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Silberband 064 - Die Stimmen der Qual

Titel: Silberband 064 - Die Stimmen der Qual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hier«, sagte er erleichtert. »Wir bleiben einige Zeit hier, denn ich möchte zunächst einmal feststellen, ob sich noch alle Besatzungsmitglieder an Bord aufhalten. Dann werde ich die Raumfahrer suggestiv beeinflussen.«
    Alaska dachte angestrengt über die neue Situation nach. Sein Cappin-Fragment war unruhiger geworden. Es gelang dem Transmittergeschädigten jedoch nicht, den heftigen Druck von sich abzuschütteln, der seinen Verstand so stark belastete.
    »Es wird am besten sein, wenn wir uns zwischen den hier gelagerten Vorräten verstecken, bis ich mir darüber im klaren bin, wie es an Bord des Schiffes aussieht«, fuhr Corello fort.
    Gehorsam trug Alaska den Mutanten zur anderen Seite des Raumes hinüber, wo er sich zwischen zwei Regalen an der Wand niederließ und den Behälter mit Corello darin ablegte. Behutsam bettete er den Mutanten an die Wand.
    Corellos Gesicht schien in sich zusammengeschrumpft zu sein. Die großen Augen waren blutunterlaufen. Der Mutant zitterte heftig. Alaska begriff, daß Corello diese Strapazen nicht mehr lange ertragen würde. Aus eigener Anstrengung heraus hätte Corello wahrscheinlich schon aufgegeben. Es war die unbekannte Macht, die ihn immer wieder zu neuen Taten antrieb.
    Stumm stand der Transmittergeschädigte neben dem Mutanten und wartete. Die Schmerzen in seinem Bein hatten noch nicht nachgelassen, so daß er froh war, wenn er sich nicht zu bewegen brauchte.
    Corello hockte am Boden. Mit seinen parapsychischen Sinnen untersuchte er das Schiff. Der Mutant nahm jede Gefühlsregung wahr, lokalisierte die Gedanken aller an Bord befindlichen Menschen. Nach einer Stunde endlich sprach er wieder.
    »Unsere Ankunft ist nicht bemerkt worden. Bis auf ein paar Ausnahmen halten sich alle Besatzungsmitglieder an Bord auf. Das Schiff ist startklar. Im Lager der Krankenstation wird ein Trageroboter mit einer kompletten Ausrüstung aufbewahrt.«
    »Wird er bewacht?« erkundigte sich Alaska.
    »Nicht direkt bewacht, aber es sind ein paar Raumfahrer in der Nähe, die ich ausschalten muß.« Corello dachte nach. »Es ist natürlich möglich, daß meine Tätigkeit an Bord des Schiffes registriert wird. Dann muß ich schnell handeln.«
    »Warum teleportieren wir nicht in den Lagerraum und holen uns den Roboter heraus?«
    Corello schüttelte schwerfällig den Kopf. »Solange die Besatzung nicht beeinflußt ist, kann ich das nicht riskieren. Durch eine Reflexhandlung kann uns einer der Raumfahrer Schwierigkeiten machen.«
    Wieder verfiel der Mutant in Schweigen. Alaska wußte, daß Corello sich jetzt auf die hypnosuggestive Beeinflussung der Besatzung konzentrierte. Es war schwer vorstellbar, daß der Sohn Kitai Ishibashis alle Raumfahrer beeinflussen wollte, die sich an Bord der TIMOR aufhielten. Zumindest bei den mentalstabilisierten Männern und Frauen würde ihm das schwerfallen.
    Einmal mehr stellte Alaska fest, daß er sich von den Ereignissen nicht distanzieren konnte. Er war auf merkwürdige Weise in sie verwickelt. So wußte er genau, daß er etwas Falsches tat, aber der Druck in seinem Kopf hinderte ihn daran, seine eigenen Pläne durchzuführen.
    Alles war mehr als rätselhaft. Was hatten jene, die Corello manipulierten, eigentlich vor?
    Alaska wurde aus seinen Gedanken gerissen, als der Mutant ein Ärmchen ausstreckte und ihn leicht am Bein berührte.
    »Ich denke, daß wir es bald riskieren können«, erklärte Corello. »Zumindest die Raumfahrer in der Nähe der Krankenstation werden nichts unternehmen, wenn wir dort auftauchen und sie uns entdecken sollten.«
    Alaska starrte auf ihn hinab.
    »Ich hoffe, daß mir Zeit bleibt, die Ausrüstung des Roboters zunächst einmal zu untersuchen und sie eventuell zu vervollständigen. Die Bewaffnung sollte komplett sein.«
    Alaska erschrak. »Bewaffnung?« wiederholte er. »Gegen wen wollen wir kämpfen?«
    »Es kann sein, daß wir uns gegen unsere Verfolger zur Wehr setzen müssen.«
    Vor Alaskas Augen tauchte verschwommen wieder das Bild des Mädchens auf, das er gegen seinen Willen verletzt hatte. Wollte Corello im Ernstfall noch andere Unschuldige angreifen? Alles in dem Maskenträger sträubte sich dagegen, obwohl er sich seiner Hilflosigkeit bewußt war.
    »Halten Sie mich fest!« befahl Corello. »Wir springen jetzt in den Raum, in dem der Roboter aufbewahrt wird.«
    ***
    Obwohl Mentro Kosum seit Jahren an Bord von Raumschiffen gelebt hatte, fühlte er sich an Bord der TIMOR wie ein Gefangener. Dieses Gefühl war schwer zu

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