Silberband 064 - Die Stimmen der Qual
gegenteilige Wirkung hatte?« rief Professor Eileind aus.
»Ich vermute es zumindest«, antwortete Rhodan.
»Es könnte stimmen«, pflichtete Atlan Rhodans Theorie bei. »Die Intelligenzsteigerung der Asporcos trat zu jenem Zeitpunkt ein, als die galaktische Gravitationskonstante gesenkt wurde.«
»Aber was ist der Grund dafür, daß ausgerechnet die Asporcos im Gegensatz zu allen anderen Völkern der Galaxis nicht verdummten, sondern sogar noch intelligenter wurden?« sagte Professor Eileind.
»Das werden wir mit Heydrac Koats Hilfe hoffentlich noch herausfinden«, meinte Rhodan. »Es wäre immerhin möglich, daß sich die Parapsi-Impulse positiv auf die Asporcos ausgewirkt haben …«
»Von Heydrac Koat werden wir einstweilen keine Information mehr erhalten«, stellte Atlan fest, während er dem Asporco zu Hilfe sprang, der in diesem Moment, ohne einen Laut von sich zu geben, wie leblos zusammenbrach. »Hilf mir, Zwiebus!«
Der Pseudo-Neandertaler zuckte bei Atlans Worten zusammen, als hätte ihn der Klang erschreckt. Eine Sekunde lang starrte er verdutzt vor sich hin, dann erst erfaßte er die Lage. Mit zwei Schritten war er bei dem Arkoniden, nahm ihm den starren Körper Heydrac Koats ab und trug ihn zurück in die Quarantänekabine.
Als er wieder heraustrat, sah er Gucky materialisieren. Der Mausbiber hielt einen entsicherten Paralysator in der Hand, den er ohne Vorwarnung auf Takvorian abdrückte. Der Zentaur gab einen erstickten Laut von sich, bäumte seinen Pferdekörper auf und stürzte dann gelähmt zu Boden. Lord Zwiebus brachte seine Keule in Anschlag, um den offensichtlich beeinflußten Mausbiber zu paralysieren.
»Nicht schießen, Zwiebus!« rief Gucky, der die Absicht des Affenmenschen aus seinen Gedanken gelesen hatte. »Takvorian hatte euch in ein Zeithemmfeld eingeschlossen.«
Lord Zwiebus erfaßte nicht sofort, was Gucky meinte, aber er ließ den Paralysator wieder in seiner Keule verschwinden.
Rhodan starrte den Mausbiber fassungslos an. »Was behauptest du da, Kleiner?«
Gucky stemmte die Fäuste in die Seiten und blickte herausfordernd zu Rhodan auf.
»Wenn du mir nicht glaubst, dann frag die anderen, wie lange ihr euch hier aufgehalten habt. Euch wird es wie eine Viertelstunde vorgekommen sein, aber in Wirklichkeit sind über zwölf Stunden vergangen. Tatcher a Hainu und Dalaimoc Rorvic entdeckten euch vor acht Stunden, als sie Takvorian und Merkosh ablösen wollten.«
Rhodan blickte auf den paralysierten Pferdekopfmutanten. »Warum hat er seine Fähigkeit der Movation gegen uns eingesetzt?« fragte er.
»Er war beeinflußt, das dürfte außer Frage stehen«, sagte Atlan. Er wandte sich Gucky zu. »Etwas anderes ist jedoch nicht ganz klar für mich: Warum hast du uns nicht schon vor acht Stunden aus dieser Lage befreit, Kleiner? Und gab es keine andere Möglichkeit, als Takvorian zu paralysieren?«
»Dankt man so seinem Retter?« rief Gucky ärgerlich. Als er sah, daß Atlan keine Miene verzog, fuhr er gemäßigt fort: »Als Tatcher a Hainu in der Kommandozentrale meldete, daß ihr wie versteinert in der Ezialistischen Abteilung herumsteht, wußte niemand so recht, was zu tun sei. Roi, Corello und ich beschlossen, bis zur Beendigung der dritten Linearetappe zu warten, weil wir die Möglichkeit nicht ausschlossen, daß ihr mit Takvorians Hilfe ein Experiment gestartet habt. Schließlich wurde es mir zu bunt, und ich handelte.«
»Früher warst du nicht so schnell mit der Waffe zur Hand«, stellte Rhodan abschließend fest.
9.
Lord Zwiebus bezog zusammen mit Tatcher a Hainu und Dalaimoc Rorvic vor der Quarantänekabine Wache. Der Pseudo-Neandertaler hatte Tatcher a Hainu klarzumachen versucht, daß seine Anwesenheit nicht erforderlich wäre, aber der kleine braunhäutige Marsianer weigerte sich, von der Seite des albinotischen Tibeters zu weichen.
»Sehen Sie sich diesen nutzlosen Fleischberg an, Zwiebus«, sagte der Galaktologe im Rang eines Captains keifend und deutete auf Rorvic. »Ich hätte gute Lust, ihm mit einem Brecheisen einen Scheitel zu ziehen, damit er sich seiner Pflichten erinnert.«
»Lassen Sie ihn«, riet Lord Zwiebus. »Vielleicht denkt er über unser Problem nach und ist einer Lösung bereits sehr nahe.«
»Wenn überhaupt, dann stellt er höchstens philosophische Betrachtungen über unsere Probleme an«, sagte Tatcher a Hainu mit seiner Fistelstimme. »Und er kommt sicherlich zu dem Schluß, daß man über alles erst einmal schlafen müsse. Ich sage
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