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Silberband 062 - Götzendämmerung

Titel: Silberband 062 - Götzendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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leichtsinnig. »Ich jedenfalls wäre nicht verrückt geworden.«
    Gucky verzichtete darauf, ihn auf seinen Denkfehler aufmerksam zu machen. Er grinste nur still vor sich hin und trank seine Limonade. Er fühlte sich rehabilitiert.
    Die Korvette glitt in die große Schleuse und dann in den Hangar der MARCO POLO. Es war der 16. Februar 3443. Der Einsatz hatte nicht einmal eine knappe Woche in Anspruch genommen. Wenige Stunden zuvor war ein Kurier aus dem Solsystem eingetroffen. Reginald Bull und Julian Tifflor teilten mit, daß die Lage ruhig und unverändert sei.
    »Na also«, meinte Atlan, als er mit Rhodan wieder allein in dessen Kabine war. »Da haben wir ja eigentlich nichts versäumt.«
    »Sagen wir es einmal so: Wir sind zur rechten Zeit zurückgekommen und haben zusätzlich noch einige wertvolle Erkenntnisse mitgebracht.«
    »Und wie geht es nun weiter?« fragte Atlan.
    Rhodan sah ihn verwundert an.
    »Das fragst du? Jetzt kehren wir zur Erde zurück. Wir wissen nun, daß der Schwarm in seinem eigenen Schutzschirm gefangen ist und daß immer wieder Karties den Teilungsprozeß vornehmen werden. Wir haben das Mittel in der Hand, mit den Götzen zu verhandeln. Wir sind in der besseren Position, weil wir nun ihre Schwäche kennen. Wir können sie notfalls sogar zwingen, auf unsere Bedingungen einzugehen. Und wir wollen nicht mehr, als daß sie unsere Milchstraße verlassen.«
    »Das ist nicht zuviel verlangt.«
    »Nein, wirklich nicht. Und ich bin nun sicher, daß wir es auch schaffen werden, sie dazu zu bewegen. Es hängt nur davon ab, wie lange es noch dauert, bis wir endlich Kontakt mit ihrem Oberkommando erhalten.« Er seufzte. »Was eigentlich ist nicht eine Frage der Zeit?«
    Atlan lehnte sich zurück und sah seinen Freund aufmerksam an. Er lächelte. »Es gibt nichts Derartiges«, sagte er überzeugt.

23.
    Bericht Tatcher a Hainu
    »Halten Sie doch Ihre Füße still, Captain Hainu!« nörgelte der fette Albino aus den Dampfschwaden unter mir.
    Ich versuchte, am Leben zu bleiben und gleichzeitig das Zucken meiner Beine zu unterdrücken. Der hohe Feuchtigkeitsgehalt der Luft brachte mich an den Rand des Erstickungstodes. Ich begriff nicht, wie Menschen sich freiwillig den Qualen eines Sudatoriums aussetzen konnten.
    Bei Dalaimoc Rorvic war natürlich alles möglich, weil es sich bei ihm um ein imitiertes Scheusal handelte, aber außer uns befanden sich noch andere Männer in diesem Dampfkessel, und einige von ihnen waren durchaus normale und freundliche Menschen.
    Außerdem schien es sogar der Großadministrator für normal zu halten, daß sich die Besatzungsmitglieder der MARCO POLO hin und wieder in den Dampfbädern des Regenerierungssektors die Seelen aus den Hautporen schwitzten.
    Auf der breiten Liegestufe unter mir rührte sich etwas. Commander Rorvic wälzte seine Fettmassen herum. Kurz darauf blies er mir seinen Kräuterbonbon-Atem ins Gesicht.
    »Sie japsen ja wie ein Fisch auf dem Trockenen, Tatcher. Sie werden doch nicht etwa draufgehen. Warten Sie, ich verschaffe Ihnen eine Erleichterung.«
    Er patschte mit seinen nassen Pranken über meinen Körper, griff einen Arm und ein Bein und warf mich in hohem Bogen ins Kaltwasserbecken.
    Das rettete mir das Leben, obwohl ich im ersten Moment dachte, mein Herz hätte für immer ausgesetzt.
    Als ich wieder auftauchte und um Luft rang, sah ich die grellen Energiebahnen von Strahlwaffen durch die Halle des Sudatoriums zucken. Krachende Entladungen betäubten meine Ohren. Männer schrien.
    Als ich sah, daß die meisten Energiebahnen in die Richtung zielten, in der Rorvics Platz lag, begriff ich, daß es sich um einen heimtückischen Anschlag auf meinen Chef handelte.
    Mit einem Wutschrei zog ich mich aus dem Kaltwasserbecken. Doch in diesem Augenblick wurde das Feuer eingestellt. Schotte schlossen sich, dann gab es kurz nacheinander drei dumpfe Explosionen. Offenbar hatten die Mörder sich selbst gerichtet.
    Verzweifelt starrte ich auf die glühende Schmelze, die sich dort häufte, wo Rorvic gelegen hatte. Mein Chef konnte den Anschlag unmöglich überlebt haben.
    Etwas materialisierte dicht neben mir. Die Dampfschwaden lichteten sich.
    »Furchtbar!« flüsterte eine vertraute Stimme, die des Mausbibers Gucky.
    Immer schneller wurde der Dampf abgesaugt. Die Attentäter hatten zahlreiche Männer mehr oder weniger schwer verletzt. Da niemand seine Waffen mit ins Sudatorium nahm, hatte keiner eine Chance gegen die Attentäter gehabt. Nicht einmal Dalaimoc

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