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Silberband 064 - Die Stimmen der Qual

Titel: Silberband 064 - Die Stimmen der Qual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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entgleiten.
    Sie beschleunigte ruckartig und flog auf die 70 Kilometer hohe Felswand des Riesenmeteors zu. Die Entfernung schmolz bedrohlich schnell zusammen. Was Kosum auch versuchte, um den Schweren Kreuzer aus dieser tödlichen Bahn zu reißen, die beiden Mutanten machten es zunichte.
    »Sir – helfen Sie mir!« rief der Emotionaut.
    Er blickte sich flüchtig um und mußte erkennen, daß er von keiner Seite Unterstützung bekommen konnte.
    Perry Rhodan war hinter dem Pilotensitz zusammengebrochen. Die anderen Offiziere krümmten sich auf ihren Sesseln wie unter unerträglicher körperlicher Pein.
    Irmina Kotschistowa stand zwei Meter neben Kosum. Sie starrte ihn mit leeren Blicken an. Dalaimoc Rorvic hockte noch immer auf dem Boden. Er pendelte mit seinem Oberkörper langsam vor und zurück. Dabei murmelte er leise vor sich hin.
    Mentro Kosum fühlte sich hilflos. Für einen kurzen Moment wußte er nicht, was er tun sollte. Dann griff er nach seinem Strahler und schleuderte ihn nach dem scheinbar meditierenden Tibeter. Rorvic drehte sich ein wenig zur Seite, und die Waffe traf ihn wuchtig am Hinterkopf.
    »Hainu, du Laus!« sagte er stöhnend und kippte langsam zu Boden. Dalaimoc Rorvic streckte sich und blieb regungslos liegen.
    Kosum atmete auf. Er hatte die TIMOR wieder ganz im Griff.
    ***
    Alombo Troyd-Samare blickte auf die zwölf Finger seiner Hände hinab und verfolgte ihr wildes Spiel. Sie glitten über die Tastatur der Steuergeräte und lösten in schneller Folge die Verteidigungsgeschütze des Heiligtums aus.
    Der Schrecken fuhr ihm in die Glieder. Wie konnte er das nur tun? Was hatte ihn dazu veranlassen können, die todbringenden Energien aus ihren Fesseln zu entlassen?
    Mit aller Kraft zwang er sich, die Hände zurückzuziehen. Er ließ sie auf seine Oberschenkel sinken, wo die Finger weiterzuckten, als ob sie auch jetzt noch die Computer bedienten.
    Der Priester blickte zu den Beobachtungsschirmen hinauf. Sie gaben ein zweidimensionales Bild dessen wieder, was draußen geschah. Die raumplastische Bildtechnik befand sich auf einer Entwicklungsstufe, die für die komplizierten Anlagen der heiligen Bereiche noch nicht geeignet war.
    Wenige Kilometer von ihm entfernt schwebte das fremde Raumschiff über den Fabrikationsanlagen. Er konnte es nicht sehr gut erkennen, weil pausenlos hochexplosive Geschosse aller Art an seinem Energieschirm detonierten. Die hellen Lichtblitze überforderten die Sensoren der Aufnahmekameras, so daß die Bildschirme immer wieder milchigweiß wurden.
    Der Boden erzitterte unter den Füßen Samares, und seine Ohren dröhnten von dem Geheul der Raketen.
    »Aufhören!« schrie er.
    Niemand achtete auf ihn. Die anderen Priester feuerten weiter auf die Fremden, ohne ihnen damit schaden zu können.
    Der Priester der Vorstufe wußte nicht, weshalb er plötzlich so klar und unbeeinflußt denken konnte. Darüber machte er sich keine Gedanken. Er sprang auf und stürzte sich auf die anderen Männer auf dem Waffenstand. Nach und nach stieß er sie alle aus den Sitzen und warf sie zu Boden.
    Endlich kehrte Ruhe ein. Nur noch das unheimliche Grollen der Echos, die von den Bergen zurückgeworfen wurden, drang in den Tempel.
    Die Raumkugel zeigte sich weiterhin unbeeindruckt. Die Besatzung verhielt sich so, als sei sie überhaupt nicht angegriffen worden.
    »Seht doch«, rief Alombo Troyd-Samare. »Sie wehren sich nicht, obwohl wir versucht haben, sie zu vernichten. Wir haben nur uns selbst Schaden zugefügt.«
    Die Erde bebte. Das Heiligtum erzitterte. An einigen Stellen entstanden Risse in den Wänden.
    Die Kampfpriester starrten ihn an, aber er konnte nicht erkennen, ob sie ihn auch wirklich sahen. Keiner von ihnen reagierte auf das Beben. Sie verhielten sich so ruhig, als seien sie gelähmt.
    Samare griff sich mit zitternden Fingern an die beiden Kämme auf seinem Kopf und strich leicht darüber hinweg. Sonst konnte er sich damit stets beruhigen, wenn er erregt war. Jetzt aber legte sich die Unruhe nicht. Er fühlte sich zudem unwohl. Ihm war, als habe er einen Schlag in den Leib bekommen, und ihm schien, als habe er seit Tagen nichts mehr gegessen.
    Langsam wandte er sich den Bildschirmen wieder zu – und erschrak. Auf den Ebenen zu Füßen der vereinigten Heiligtümer zeigten sich die verheerenden Folgen des atomaren Angriffs. Wirbelstürme waren entstanden, die immer heftiger wurden.
    Samare konnte sehen, wie die Wälder aufgerissen wurden. Bäume, Büsche und Staub wirbelten durch

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