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Silberband 064 - Die Stimmen der Qual

Titel: Silberband 064 - Die Stimmen der Qual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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handeln?«
    Deighton meinte achselzuckend: »Wir wissen es nicht. Aber wir müßten unbedingt herausfinden, ob dieses Etwas harmlos ist oder vielleicht eine Bedrohung für uns darstellt. Das können wir nur, wenn wir uns mit dem Fremden intensiver beschäftigen. Bisher sind jedoch alle Versuche fehlgeschlagen, an ihn heranzukommen.«
    Takvorian hatte bisher schweigend zugehört. Er stampfte mit den Hufen auf, um Aufmerksamkeit zu erwecken und fragte: »Wer hat bisher den persönlichen Kontakt zu dem Fremden gesucht?«
    »Vor allem Gucky und Lloyd«, antwortete Deighton verständnislos. »Bully und ich haben ebenfalls einmal unser Glück versucht. Wir haben sogar schon in Erwägung gezogen, ihn hypnosuggestiv zu behandeln. Aber das könnte sich für später nachteilig auswirken.«
    »Vielleicht wäre es einen Versuch wert, wenn wir ihn alle gemeinsam aufsuchten«, schlug Takvorian vor. »Selbst wenn er einen Menschen vom anderen nicht unterscheiden kann, müßte er erkennen, daß Gucky, Merkosh, Corello und ich ein völlig unterschiedliches Aussehen haben.«
    »Und was sollte das Ihrer Meinung nach bewirken?« erkundigte sich Bull neugierig.
    »Er würde sehen, daß verschiedene Lebewesen in friedlicher Koexistenz nebeneinanderleben und könnte daran erkennen, daß auch ihm keine Gefahr droht.«
    »Es ist ganz sicher einen Versuch wert«, stimmte Bull zu.
    Über Galbraith Deightons Lippen kam ein kurzes Röcheln, als er sich selbst plötzlich durch die Augen Dalaimoc Rorvics sah.
    Irmina Kotschistowa zitterte am ganzen Leib und schloß die Augen. Wer hatte ihr nur die Idee eingegeben, die Zellen von Takvorians Hufen umzugruppieren und ihm Füße wachsen zu lassen?
    »Gehen wir!« bestimmte Bull und setzte sich in Bewegung. Nach zwei Schritten blieb er jedoch wie zu Stein erstarrt stehen.
    »Was ist?« erkundigte sich Deighton bei ihm, als er eine Sekunde später weiterging, als ob nichts geschehen wäre.
    »Mir war eben, als hättet ihr euch alle in Luft aufgelöst«, murmelte Bull.
    Takvorian setzte sich langsam in Trab. Er fragte sich besorgt: War das ich, der eben Bulls Bewegungsablauf fünfzigfach verlangsamt hat?
    »Jetzt weiß ich, was ihr meint«, sagte Ribald Corello. »Ich habe die Stimmen der Qual gerade selbst vernommen.«
    Seine Augen sind mit acht Zentimetern Durchmesser zu groß für sein Kindergesicht, dachte Irmina Kotschistowa. Dachte wirklich sie das? Und dann: Man müßte versuchen, die Zellen der Augen so umzugruppieren, daß sie schrumpfen … Wahnsinn!
    ***
    Heydrac Koats Zwiesprache:
    Deine Angst ist groß, Heydrac Koat, obwohl dir die Stimmen der Qual Kraft und Mut geben.
    Du fürchtest dich nicht mehr vor den Fremden, o nein! Deine Angst ist nicht die der Kreatur, sondern die des Mächtigen, der fürchtet, seine Macht anwenden zu müssen. Wenn du nur den unerbittlich fortschreitenden Prozeß in dir aufhalten könntest!
    Du versuchst es, aber du tust es in dem Bewußtsein, daß du unterliegen wirst. Du bangst um das Leben der Fremden. Ist das nicht seltsam?
    Noch vor kurzem hast du sie gehaßt. In dem Augenblick, als du erkanntest, daß sie die Kampfmaschinen erbauten, die deine Artgenossen getötet haben, da hast du sie gehaßt. Und wie haben sich deine Gefühle für die Fremden plötzlich gewandelt.
    Du bangst um ihr Leben! Denn du hast erkannt, daß ihre Mentalität keineswegs so schrecklich ist, wie es ihr Aussehen vermuten läßt. Sie haben dein Leben geschont, obwohl sie Gelegenheit hatten, es dir zu nehmen. Sie haben dich gut behandelt, obwohl sie dazu eigentlich keine Veranlassung hatten.
    Sie brachten dich in diesen Raum und stellten jene drei Geräte auf, die der Verständigung dienen sollten. Das hast du nicht gleich erkannt, Heydrac Koat. Am Anfang hast du geglaubt, es seien Mordmaschinen, die dich töten sollten. Das hast du deshalb vermutet, weil du die Fremden für grausam hieltest. Selbst als Geräusche aus den drei Geräten kamen, glaubtest du noch, man wolle dich mittels Schall töten.
    So etwas gibt es, denn auch die Asporcos haben Versuche in dieser Richtung gemacht. Du gerietest in Panik, deine Wut ließ dich die Beherrschung verlieren, und du verfluchtest und beschimpftest die Geräte, die doch nur Werkzeuge ihrer Erbauer waren.
    Und das war gut – das vermutest du zumindest, Heydrac Koat. Denn als dich wieder einer der Fremden besuchte und zu dir sprach, gaben die drei Geräte wieder Laute von sich, von denen alle auf der schmerzfreien Frequenz lagen und von denen

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