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Silberband 063 - Das Tabora

Titel: Silberband 063 - Das Tabora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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eine Weile, dann wurden sie wieder ernst. Rhodan fragte, warum Dalaimoc Rorvic nicht mit ihm spräche.
    Der fette Albino erhob sich ächzend, schnaufend und stöhnend. Er ging leicht schwankend in den Aufnahmebereich der Sendeelektronik, hielt sich den verlängerten Rücken und sagte: »Sie müssen schon entschuldigen, Sir, aber nachdem dieser mumifizierte Marsianer der a-Klasse mir einen Streifschuß an der Hose verpaßte und ich einmal über Major Lokoshans Geisterhund fiel, einmal auf der Schale einer venusischen Banane ausglitt und einmal von Hirnriß ins Genick gebissen wurde …«
    »Er heißt nicht ›Hirnriß‹, sondern Fenris«, korrigierte ich den Commander.
    Rorvic winkte ab. »Woher wollen Sie das wissen, Tatcher? Haben Sie etwa seinen Stammbaum gesehen?«
    Rhodans Miene verriet Besorgnis. »Major Lokoshan«, sagte er gepreßt, »ich glaube, niemand von der Stammbesatzung der MARCO POLO hat vergessen, daß sich auf meinem Flaggschiff immer wieder unerklärliche Vorfälle ereigneten, solange Sie und Ihr Großer Erbgott Lullog an Bord waren.« Er hob die Stimme etwas. »Wenn Sie uns mit Ihrem Kamash-Hund abermals ein Kuckucksei ins Nest legen wollen, dann …«
    Major Lokoshan bückte sich und kraulte Fenris am Kinnbart. »Fenris verübt keine schlimmeren Streiche, als daß er vielleicht hier und da kleine Pfützen hinterläßt, zudringliche Menschen zwickt oder geistig Abwesende durch Bellen aufschreckt.« Er breitete theatralisch die Arme aus. »Aber was ist das schon im Vergleich zu der vielen Freude, die ein so nettes Tierchen verbreiten wird, Sir?«
    »Ja, ja, selbstverständlich, Major Lokoshan«, versicherte Rhodan. »Ich freue mich schon auf den Augenblick, in dem ich Sie und Ihren Hund an Bord der MARCO POLO willkommen heißen darf.« Er räusperte sich. »Oberstleutnant Kuruzin, übernehmen Sie wieder. Ende.«
    Menesh Kuruzin tauchte wieder auf dem Schirm auf. Er lächelte verschmitzt. »Willkommen, Major Lokoshan!« rief er mit dröhnender Baßstimme.
    Der Frontsektor der riesigen Panoramagalerie der MARCO POLO zeigte die schimmernde Innenwand des Schwarmschirms. Davor blinkten hin und wieder die Außenhüllen anderer Raumschiffe auf.
    Insgesamt 20.000 Einheiten der Solaren Flotte hatte Perry Rhodan in diesem Raumsektor zusammengezogen. In genau dreieinhalb Minuten sollte sich vor uns eine Strukturschleuse im Schmiegeschirm öffnen.
    So hatte Imago II alias Nostradamus jedenfalls versichert. Er hatte außerdem erklärt, daß die in der Galaxis verteilten Cynos den sogenannten psi-modifizierten Hyperenergieschwall geortet und richtig gedeutet hatten.
    Er sagte voraus, daß diese Cynos bestrebt sein würden, in den Schwarm zu gelangen, und daß wir damit rechnen mußten, daß einige Cyno-Schiffe durch die Strukturschleuse kommen würden.
    Ich war gespannt darauf, was die Besatzungen der Cyno-Schiffe tun würden, wenn sie 20.000 Großkampfschiffe vor sich orteten. Unseren Berechnungen zufolge bestand keine Gefahr, daß die Cynos uns angriffen, aber irgendwie mußten sie schließlich reagieren.
    Ich blickte hinüber zu Dalaimoc Rorvic, der auf einem extra breiten Kontursessel saß und wieder einmal meditierte.
    Perry Rhodan saß ebenfalls am Kartentisch. Er unterhielt sich leise mit Patulli Lokoshan.
    Ein Stück seitlich stand Icho Tolot. Um ihn herum – und manchmal zwischen seinen Säulenbeinen hindurch – raste der Kamash-Hund Fenris. Er jagte einen großen Knochen, den der Haluter an einem Faden um sich herumwirbelte. Es bereitete eindeutig beiden Lebewesen großen Spaß, was sich am fröhlichen Bellen des Schnauzers und an Tolots dröhnendem Lachen kundtat.
    Als ein elektronischer Gong ertönte, brachen Tolot und Fenris ihr ausgelassenes Treiben ab. Der Hund lief zu seinem Herrn und legte sich unter dessen Kontursessel; der Haluter drehte den kugelförmigen schwarzhäutigen Schädel und blickte aus rotglühenden Augen auf den Frontschirm.
    Im Schmiegeschirm des Schwarms tobten grelle Entladungen, dann öffnete sich langsam eine Strukturschleuse.
    Ich atmete tief ein, als ich voraus die glitzernden Lichtpunkte der galaktischen Sterne sah – und auch andere Personen atmeten auf, wie es an den entsprechenden Geräuschen zu erkennen war.
    »Hier Ortung!« sagte die Stimme unseres Cheforters. »Die Strukturschleuse hat einen Durchmesser von zehntausend Kilometern. Auf der anderen Seite befinden sich achtzig exakt diskusförmige Objekte. Achtung, Diskusschiffe nehmen Fahrt auf.

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