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Silberband 064 - Die Stimmen der Qual

Titel: Silberband 064 - Die Stimmen der Qual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sich ergehen, was ihr der Propagandachef der SBF eingebrockt hatte.
    Als der Publicity-Rummel vorbei war, stellte sie ihn allerdings zur Rede und ließ sich das Programm für die nächsten Tage neu zusammenstellen.
    Am Tag nach ihrer Ankunft auf Terra inspizierte sie das Rehabilitationszentrum für Verdummungsgeschädigte, das in dem riesigen Gebäudekomplex des Ezialistischen Instituts untergebracht worden war.
    Schon nach einem kurzen Rundgang durch die Lehrsäle mußte sie neidvoll anerkennen, daß hier die Bedingungen für die Behandlung der Verdummungsgeschädigten besser waren als auf Plophos. Sie notierte im Geiste aber auch, daß die Möglichkeiten nicht voll genutzt wurden, und nahm sich vor, die Verbesserungsvorschläge in ihre nächste Kundgebung einzustreuen.
    Neben einigen aufschlußreichen Fachgesprächen mit wissenschaftlich geschulten Betreuern mußte Munisho Aerce an verschiedenen Veranstaltungen, an einem Galadiner und an einer ermüdenden Festansprache des Anstaltsdirektors teilnehmen.
    Zwischendurch schüttelte sie unzählige Hände von Verdummungsgeschädigten, sprach tröstende Worte und spielte mit Kindern, die durch die Verdummung in ihrer Entwicklung um Jahre zurückgeworfen worden waren. Während der ganzen Zeit über klickten und surrten die Kameras – die Berichterstatter hatten Material genug, um Seiten ihrer Magazine und ganze Familiensendungen zu füllen.

3.
    Die Stimmung in dem Haus am Goshun-See entsprach der vor einem Kampf, von dem man wußte, daß er mit einer Niederlage enden würde. Perry Rhodan hatte sich mit seinem gesamten Stab hierher zurückgezogen. Er verließ das Haus praktisch nie und unterhielt sich nur mit seinen engsten Freunden.
    Als Reginald Bull das Eintreffen Merytot Bowarotes meldete und dessen Wunsch übermittelte, ihn, Rhodan, zu sprechen, wollte er im ersten Moment nichts davon wissen. Erst als Reginald Bull nicht lockerließ, gab Rhodan nach.
    Er stand am Fenster und blickte auf den übervölkerten Park hinaus, als er hinter sich das Geräusch einer sich öffnenden Tür hörte. Rhodan drehte sich um und ging seinem Besucher entgegen. Sie schüttelten sich wortlos die Hände, Rhodan deutete auf einen bequemen Sessel, und sie setzten sich beide.
    Merytot Bowarote sprach als erster. »Sie brauchen nicht zu befürchten, daß irgendjemand etwas von meinem Besuch erfährt, Herr Großadministrator«, sagte er. »Ich bin unter Anwendung der strengsten Vorsichtsmaßnahmen zu Ihrem Hauptquartier geflogen.«
    Rhodan winkte ab. Mit einem bitteren Lächeln erklärte er: »Hier sieht es nur so aus wie in einem Hauptquartier. In Wirklichkeit ist das meine Klause, in der ich mich vor der Menschheit verstecke, Administrator Bowarote. Ich habe mich vorerst aus dem Wahlkampf zurückgezogen.«
    Bowarote schwieg eine Weile, dann sagte er nur ein Wort: »Warum?«
    Rhodan sah ihn an. »Liegen die Gründe nicht auf der Hand?«
    »Gerade von Ihnen hätte ich es am wenigsten erwartet, daß Sie so schnell aufgeben. Ich beschwöre Sie, Herr Großadministrator, steigen Sie wieder in den Wahlkampf ein. Oder wollen Sie Bount Terhera das Feld kampflos überlassen?«
    »Terhera?« sagte Rhodan verwundert. »Sie glauben doch nicht, daß dieser Knopfdruck-Offizier echte Chancen hat! Sie, Administrator Bowarote, sind der Mann, auf den die Menschheit nach meinem Rücktritt schwören wird.«
    »So dürfen Sie nicht sprechen«, sagte Bowarote entsetzt. »Ich kann Ihre Verbitterung verstehen, aber so dürfen Sie nicht sprechen!«
    »Sie können meine Verbitterung verstehen?« Rhodan lachte gekünstelt. »Nichts können Sie verstehen, denn Sie wissen nicht, was sich tatsächlich in der Galaxis abspielt. Ich werde Ihnen einiges verraten, denn ich vertraue Ihnen.«
    »Seien Sie nicht so sicher, daß Sie mir vertrauen können!« sagte Bowarote. »Überlegen Sie sich gut, was Sie mir mitteilen wollen.«
    »Verdammt, es ist ein offenes Geheimnis, daß die Menschheit gegen mich ist«, sagte Rhodan leidenschaftlich. Er besann sich, mit wem er sprach. »Entschuldigen Sie, aber manchmal gehen meine Nerven mit mir durch. Es kommt zuviel auf mich zu. Mißtrauensanträge, Schadensersatzklagen, Schmähbriefe – ja, sogar Morddrohungen. Täglich treffen Tausende Briefe von empörten Menschen ein, die in mehr oder weniger drastischen Worten meinen Rücktritt fordern. Jeden Tag kommen neue Hiobsbotschaften von den Pionierwelten; Administratoren, Parteiführer großer politischer Machtblöcke, einflußreiche

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