Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 064 - Die Stimmen der Qual

Titel: Silberband 064 - Die Stimmen der Qual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
schwebte auf den Prallfeldern seines Tragerobots auf den nächsten Ausgang zu. Ohne die Unterstützung des Supermutanten konnten die anderen den auf sie einstürmenden Gewalten nicht länger Widerstand leisten, und der Parapsi-Block brach zusammen.
    ***
    Mentro Kosum ließ sich von dem Chaos, das um ihn war, nicht beirren. Er war entschlossen, seinen Platz am Kontrollpult nicht zu verlassen.
    Er hatte es immer noch nicht überwunden, daß die TIMOR angeblich durch seine Schuld vom vorausbestimmten Kurs abgekommen war und nun einen Umweg von etlichen tausend Lichtjahren machte. Er mußte sich rehabilitieren; sein ganzes Bestreben lag darin, die TIMOR sicher an ihr Ziel zu bringen.
    Unter der SERT-Haube fürchtete er die parapsychischen Schrecken nicht, die um ihn tobten. Es war, als stelle sie einen Schild dar, der alle Gefahren von ihm abwehrte. Niemand schien ihn zu beachten.
    Weder die Beeinflußten noch Heydrac Koat selbst störten ihn in seiner Tätigkeit. Für ihn war die schreckliche Realität bedeutungslos. Er schickte seine Befehlsimpulse aus, die von der SERT-Haube auf die einzelnen Schalteinheiten der TIMOR übertragen wurden. Er lenkte das Schiff sicherer und handhabte die einzelnen Schaltvorgänge um vieles schneller als ein Dutzend ertrusische Kosmonauten zusammengenommen – und das allein kraft seiner Gedanken.
    Denn er war ein Emotionaut, der das Schiff nicht nur dirigierte, sondern mit ihm eine Einheit bildete. Mentro Kosum leitete die zwölfte Linearetappe ein – und niemand hinderte ihn daran.
    ***
    Lord Zwiebus ernüchterte schlagartig, als die hypnosuggestive Kraft von ihm abließ. Er sah Heydrac Koat nur wenige Schritte vor sich, hörte hinter sich die qualvollen Schreie der Mutanten, deren Geistesblock vernichtet worden war – und er faßte einen Entschluß. Er mußte Heydrac Koat töten!
    Nur wenn ihm das gelang, konnten die Zustände auf der TIMOR wieder normalisiert werden.
    Er faßte seinen Entschluß innerhalb von Sekundenbruchteilen. Doch als er sich mit bloßen Händen auf Heydrac Koat stürzen wollte, sah er vor sich plötzlich eine Wand. Er konnte seinen Sprung nicht mehr bremsen, wußte, daß er sich nach vorne bewegte, stellte jedoch zu seiner Überraschung fest, daß sich der Abstand zur Wand nicht verringerte.
    Da wußte er, daß er durch die Augen eines anderen sah. Er fing den Aufprall auf dem Boden mit den Zehenballen ab und tastete wild um sich – immer noch die Wand vor sich sehend. Er bekam etwas zwischen die Hände: den Hals eines Lebewesens. Er wollte zudrücken, erkannte aber noch rechtzeitig, daß es sich um einen Menschen handelte.
    Die Wand verschwand, und Zwiebus sah wieder die vertraute Umgebung der Kommandozentrale um sich. Aber Heydrac Koat war nicht mehr hier. Zwiebus wirbelte herum. Nur Mentro Kosum saß einsam und verloren wirkend unter der wuchtigen SERT-Haube am Kontrollpult. Auf dem Panoramabildschirm zeichnete sich verschwommen der Linearraum ab.
    Wohin waren sie alle verschwunden?
    Massenteleportation! durchzuckte es ihn.
    Aber egal, was passiert war, er mußte den Asporco finden. Er mußte ihn finden und töten! Das war sein letzter klarer Gedanke. Etwas krallte sich um seinen Geist und hielt ihn fest umklammert.
    Zwiebus verließ die Kommandozentrale wie in Trance. Auf dem Korridor stand ihm ein Wesen im Weg, dessen Aussehen er nicht wahrnahm. Er schlug mit geballter Faust zu …
    Irgendwann fand er sich in einer Vorratskammer wieder. Sein Magen knurrte vor Hunger. Sein Instinkt befahl ihm, etwas zu sich zu nehmen. Er sah Konserven, griff nach ihnen und stellte irgend etwas mit ihnen an. Was er genau tat, das konnte er nicht sagen. Jedenfalls fühlte er sich danach gesättigt. Er erhob sich, gab den leeren Konservendosen einen Tritt und schwebte mitsamt ihnen durch das sperrangelweit geöffnete Schott hinaus.
    Er trieb wie ein Vogel im Wind. Er trieb wie ein Fisch in der Strömung des Flusses. Er schoß wie ein Projektil auf eine Wand zu …
    Nach langer Zeit ein klarer Gedanke: Der Aufprall wird dich zerschmettern, Zwiebus! Das war ein Irrtum. Vor ihm barst die Wand, als wäre sie aus Pergament, und er glitt durch die Öffnung. Er holte sich nur eine harmlose Fleischwunde, als er mit dem Unterarm gegen ein ausgezacktes Metallstück stieß.
    Er verspürte keinen Schmerz. Er wußte nicht einmal mehr, daß er noch lebte.
    An der Decke über ihm klebte ein Wissenschaftler und starrte entsetzt zu dem Pseudo-Neandertaler hinauf. Für den

Weitere Kostenlose Bücher