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Silberband 063 - Das Tabora

Titel: Silberband 063 - Das Tabora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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jedoch ein, daß die Rettung in Not geratener Raumfahrer vorrangig behandelt werden mußte.
    »Kennen Sie die Koordinaten der Unglücksstelle?« erkundigte sich Demidestapha.
    »Ja, eben haben wir ein klares Peilergebnis erhalten«, antwortete Major Voisell. »Wir haben die Hypertaster auf die Quelle der Funkimpulse ausgerichtet und … Aber das ist unmöglich?«
    »Was ist passiert?«
    »Die Funkimpulse kommen geradewegs aus der Koma eines Kometen!«
    »Wieso soll so etwas unmöglich sein«, sagte Demidestapha zu dem verdutzten Kommandanten. »Die Koma eines Kometen bietet für ein Raumschiff einen geradezu idealen Ortungsschutz. Geben Sie mir die Koordinaten, dann kann ich unabhängig von der Ortungszentrale Untersuchungen anstellen.«
    Nachdem Demidestapha die gewünschten Unterlagen bekommen hatte, gab er sie in die Automatik des 5-D-Teleskops ein, das sein verstorbener Zwillingsbruder konstruiert hatte.
    Es behagt mir nicht, daß du von mir immer wie von einem Toten denkst, Stapha, meldete sich Demidegeves Geist.
    »Schon gut«, murmelte der Astronom gedankenverloren und betrachtete den Bildschirm des Teleskops, der das Okular ersetzte.
    Überhaupt nichts ist in Ordnung, begehrte Geve auf. Es ist auf den Tag genau zehn Wochen her, daß ich meinen Körper verlor und mich zu dir flüchtete. Mein Gott, manchmal wünsche ich mir, lieber tot zu sein, als in deinem Körper wie in einem Gefängnis eingesperrt. Hörst du mir überhaupt zu, Stapha?
    »Da ist der Komet«, murmelte Stapha. Seit sein telepathischer Zwillingsbruder bei einem Raumschiffsunglück seinen Körper verloren hatte und sein Geist zu ihm geflüchtet war, hatte es sich Stapha angewöhnt, laut zu sich selbst zu sprechen. Es war die einzige Möglichkeit, sich trotz der störenden Gedanken seines Bruders zu konzentrieren.
    Was hast du nur für einen knochentrockenen Wissenschaftlergeist, meldete sich wieder Geve. Hast du denn nur die Sterne im Kopf? Seit ich in dir bin, habe ich noch kein einziges weibliches Wesen zu Gesicht bekommen. Ich halte das nicht mehr aus!
    »Laß mich mit deinen Weibergeschichten in Frieden«, sagte Stapha unwillig. »Du bist in meinem Körper nur Gast und mußt dich meinen Wünschen fügen.«
    Geve kicherte lautlos. Wetten, daß ich ganz leicht die Kontrolle über deinen Körper gewinnen könnte! Soll ich es dir zeigen?
    Stapha saß über dem Bildschirm des Telekoms gebeugt, auf dem der Komet vergrößert zu sehen war, und stellte Berechnungen an. Plötzlich hoben sich seine Hände gegen seinen Willen und vollführten Schwimmbewegungen.
    »Laß den Unsinn, Geve!« rief Stapha zornig.
    Ich verlange Gleichberechtigung, drangen Geves Gedanken zu Stapha durch. Erinnerst du dich noch an unsere Abmachung, daß wir unser beider Wesen zu einer starken Persönlichkeit vereinen wollten? Bisher hast du dich immer davor gedrückt.
    Plötzlich sprach Geve durch Demidestaphas Mund: »Ich möchte, daß wir endlich aus unserer Symbiose etwas machen!«
    Demidestapha hielt sich die Ohren zu.
    »Es ist zum Wahnsinnigwerden mit diesem Quälgeist!« Er seufzte. »Also schön, Geve, wir werden uns ernsthaft über unser Problem unterhalten, aber laß mich vorher diese Sache zu Ende bringen.«
    »Wir werden sie gemeinsam erledigen«, sagte Geve durch Staphas Mund.
    Ein uneingeweihter Beobachter hätte den Astronomen für schizophren halten müssen, weil er mit zwei Stimmen sprach, die sich Rede und Antwort standen. Und in der Tat war es das auch – eine Schizophrenie auf parapsychischer Ebene: Zwei Personen wohnten in einem Körper, sprachen aus einem Mund.
    »Wir sind noch zehn Milliarden Kilometer von dem Kometen entfernt«, stellte Geve fest.
    »Er bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von fünfundvierzig Kilometern in der Sekunde vorwärts«, sagte Stapha. »Wenn er auf diesem Kurs bleibt, dann wird er in ungefähr achtzehn Jahren das Solsystem erreichen.«
    »Wieso zweifelst du daran, daß er den Kurs beibehält?« fragte Geve.
    »Weil ich bezweifle, daß es sich um einen Kometen handelt, deshalb«, antwortete Stapha.
    »Und worauf stützt du deine Vermutung?«
    »Es ist reine Gefühlssache«, sagte Stapha. »Theoretisch wäre es möglich, daß das Solsystem während der Transition diesen Kometen eingefangen hat. Aber noch wahrscheinlicher ist es, daß die Götzen für uns eine Falle gestellt haben.«
    »Schau einmal an, der knochentrockene Wissenschaftler gibt plötzlich etwas auf seine Gefühle«, spottete Geve. »Da bin ich aber gespannt,

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