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Silberband 065 - Die Altmutanten

Titel: Silberband 065 - Die Altmutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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das Dach gerannt. Sie beachteten uns nicht. Ich sah, daß sie Mikrobomben in den Händen hielten. Sie beugten sich über den Sims und ließen die Bomben in die Meute der Klankys fallen. Die Explosionen erschütterten das gesamte Gebäude. Ein paar Dutzend der Androiden wurden weggeschleudert und blieben bewegungslos liegen. Die anderen kämpften weiter.
    Wieder warfen die drei Spezialisten Bomben in den Hof. Ich befürchtete, daß sie größeren Schaden am Eingang und unter den Verteidigern anrichteten als bei den Klankys. Doch ich war Arzt und erlebte damals zum erstenmal eine Auseinandersetzung dieser Größenordnung.
    Die Angst um die Klinik und meine Patienten machte mich fast verrückt. »Wir müssen irgend etwas tun!« rief ich Alkin zu.
    Mein Stellvertreter sah mich verständnisvoll, aber auch mitleidig an. »Was können wir schon tun?«
    »Wir besorgen uns Waffen und helfen bei der Verteidigung des Eingangs«, schlug ich vor.
    »Wir würden die anderen nur behindern«, versetzte Alkin. »Eigentlich können wir nur abwarten.« Natürlich hatte er recht.
    Inzwischen waren die Korvetten über den Park angekommen und eröffneten aus ihren Bordgeschützen das Feuer auf die Klankys, die sich noch im Freien aufhielten. Der Kampf außerhalb der Klinik war in wenigen Minuten entschieden. Doch ich wußte, daß mindestens fünfzehn bis zwanzig dieser Monstren im Vorraum der Klinik waren und sich weiter vorkämpften.
    »Wir müssen zu den Kranken!« rief ich Alkin zu. »Sie sind in Gefahr.«
    Widerstrebend folgte er mir zur Treppe. Von unten klang Kampflärm zu uns herauf. Immerhin bewies uns das, daß es noch Verteidiger gab. Von unten kamen uns Ärzte entgegen. Fellmer Lloyd war bei ihnen. Er hielt uns an.
    »Wohin gehen Sie?« erkundigte er sich.
    »Zu den Synthos!« rief ich ihm zu.
    Er schüttelte den Kopf. »Sie sehen doch, daß das Personal evakuiert wird. Gleiter werden Sie und Ihre Kollegen vom Dach abholen.«
    Meine Teammitglieder sahen mich scheu und verlegen an. Ich ahnte, daß sie nur allzu bereitwillig der Aufforderung zum Verlassen der Klinik nachgekommen waren. Ich konnte es ihnen nicht verdenken.
    »Sie können evakuieren, wen Sie wollen!« fuhr ich den Mutanten an. »Unser Platz ist jedenfalls bei den Kranken.«
    »Sie werden ebenfalls evakuiert«, beharrte er. »Wir müssen uns nun in die Krankenstation vorkämpfen. Der Korridor dorthin wird von ein paar Klankys blockiert.«
    Diese Auskunft entsetzte mich. Sie bedeutete, daß die Monstren sich schon bis in die Innenräume der Klinik durchgeschlagen hatten.
    »Nun?« fragte Lloyd gedehnt. »Ändert das Ihre Haltung?«
    Ich schüttelte trotzig den Kopf. »Bringen Sie die anderen weg – ich gehe nicht, bevor ich weiß, daß die Synthos in Sicherheit sind.« Ich gab Alkin einen Schubs. »Verschwinden Sie mit den anderen!«
    Sein langes Gesicht verzog sich zu einem gezwungenen Grinsen. »Ich bin Ihr Stellvertreter, Doc! Wenn Ihnen etwas zustößt, muß ich zur Stelle sein.«
    Seite an Seite stürmten wir die Treppe hinab, ohne uns länger um Fellmer Lloyd und die anderen Ärzte zu kümmern. Eine Etage tiefer hatten Perry Rhodan und Atlan ein provisorisches Hauptquartier im Korridor errichtet. Fast alle Mutanten vom neuen Korps waren da. Ebenso Waringer und Talschunin.
    Rhodan begrüßte mich mit einem mißbilligenden Blick. »Sie sehen doch, was hier los ist! Gehen Sie wieder nach oben.«
    Ich ignorierte ihn und wandte mich an Atlan. »Wo ist der zweite terranische Arzt? Matsutani?«
    »Er und Gucky befinden sich bei den Synthos. Wir können sie im Augenblick nicht herausholen, denn die Klankys sind im Korridor vor dem Behandlungsraum. Der Ilt könnte mit Matsutani teleportieren, aber er will offenbar bei den Kranken bleiben.«
    Zwei Verwundete schleppten sich die Treppe herauf. Sie wurden sofort von den Mutanten behandelt.
    »Wir können unsere Waffen nicht so einsetzen, wie es nötig wäre«, sagte einer der Verletzten. »Bei jedem Schuß müssen wir darauf achten, daß wir die Einrichtungen der Klinik nicht vernichten.«
    »Und wir Mutanten sind mehr oder weniger hilflos«, sagte Ras Tschubai grimmig.
    Die Aufmerksamkeit war einen Augenblick von Alkin und mir abgelenkt. Wir benutzten die Gelegenheit, um uns zur Treppe zu schleichen und nach unten zu stürmen.
    »Diese Narren!« hörte ich Rhodan rufen. »Haltet sie auf!«
    Doch wir hatten die nächste Etage fast erreicht. Ich riß die Tür zu einem kleinen Behandlungszimmer auf und stieß Alkin hinein.

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