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Silberband 062 - Götzendämmerung

Titel: Silberband 062 - Götzendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kein Wunder, mir ging es mit Caruh a Vacat genauso. Es wurde Zeit, daß ich auf die KONG-KONG zurückkehrte.
    Ich ging zu den Wachen im Vorraum und bat sie, auf Orana Sestore aufzupassen, damit ihr nichts zustieß, falls Ü'Krantomür hierher zurückkehren sollte.
    Der Offizier, ein blaßhäutiger Bursche mit entzündeter Nase und dem Namen Max Kopp, nieste in die hohle Hand und fragte: »Was sollen wir tun, wenn der Götze wieder zuschlägt, Captain a Hainu?«
    »Zurückschlagen«, entgegnete ich. »Lassen Sie mich endlich durch! Sie stehen im Weg.«
    Oberleutnant Kopp manipulierte mit einer Gasdruckflasche Nasenspray herum. »Es tut mir leid, Captain, aber ich darf niemanden durchlassen. Außerdem ist es mir lieber, wenn Sie die Verantwortung für Mrs. Sestore tragen.«
    Als ich ihn zur Seite drängen wollte, trat er zurück und zog seinen Paralysator. »Seien Sie doch vernünftig, Captain a Hainu!« sagte er undeutlich. »Ich würde Sie nur ungern paralysieren, aber …«
    In diesem Moment tauchte hinter ihm ein mittelgroßer, rosafarbener Elefant auf, wölbte den Rüssel nach oben und trompetete durchdringend. Max Kopp vollführte einen Sprung, der einem Floh alle Ehre gemacht hätte.
    Ich benutzte die Verwirrung und sprintete zwischen den Beinen des Elefanten durch. Hinter mir heulte die tragbare Sirene des Oberleutnants los. Der Elefant holte mich ein und drängte mich in einen Nebengang. Plötzlich war er kein Elefant mehr, sondern Kukuruzku.
    »Immer geradeaus!« flüsterte der Mago tonlos. »Ich werde versuchen, ein Tor für uns zu schaffen.«
    Bevor ich begriff, was er meinte, flimmerte wenige Schritte vor mir die Luft – und mitten in der flimmernden Wand klaffte eine tiefschwarze Lücke, deren Ränder sich schlängelnd dehnten.
    Ich wollte stehenbleiben, aber Kuku, wie ich ihn bei mir nannte, stieß mich vorwärts.
    Einen Herzschlag lang war mir, als stürzte ich einen unendlich tiefen Schacht hinab, dann stand ich wieder auf meinen Füßen und blickte verwundert über die grüne Wiese, die sich vor mir bis zum Horizont dehnte.
    Ich drehte mich um. Weit hinter mir krochen die zuckenden Ränder eines schwarzen Etwas aufeinander zu, verschmolzen miteinander – und übrig blieb nichts.
    Unmittelbar vor mir aber stand Kukuruzku, ohne daß ich ihn hätte kommen sehen. Plötzlich kam er mir fremd und unheimlich vor. Er deutete nach links.
    Ich kniff die Augen zusammen, um sehen zu können, was er mir zeigen wollte. Aber ich sah nichts außer einem kleinen flackernden schwarzen Fleck, der in vielleicht achthundert Metern Entfernung in der Luft tanzte.
    »Was soll ich dort?« fragte ich. »Ich will zur KONG-KONG.«
    »Von dort geht es in die KONG-KONG«, versicherte der Mago.
    Er ging voraus, und ich folgte ihm, obwohl ich nicht mehr wußte, ob dies ein Traum oder die Wirklichkeit war. Eines war sicher: Die Landschaft hatte nicht die geringste Ähnlichkeit mit der merkurianischen Landschaft. Sie glich eher der Landschaft in einem der wenigen irdischen Natur-Reservate.
    Das Gras war sogar echt, wie es schien, und es wuchs offenbar in echter Erde und nicht in einem von Nährlösungen durchspülten Kunststoffschwamm. Menschen kamen hier offenbar überhaupt nicht her, denn nirgends lag Abfall herum.
    Zahlreiche Insekten summten dicht über blühenden Gräsern und kleinen Blumen. Sie wichen aus, wenn ich in ihre Nähe kam, benahmen sich aber weder furchtsam noch aggressiv.
    »Wo sind wir hier?« fragte ich den Mago.
    »Ich weiß es nicht«, gab Kuku zurück. Seine Stimme zitterte leicht. »Ich weiß nur, daß wir uns beeilen müssen, wenn wir jemals zur KONG-KONG kommen wollen.«
    Furcht ergriff mich, schnürte mir die Kehle zu. Ich ahnte, daß wir uns in einer Zone befanden, die für Menschen verboten war. Wir schlichen durch ein Paradies, das den Menschen entweder nicht kannte oder verstoßen hatte.
    Dann blieb Kukuruzku stehen, packte meine Hand und murmelte Unverständliches.
    Der tanzende schwarze Fleck schien zu explodieren. Erbarmungslos riß er die paradiesische Umwelt auseinander. Kuku zog mich gewaltsam vorwärts – und im nächsten Moment standen wir unter dem Kugelrumpf des Explorerschiffes.
    Ich schaltete meinen Armband-Telekom ein und rief: »Hallo, KONG-KONG! Hier Captain a Hainu. Öffnen Sie bitte die Bodenschleuse, damit ich an Bord kommen kann.«
    Als Antwort glitten die Schotte der Mittelstütze auf. Ich wollte eintreten, aber Kuku riß mich jäh zurück. Dann sprang er vor, einen

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