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Silberband 064 - Die Stimmen der Qual

Titel: Silberband 064 - Die Stimmen der Qual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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jetzt noch, so nahe seiner Heimatwelt, eine Gefahr darstellte. Es gab keinen logischen Grund für diese Annahme, er verließ sich diesbezüglich voll und ganz auf sein Gefühl. Und dieses Gefühl teilten alle an Bord mit ihm – außer den Mutanten.
    Selbst Icho Tolot bekannte: »Mir erscheint nichts wichtiger als die Landung auf Asporc.«
    Der Haluter war während der letzten Flugphasen unansprechbar gewesen. Sein Körper war zu kristalliner Struktur erstarrt, und er konnte durch nichts dazu bewegt werden, sich in ein Wesen aus Fleisch und Blut zurückzuverwandeln. Erst als die TIMOR in das Rattley-System einflog, strukturierte er seinen Körper wieder um. Und augenblicklich war auch er von jenem Wunsch infiziert, der die gesamte Mannschaft beherrschte: so schnell wie möglich auf Asporc zu landen.
    Die TIMOR ging langsam tiefer. Als sie die oberen Atmosphäreschichten des vierten Planeten durchdrang, warnten die Mutanten erneut.
    »Asporc wird von einigen Milliarden Wesen bewohnt«, sagte Gucky, »aber ich kann mich in diesem Dschungel von Gedanken telepathisch einfach nicht zurechtfinden. Das passiert mir nur selten und ist im Falle der Asporcos besonders ungewöhnlich, weil ich ihr Gedankenschema von Heydrac Koat her kenne.«
    Rhodan warf Heydrac Koat einen Blick zu. »Vernehmen Sie die Stimmen der Qual?« fragte er den Asporco.
    »Sie raunen, flüstern und halten sich im Hintergrund – sie drängen sich meinem Geist nicht auf«, kam die Antwort Heydrac Koats aus dem Translator.
    »Haben Sie Kontakt zu Ihrem Volk?« fragte Rhodan weiter.
    Der Asporco zögerte, bevor er eine Antwort gab. »Ich fühle, daß mein Volk in Nöten ist«, sagte er ausweichend.
    »Ich empfange keinen einzigen vernünftigen Gedanken«, meldete Gucky. »Es herrscht ein geistiges Durcheinander wie in einer Irrenanstalt. Ich werde selbst noch wahnsinnig, wenn ich mich zu lange den Telepathieimpulsen aussetze. Die Bewohner von Asporc scheinen vollkommen durchgedreht zu sein.«
    »Haben Sie das mitbekommen, Heydrac Koat?« fragte Rhodan.
    »Ja, aber es ist mir unverständlich«, kam die Antwort des Asporcos verstört aus dem Translator. »Ein seelisches und geistiges Chaos kann ich mir bei meinem Volk nicht vorstellen. Wir Asporcos sind in jeder Form völlig ausgeglichen.«
    »Vielleicht ist das geistige Chaos auf die Stimmen der Qual zurückzuführen«, meinte Rhodan.
    »Die Stimmen der Qual haben schon bei manchem Asporco zum psychischen Zusammenbruch geführt«, gab Heydrac Koat zu, schränkte jedoch sofort ein: »Aber es ist noch nie vorgekommen, daß Millionen oder Milliarden Asporcos gleichzeitig betroffen waren.«
    »Aber irgend etwas Ähnliches muß auf Asporc eingetreten sein«, beharrte Gucky. »Ich nehme Impulse wahr, die weitab von normaler asporcischer Individualausstrahlung sind. Vor mir breitet sich ein weites Spektrum eines chaotischen Innenlebens aus …«
    »Wird sich deshalb etwas an deinem Entschluß ändern, Perry?« fragte Roi Danton seinen Vater erwartungsvoll.
    »Wir landen – trotz allem!« entschied Rhodan.
    Roi Danton atmete auf. Die Mutanten resignierten, sie verzichteten auf jede weitere Warnung.
    In der Kommandozentrale herrschte eine angespannte Atmosphäre. Die Techniker saßen konzentriert vor ihren Geräten, Rhodan und seine Vertrauensleute starrten gebannt auf den Panoramabildschirm, auf dem bereits Einzelheiten der Planetenoberfläche zu erkennen waren. Die Mutanten lauschten auf die fernen Stimmen der Qual und registrierten jede Frequenzschwankung der Fremdimpulse, die immer stärker fühlbar wurden. Niemand sprach, nur die Arbeitsgeräusche und die monotonen Stimmen der Ortungsspezialisten durchdrangen das Schweigen.
    Plötzlich erklang eine aufgeregte Stimme aus der Rundrufanlage. »Hier Funkzentrale! Wir haben soeben einen Hyperfunkspruch auf der Flottenwelle empfangen!«
    In Rhodan kam Leben. »Sofort in die Kommandozentrale durchstellen!«
    Mit einigen schnellen Schritten war er am Hyperkom des Kommandopults. Der Bildschirm erhellte sich, und das Gesicht eines Mannes erschien darauf. Sein dunkles Haar hing ihm wirr in die schweißnasse Stirn, seine Augen lagen tief in den Höhlen. Seine Lippen waren rissig und aufgedunsen, wie verbrannt, um seinen Mund wucherte ein ungepflegter Bart.
    »… halten mich in ihren Krallen und zerfleischen mich …«, kam es keuchend aus dem Lautsprecher.
    »Wovon sprechen Sie?« unterbrach Rhodan den unverständlichen Redefluß. »Wo befinden Sie sich? Hier ist

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