Silberband 064 - Die Stimmen der Qual
Ende die Krankenstation lag. Irgend etwas geschah dort – etwas Unheimliches. Seltsamerweise schienen die Menschen, die sich innerhalb der Station aufhielten, nicht davon betroffen zu werden.
***
»Sie haben etwas bemerkt!« stieß Corello hervor. »Jetzt müssen wir schnell handeln.«
Er hockte im Sitz des Spezialroboters und war gerade dabei, die Ausrüstung der Maschine zu überprüfen. Alaska stand ein paar Schritte von ihm entfernt am Eingang des Lagerraums und bewachte ihn. Bisher waren sie ungestört geblieben.
»Ich bin noch nicht fertig«, erklärte Corello. »Wir bleiben hier, solange es nur geht.«
Er fuhr mit der Kontrolle der Maschine fort. Alaska sah ihm teilnahmslos zu. Für ihn war das alles bedeutungslos. Er glaubte zwar zu verstehen, warum das alles geschah, doch dieses Verständnis war oberflächlich.
»Sie geben jetzt Alarm und verständigen wahrscheinlich auch die Zentrale«, fuhr der Mutant fort. »In wenigen Minuten werden sie dann ahnen, was hier vorgeht, und entsprechend handeln. Mein Parablock wird sie ein paar Minuten aufhalten, doch dann werden sie hier sein. Inzwischen müssen wir damit rechnen, daß einige Mitglieder der Stationsbesatzung bei uns auftauchen.« Während er sprach, hantierte er an den Schaltungen des Roboters.
Alaska hörte die Alarmanlagen des Schiffes. Für ihn war das ein vertrautes Geräusch.
Ungewöhnlich war diesmal nur, daß er es war, der es auslöste. Er und Corello hatten die TIMOR überfallen. Das Bewußtsein, daß er einen schweren Fehler beging, wurde in Alaska immer stärker.
Sein Cappin-Fragment bewegte sich heftig. Es litt unter dem Ansturm parapsychischer Energien.
Plötzlich wurde die Tür aufgerissen, und ein junger Arzt starrte zu Alaska herein. Er war so überrascht, daß er keinen Ton hervorbrachte.
Alaska trat einen Schritt vor, packte den jungen Mann am Kragen und zerrte ihn in den Lagerraum. Mit einem Fuß stieß er dabei die Tür wieder zu. Er spürte, wie der Mann unter seinen Griffen erstarrte. Corello hatte ihn unter Kontrolle.
»Er wird jetzt hinausgehen und den anderen sagen, daß hier im Lagerraum alles in Ordnung ist.«
Alaska wich zurück. Der junge Arzt beachtete ihn nicht mehr. Er verließ den Raum.
Corello kicherte. »Dadurch gewinnen wir noch ein oder zwei Minuten. Das genügt.«
Die Zwiespältigkeit in Alaska veränderte sich allmählich. Er spürte, daß seine Sorgen und Bedenken immer stärker wurden und den Druck in seinem Bewußtsein auszulöschen begannen. Corello war so sehr mit anderen Dingen beschäftigt, daß er sich kaum noch um Alaska kümmerte. Außerdem war der Mutant jetzt nicht mehr so stark wie zu Beginn ihres Zusammentreffens.
Der Maskenträger wartete geduldig darauf, daß sich seine Lage weiterhin verbessern würde.
34.
Sekundenlang nach Eintreffen der Nachricht saß Perry Rhodan wie versteinert da, dann sprang er auf und griff sich mit einer Hand an den Kopf.
»Da ist er!« rief er aus. »Warum haben wir nicht daran gedacht? Es war doch naheliegend, daß er sich einen Roboter zu beschaffen versuchen würde.«
Er ging zu der Weltkarte hinüber, auf der die einzelnen Einsatzgebiete der Mutanten abgeteilt waren.
»Alle Mutanten sind auf der gesamten Erde verstreut. Es wird bis zu zehn Minuten dauern, bis sie alle hier sind. Das ist schon zu spät.«
Deighton, der im Hintergrund des Raumes in ein Mikrophon gesprochen hatte, richtete sich auf.
»Ich habe die notwendigen Befehle gegeben. In diesem Augenblick werden rund um die TIMOR die ersten Schirmfeldprojektoren aufgefahren. Kosum hat versucht, den Paratronschirm einzuschalten, aber das gelang nicht.«
»Das dachte ich mir!« versetzte Rhodan grimmig. »Sicher war es Corellos erste Sicherheitsmaßnahme, den Paratronschirm auf telekinetischer Basis zu blockieren.«
Er nagte an seiner Unterlippe. Wenn sie vorausschauender gehandelt hätten, würde Corello jetzt in der Falle sitzen.
»Warum machst du dir Vorwürfe?« fragte Bully. »Keiner von uns hat damit gerechnet, daß der Mutant ein derartiges Risiko eingehen würde.«
Rhodan antwortete nicht. Er beobachtete die großen Bildschirme, auf denen die Ereignisse vom Raumhafen Terrania Citys direkt in die Zentrale von Imperium-Alpha übertragen wurden.
Rund um die TIMOR wurden zusätzliche Absperrungen errichtet. Der freie Platz vor dem Schiff war zum Aufmarschgebiet der Spezialisten von USO und SolAb geworden. Über dem Schweren Kreuzer kreisten Dutzende von Gleitern.
Rhodan blickte auf die
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