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Silberband 064 - Die Stimmen der Qual

Titel: Silberband 064 - Die Stimmen der Qual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Einreichung behandelt worden. Niemand hatte davon besondere Notiz genommen.
    Jetzt wurde diese Angelegenheit plötzlich künstlich hochgespielt. Einige kleinere Parteien, die von Großunternehmern und Konzernen gegründet worden waren, warfen der Regierung vor, die Wiedergutmachung des der Öffentlichkeit durch den Schwarm entstandenen Schadens zu langsam und nicht im richtigen Ausmaß zu betreiben.
    Und dann ging es Schlag auf Schlag. Aus allen Teilen des Imperiums trafen Klagen gegen die Regierung auf Schadensersatz ein. Es waren etliche tausend, hauptsächlich von eigennützigen Institutionen, Firmen und Konzernen eingereicht, die durch den direkten oder indirekten Einfluß des Schwarms finanzielle Verluste erlitten hatten.
    Wohlgemerkt, es handelte sich keineswegs um Anträge auf Wiedergutmachung, sondern um an den Obersten Gerichtshof des Imperiums gerichtete Klagen! Darin wurde Rhodan beschuldigt, durch seine falsche Handlungsweise die Geschäftsverluste und die Zerstörung kostspieliger Fertigungsanlagen verschuldet zu haben. Als Beschuldigter wurde zwar die Regierung des Solaren Imperiums genannt, aber gemeint war Rhodan, denn auf ihm ruhte die Verantwortung.
    Viele dieser Klagen gingen über Merytot Bowarotes Schreibtisch, denn die klagenden Parteien waren auf Terra ansässige Firmen, deren Verluste durch die Transition des Solsystems entstanden waren.
    Bowarote beobachtete mit steigender Bestürzung, welche Entwicklung der Wahlkampf nahm. Er glaubte nicht, daß der größte Teil der Menschheit, der auf Rhodans Seite stand, plötzlich abtrünnig würde. Rhodan war immer ein guter Staatsmann gewesen, und das vergaßen selbst die durch die Verdummung zerrütteten Menschen nicht von einem Tag auf den anderen. Wenn sich viele auch beeinflussen lassen würden, so verblieben genügend standhafte Rhodanisten, die dem Großadministrator zu einem Wahlsieg verhalfen. Vorausgesetzt natürlich, daß Rhodan sie in ihrem Glauben an ihn bestärkte.
    Doch gerade hier sah Bowarote den Grund zur Besorgnis. Wer könnte es Rhodan verübeln, wenn er unter der auf ihn einstürmenden Welle des Mißtrauens den Glauben an die Menschheit verlor und resignierte!
    ***
    Munisho Aerce traf erst am 8. Februar auf Terra ein; zu einem Zeitpunkt also, da der Wahlkampf bereits in vollem Gang war.
    Dem weiblichen Obmann von Plophos wurde auf dem Raumhafen von Terrania ein Empfang geboten, der dem Terheras kaum nachstand. Die Kandidatin der Sozialgalaktischen Bürgerrechts-Föderation, besser unter der Kurzbezeichnung SBF bekannt, war auf der Erde sehr beliebt.
    Ihr eilte der Ruf voraus, bei der Reorganisation der Sozialeinrichtungen Großes geleistet zu haben. Jedermann im Solaren Imperium wußte, daß die Erschaffung der ›Rehabilitationszentren für Verdummungsgeschädigte‹ auf ihre Initiative zurückzuführen war. Plophos war die erste Welt gewesen, auf der es ein solches Rehabilitationszentrum gegeben hatte, in dem alle Menschen, die durch die Verdummung geistigen Schaden erlitten hatten, nach neu entwickelten Methoden geheilt wurden.
    Munisho Aerce war mit ihren 54 Jahren noch verhältnismäßig jung. Aber sie hatte schon früh mit ihrer diplomatischen Laufbahn begonnen und sich in ihrer jahrelangen Tätigkeit als Erster Schreiber der plophosischen Staatsbank um ihre Welt verdient gemacht.
    Sie war mittelgroß, rothaarig, verheiratet und Mutter zweier Kinder. Von ihrem Mann war kaum etwas bekannt, er führte das Schattendasein eines Prinzgemahls. In den Frauenzeitschriften des gesamten Imperiums war ihre glückliche Ehe ein beliebtes Thema; ihre Partei verstand es vorzüglich, sie als liebende Frau und Mutter, als modern denkend und schließlich auch als überragende Sozialpolitikerin hinzustellen. Munisho Aerce konnte gewiß sein, daß die Mehrzahl der Frauen am 1. August für sie stimmen würde.
    Es durfte gesagt werden, daß die Public-Relations-Manager der SBF nicht übertrieben, was ihre Fähigkeiten betraf; sie war als Expertin in Sozialfragen praktisch unübertroffen. Vom Charakter her war sie ehrlich und aufrichtig, was sie liebenswert machte. Sie hatte keine Feinde, und selbst ihre politischen Gegner anerkannten ihre Fähigkeiten neidlos. Es wäre unvorstellbar gewesen, daß irgend jemand gegen sie intrigierte.
    Gleich nach der Ankunft wurde ihr der Orden für Verdienste um die Resozialisierung der Verdummungsgeschädigten verliehen; Kinder überreichten Blumensträuße, Chöre erklangen … Munisho Aerce ließ geduldig über

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