Silberband 064 - Die Stimmen der Qual
Wunsch haltet, ist in Wirklichkeit eine gezielte Minimalbeeinflussung, die von dem Katalysator Heydrac Koat ausgeht. Ich empfange die fremden Impulse ganz deutlich, und den anderen Mutanten wird es nicht anders ergehen.«
Atlan lächelte. »Diese Art von Beeinflussung ist für uns gerade noch zu ertragen. Ausnahmsweise kommt der hypnosuggestive Befehl unseren eigenen Absichten entgegen. Wir haben so oder so keine andere Wahl, als Asporc einen Besuch abzustatten.«
»Elfte Planetenumkreisung!« meldete die Navigation.
»Eigentlich könnten wir uns die Fernortung ersparen«, meinte Rhodan. »Die Informationen, die für uns wichtig sind, bekommen wir nur durch persönlichen Kontakt mit den Asporcos. Wir wissen noch überhaupt nichts über dieses geheimnisvolle Volk. Wir haben zwar eine Menge Unterlagen gesammelt, aber sie basieren hauptsächlich auf Wahrscheinlichkeitsberechnungen, Vermutungen und Theorien.«
»Immerhin haben die Theorien Hand und Fuß«, sagte Atlan. »Es steht ziemlich sicher fest, daß die Asporcos eine Art Relaissender für die Parapsi-Impulse einer unbekannten Machtgruppe darstellen. Weiter erscheint es als recht plausibel, daß sich die Asporcos wegen der Metallspangen zwischen ihren Schädelkämmen für diese Funktion prädestinierten. Die Asporcos nehmen schon deshalb eine Sonderstellung bei den Völkern der Galaxis ein, weil sie als einzige in der Lage gewesen sind, die Verdummungsstrahlung zu absorbieren.«
Rhodan nickte. »Wir dürfen als sicher annehmen, daß die künstlich nach unten modifizierte galaktische Gravitationskonstante soweit von den Asporcos absorbiert wurde, daß sich eine gegenteilige Wirkung einstellte. Die Verdummungsstrahlung wirkte sich auf sie als intelligenzsteigernd aus.
War es Zufall, daß bei Einbruch der Verdummung die EX-887-VRT auf Asporc landete? Ich glaube es nicht, und die Wahrscheinlichkeitsberechnungen geben mir recht. Der Kontrollbesatzung des Explorers dürfte es so ergangen sein wie jetzt uns. Ihnen wurde der Wunsch einsuggeriert, auf Asporc zu landen. Wenn dem so war, dann läßt sich in weiterer Folge daraus schließen, daß auch die folgenden Ereignisse von der unbekannten Machtgruppe, die die Asporcos beherrscht, beabsichtigt waren.
Die Unbekannten brachten die Asporcos dazu, das fremde Raumschiff zu untersuchen und sich mit seiner Bedienung vertraut zu machen. Doch das gelang den Asporcos trotz gesteigerter Intelligenz nicht; es war ihnen nicht möglich, das Schiff zu starten. Daß die EX-887-VRT dann trotzdem, ohne das Einwirken der Asporcos, startete, ist eines der noch zu lösenden Rätsel. Der Start wurde durch einen Fernbefehl ausgelöst. Aber es spricht gegen alle hyperphysikalischen Gesetze, daß ein Hyperfunkimpuls über eine Entfernung von einundachtzigtausend Lichtjahren empfangen werden kann.«
»Sicher hat die unbekannte Machtgruppe diesbezüglich nachgeholfen«, sagte Atlan zuversichtlich. »Die Unbekannten haben die vierhundert Asporcos nicht nur an Bord geholt, damit sie ihr Wissen erweitern sollten. Sie waren ganz bestimmt als Besatzung für das Robotschiff gedacht. Stell dir vor, Perry, welches Chaos auf der Erde ausgebrochen wäre, wenn vierhundert Asporcos von Heydrac Koats Kaliber gewütet hätten. Das und nichts anderes muß der Plan der Unbekannten gewesen sein. Aber er wurde durch die Asporcos selbst vereitelt, die beim Start in Panik gerieten, Fehlschaltungen produzierten und so ihre Vernichtung durch die Kampfroboter herbeiführten. Nur Heydrac Koat blieb übrig. Aber er allein war offensichtlich nicht in der Lage, das Vorhaben der Unbekannten – was immer sie sich erhofften – zu verwirklichen. Es war ein Glück für die Menschheit, daß die vierhundert Asporcos das Ziel der Reise nicht erlebten, denn sonst würde die Erde jetzt wahrscheinlich ein Bild des Grauens bieten.«
Rhodan deutete auf den Bildschirm, über dessen untere Hälften sich die Oberfläche des vierten Planeten wölbte.
»Welches Bild sich uns auf Asporc wohl bieten wird?« überlegte er. Er straffte sich. »Wir werden es bald erfahren. Die Fernortungen sind abgeschlossen – wir landen!«
***
Rhodan ließ Heydrac Koat in die Kommandozentrale kommen, als er erfuhr, daß der Asporco wieder aus der Starre erwacht war.
Die Mutanten versicherten Rhodan zwar, daß der Asporco kaum mehr Fremdimpulse ausstrahlte, doch warnten sie gleichzeitig vor zu großem Optimismus. Rhodan schlug ihre Warnungen in den Wind.
Er glaubte nicht, daß Heydrac Koat
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