie hatten noch alle Chancen.
    »Jawohl!« keuchte Takvorian. Er holte das Letzte aus sich heraus, als sie zwischen den ersten Stämmen verschwanden.
    Der

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