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Silberband 062 - Götzendämmerung

Titel: Silberband 062 - Götzendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Desintegrator in der Hand.
    Ich eilte ihm nach – und übergab mich, als ich die schaurigen Überreste des Schleusenpostens sah. Der Raumschutzanzug war unbeschädigt geblieben, aber aus der Halsöffnung floß eine bleiche, gallertähnliche Masse.
    »Ü'Krantomür ist an Bord!« schrie ich voller Entsetzen und rannte zum nächsten Liftschacht.
    Ohne auf Kukus Zurufe zu achten, eilte ich zum Versorgungsdeck, auf dem sich Caruhs Büro befand.
    Das Schott öffnete sich nicht, obwohl ich die Meldeleiste wieder und wieder niederdrückte. Wild entschlossen riß ich den Strahler aus dem Gürtelhalfter und schoß das Schloß entzwei. Dann schob ich das Schott auseinander.
    Drinnen löste sich eine schemenhaft an den Götzen erinnernde Gestalt soeben in nichts auf. Ich feuerte darauf, während ich mich bemühte, nicht die grauenhaft zugerichtete Gestalt neben dem Schreibtisch anzusehen.
    Als der Götze verschwunden war, kniete ich neben der Gestalt nieder. Die Bordkombination war ebenso gut erhalten wie der Raumanzug des Schleusenpostens. Deshalb erkannte ich an dem schmalen Ärmelschild, daß ich hier nicht Caruh a Vacats Leichnam vor mir hatte, sondern den eines weiblichen Sergeanten mit Namen Lyda Boltzman. Das namenlose Grauen ließ mich trotzdem nicht los.
    Erst nach einiger Zeit war ich wieder in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen. Ich überlegte, wie ich die finsteren Pläne des Götzen durchkreuzen konnte. Meiner Meinung nach entzog er seinen Opfern bestimmte Substanzen, um die Kraft seiner parapsychisch aufgeladenen Zellen zu erhalten.
    Nach dem Mord an mehreren Personen hatte er dann jedesmal ein Objekt zerstört: eine Ortungsstation, drei kleinere Raumschiffe, zwei Wohntiefbunker und ein Kraftwerk. Wenn er die KONG-KONG vernichten wollte, brachte er entweder die benötigte Sprengladung mit, oder er holte sie sich aus dem Waffen- und Munitionsmagazin des Schiffes.
    Im nächsten Moment war ich unterwegs zum Magazin. Es befand sich nur ein Deck höher, deshalb hatte ich es bald erreicht. Noch bevor ich beim ersten Magazinschott war, hörte ich einen Schrei, der mir das Blut in den Adern erstarren ließ.
    Caruh!
    Ich sah rot. Rasend vor Wut stürmte ich vorwärts, sprang durch das offene Schott und rollte mich auf Knien und Ellenbogen über den Boden.
    Irgendwo blitzte ein Energiestrahl auf, dann wurde es still, und Caruhs Stimme sagte: »Jetzt ist er wieder entkommen.«
    Mir war es völlig egal, wer entkommen war und warum. Der Klang von Caruhs Stimme war mehr wert als alle Schätze des Universums, denn eben noch hatte ich gedacht, nur noch ihre grauenhaft zugerichtete Leiche zu finden.
    Langsam richtete ich mich auf. Caruh lehnte an einem Regal, den Strahler in der Hand, das Gesicht schweißbedeckt. Auf der Wand ihr gegenüber brodelte geschmolzenes Metallplastik. Einige Meter links von ihr lag ein Opfer des Götzen, wahrscheinlich der Magazinverwalter. Ich ging auf Caruh zu, nahm ihr den Strahler aus der Hand und schob ihn in ihr Gürtelhalfter.
    »Du hast ihn gesehen?« fragte ich.
    »Ja. Es war schrecklich. Als ich eintrat, sah ich jemanden am Boden liegen. Eine Art wogender Nebel verhüllte den Kopf – und plötzlich formte sich aus dem Nebel die Gestalt von Ü'Krantomür. Ich schrie und zog meine Waffe. Da hatte sich der Götze völlig zusammengefügt. Er sprang dort hinüber.«
    Sie deutete auf die getroffene Wand.
    »Vielleicht hätte ich ihn getroffen, aber da kamst du durch das offene Schott geflogen. Unwillkürlich riß ich den Strahler hoch. Im nächsten Moment hatte Ü'Krantomür sich aufgelöst.«
    Ich nickte. »Er hat sich hier eine Mikro-Atombombe besorgen wollen, um danach entweder die KONG-KONG oder ein anderes Objekt zu sprengen. Vielleicht kehrt er nicht zurück, aber vorsichtshalber wollen wir die Besatzung warnen. Außerdem müssen wir Rhodan berichten, daß der Götze zuletzt auf der KONG-KONG war.«
    Wir begaben uns schweigend zur Funkzentrale. Das Erlebnis mit Ü'Krantomür hatte uns einen leichten Schock versetzt. Ich ließ mich über Hyperkom mit dem Großadministrator verbinden und schaltete die Rundrufanlage des Explorers dazu, um die Besatzung ebenfalls zu informieren.
    Nachdem ich berichtet sowie Rhodans Zusatzfragen beantwortet hatte, sagte er: »Wir haben inzwischen mehrere Opfer des Götzen untersucht, Captain a Hainu. Dabei wurde festgestellt, daß Ü'Krantomür ihnen verschiedene kettenartig verknüpfte Aminosäuren entzogen hat. Die Mediziner nennen diesen Vorgang

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