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Silberband 064 - Die Stimmen der Qual

Titel: Silberband 064 - Die Stimmen der Qual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Seite konnte er das Land überblicken. Inmitten der grasbewachsenen Hügellandschaft sah Rakkells einsam und verloren aus. Er blickte zu Alaska herauf, als wartete er auf ein Zeichen.
    Saedelaere wandte sich an Kytoma. »Wo sind wir?« erkundigte er sich. »Was bedeutet das alles?«
    »Hinter dieser Sperre«, antwortete sie, »liegt eine alte Stadt meines Volkes. Dort will ich leben, falls es uns gelingen sollte, in diese Stadt einzudringen. Ich habe die Spur meines Volkes verloren. Wahrscheinlich hat es sich über die Grenzen des Seins in ein anderes Universum tragen lassen.«
    Von der Maske tropfte Regenwasser in Alaskas offenen Kragen und lief über seine Brust. Er nahm es nur unbewußt wahr. Tausend Fragen beschäftigten ihn. Er zwang sich zu ruhiger Überlegung. Dieses Mädchen gehörte einem Volk an, das über eine unvorstellbare Macht verfügte. Die Erbauer des Schwarms konnten mit keinem der Völker verglichen werden, die die Terraner bisher getroffen hatten.
    »Wie kommen wir hierher?«
    Das Mädchen sah ihn an. Ihr nasses Haar schmiegte sich jetzt glatt an den Kopf. Die Linien des mageren Gesichts wirkten wie gemeißelt. Das Gesicht hätte ohne die Augen tot gewirkt. Schon oft hatte Alaska den Eindruck gehabt, daß die Augen das einzig Lebendige an diesem Mädchen waren – diesmal war dieses Gefühl besonders stark.
    »Das Universum ist nicht tot oder leer«, sagte sie leise. »Zwischen den Galaxien gibt es gewaltige Kräfte. Energetische Linien laufen von Stern zu Stern, von Galaxis zu Galaxis. Kosmische Orkane toben zwischen den Galaxien. Es ist ein ständiges Werden und Vergehen. Wer die freiwerdenden Kräfte versteht, kann sich ihrer bedienen. Wir beherrschen das Geheimnis der Absoluten Bewegung. Das bedeutet, daß wir uns jedem energetischen Bewegungsablauf innerhalb des Universums anpassen können. Dabei können wir bis zu einem gewissen Punkt als Träger für Uneingeweihte fungieren.«
    Saedelaere dachte an den Cyno Schmitt, der sich manchmal auf geheimnisvolle Weise bewegt und dabei vom Ausnutzen kinetischer Energie gesprochen hatte. Ein paar führende Cynos hatten offenbar bis zu einem gewissen Grad jene Gabe besessen, die die Erbauer des Schwarms auszeichnete.
    »Ich blieb zurück, um den Schwarm zu beobachten«, fuhr Kytoma fort. »Doch durch den Zwischenfall mit den Karduuhls, die den Schwarm übernahmen und zweckentfremdet einsetzten, wartete ich länger, als eigentlich vorgesehen war. Deshalb verlor ich den Anschluß an mein Volk. Ich werde nicht mehr zu ihm zurückfinden. Doch überall im Universum gibt es Stellen, wo mein Volk gelebt hat. Auch auf dieser Welt. Ich will zufrieden sein, wenn wir die Sperre zu dieser Stadt überwinden können.«
    »Ich bin nicht freiwillig mit dir gegangen«, erinnerte Alaska. Er deutete ins Tal hinab. »Auch Rakkells nicht. Du hast ihn gezwungen, uns zu begleiten.«
    »Er kam in deine Kabine und sah alles«, erklärte Kytoma. »Ich hätte ihn töten müssen, denn sein Gedächtnis läßt sich seltsamerweise nicht beeinflussen, so daß er sich nach unserem Verschwinden an alles erinnert hätte. Deshalb mußte ich ihn mitnehmen.«
    Alaska machte einen Schritt auf die weiße Wand zu, aber unmittelbar bevor er sie erreichte, verlangsamten sich seine Bewegungen und erstarben schließlich völlig. Er konnte noch nicht einmal den Arm ausstrecken, um die weiße Wand zu berühren.
    »Das gesamte Tal ist eingehüllt«, erklärte Kytoma. »Ich befürchte, daß wir nicht durchkommen. Mein Volk hat alles abgesichert.«
    »Gibt es eine Möglichkeit, diese Welt wieder zu verlassen?« fragte der Maskenträger.
    Er spürte, daß das Mädchen unmerklich zögerte. »Nein«, sagte sie.
    Sie log!
    Alaska schwieg jedoch. Er wollte zunächst einmal abwarten, was weiterhin geschehen würde. Vielleicht gab es eine Möglichkeit herauszufinden, wo sie sich befanden. Im Augenblick wußte er nicht einmal, ob sie noch in der heimatlichen Galaxis waren.
    Er hörte jemand angestrengt atmen. Rakkells war den Hang heraufgestiegen und stand nun vor der seltsamen Wand, die ein Weiterkommen verhinderte. »Was ist das?« fragte er verblüfft.
    Alaska erklärte ihm alles, was er von Kytoma erfahren hatte.
    »Das ist Wahnsinn!« stieß der Captain hervor. »Ich weigere mich, ein Wort davon zu akzeptieren. Das Mädchen spielt uns irgend etwas vor. Wir erleben eine Suggestion größten Ausmaßes. Wahrscheinlich befinden wir uns noch immer an Bord der TIMOR.«
    Alaska sah ihn mitleidig an. Es war

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