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Silberband 063 - Das Tabora

Titel: Silberband 063 - Das Tabora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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bestehen.
    Dalaimoc Rorvic hob mich wieder auf und ließ mich abermals los. Diesmal schwankte ich zwar, aber ich konnte mich auf den Beinen halten.
    Dann kam die Erinnerung.
    Ich blickte zu der Stelle, an der der Versorgungs-Container gestanden hatte. Weder von ihm noch von der Antigravplattform war etwas zu sehen. Im Sand befand sich ein flacher Trichter, dessen Ränder glasig zusammengeschmolzen waren.
    »Der Container ist explodiert«, stellte ich fest.
    »Stimmt«, antwortete Rorvic. »Jemand muß eine Bombe in ihm versteckt haben.«
    »Warum?«
    »Weil er mich töten wollte.«
    »Die Rechnung geht nicht auf, Sir«, widersprach ich. »Der Bombenleger konnte nicht ahnen, daß der Container bei uns landen würde. Es war reiner Zufall, daß die beiden Diebe Ihnen in die Arme liefen.«
    Der Tibeter schüttelte den Kopf.
    »Ich glaube nicht an einen solchen Zufall, Tatcher. Der Attentäter hat die beiden Raumsoldaten bestimmt so konditioniert oder programmiert, daß sie den Versorgungs-Container stahlen und direkt zu mir brachten.«
    »Sie meinen …?«
    »Genau. Das war das zweite Attentat auf mich. Für mich ist es der Beweis, daß der Täter mit der MARCO POLO nach Stato II gekommen ist und sich noch auf diesem Planeten befindet.«
    »Und ich gerate jedesmal in die Schußlinie!« entfuhr es mir.
    »Psst!« machte Rorvic und legte mir seine behaarte fleischige Pranke auf den Mund.
    Da sein Gesicht einen lauschenden Ausdruck annahm, strengte ich mein Gehör an, um ebenfalls etwas zu hören. Vielleicht befand sich der Mörder persönlich in der Nähe!
    Im nächsten Augenblick hörte ich das verdächtige Geräusch ebenfalls. Es handelte sich um das charakteristische Knistern fehlerhaft arbeitender Antigravprojektoren.
    Jemand versuchte, aus der Nähe des Explosionsortes zu gelangen, obwohl er die Explosion nicht überhört haben konnte.
    In diesem Fall wäre jeder Mensch gekommen, um nach der Ursache der Explosion zu sehen. Nur der Schuldige selbst würde nicht zum Ort seiner Tat eilen, sondern sich so schnell wie möglich entfernen!
    Plötzlich senkte Dalaimoc Rorvic den Kopf und stürmte los wie ein gereizter Kampfstier. Wer ihn nicht kannte, hätte dem Fettkloß niemals diese Geschwindigkeit zugetraut.
    Ich versuchte, dem Commander zu folgen, war aber noch zu benommen, um zu laufen. Ich taumelte Rorvic nach.
    Noch einmal ertönte das Knistern, dann brach es mit metallischem Knacken ab. Die Antigravprojektoren erhielten keine Energie mehr. Man hatte sie desaktiviert.
    Ich kämpfte mich durch die Waldzone. Dabei rannte ich mehrmals gegen tiefhängende Äste, gegen Baumstämme und in dornige Zweige.
    Als ich endlich das Grasland erreichte, sah ich in etwa fünfhundert Metern Entfernung eine Gestalt davonrennen. Sie trug die Bordkombination terranischer Kampfschiffe. Eine zweite Gestalt – unverkennbar Dalaimoc Rorvic – folgte ihr in ungefähr zweihundert Metern Entfernung –, und sie holte beständig auf.
    Weiter links entdeckte ich einen Prallfeldgleiter terranischer Bauart. Rorvics Verdacht, daß der Hintermann der Attentäter zur Besatzung der MARCO POLO gehörte, schien sich zu bestätigen.
    Plötzlich wandte sich der Flüchtende um, kniete nieder und feuerte mit Impulsstrahlern auf den Albino.
    Aber Rorvic reagierte unheimlich schnell. Er hechtete aus dem Lauf heraus nach links.
    Dennoch war er verloren, erkannte ich, denn mit dem nächsten oder übernächsten Schuß würde der Fliehende ihn treffen. Im Bruchteil einer Sekunde riß ich meine Waffe aus dem Gürtelhalfter, stieß die Hand nach vorn und schoß.
    Unser Gegner bemerkte mich erst jetzt. Infolge des Überraschungsmoments ging sein Schuß in die Luft. Mein Schuß zuckte dicht an Rorvic vorbei und entlud sich vor den Füßen unseres Gegners im Boden.
    Der Mann stieß einen Schrei aus, ließ seinen Strahler fallen und lief davon. Dalaimoc Rorvic schrie ebenfalls, dabei sprang er von einem Bein aufs andere und schlenkerte die Hände in der Luft.
    Als ich näher kam, sah ich den angeschmorten Streifen an seiner Hose. Offenbar war mein Schuß etwas zu dicht an Rorvic vorbeigegangen.
    »Bitte, Sir«, sagte ich betreten, »lassen Sie Ihre Hose herunter, damit ich die kleine Brandwunde mit Plasma einsprühen kann.«
    Der Commander blickte mich aus seinen roten Augen an.
    »Das könnte Ihnen so passen, Sie morbide Marsheuschrecke! Los, lassen Sie den Mörder nicht entkommen!«
    Er packte mich am Ellbogen und schleuderte mich vorwärts. Ich mußte die Beine

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