Silberband 065 - Die Altmutanten
Überraschung sagen.
»Das Schiff des Neuarkoniden?«
»Ja. Es halten sich fünfzig Naats an Bord dieses Schiffes auf. Wir haben die Naats bereits getestet. Ihre Körper sind für eine Übernahme durch uns sehr gut geeignet. Wir brauchen dazu nur Spuren von PEW-Metall.«
Meine Augen verengten sich. »Ich schließe aus dieser Aussage, daß ihr diesen PA-Körper nicht immer stabil halten könnt.«
»Das ist richtig.«
Durch diese Tatsache ergaben sich völlig neue Perspektiven. Die Mutanten hatten die Synthokörper, in denen sie sich während der letzten Wochen aufgehalten hatten, zerstören lassen. Ohne PEW-Metall konnten sie auf keine anderen Körper überwechseln. Wenn sie jetzt behaupteten, daß sie den Astralkörper nur vorübergehend stabilisieren konnten, waren sie erneut gefährdet, wenn man sie nicht schleunigst nach Asporc brachte.
Das Heulen der Sirenen brachte mich in die Wirklichkeit zurück. »Wir müssen verschwinden!« stieß ich hervor.
»Wir können Sie und Tolot mit zur UNTRAC-PAYT nehmen«, schlug das Ding vor. »Eine Teleportation mit Ihnen bereitet uns keine Schwierigkeiten.«
»Das Raumschiff des Neuarkoniden ist zu langsam«, erklärte ich. »Es hat außerdem nur eine relativ geringe Reichweite. Ihr kommt vielleicht nach Asporc, aber dort sitzt ihr dann fest.«
Der PA-Körper wandte sich von Tolot und mir ab. »Dann gehen wir ohne euch!«
Ich wechselte einen Blick mit dem Haluter.
»Wir können sie nicht allein lassen!« dröhnte Tolots Stimme durch die Rechenzentrale. »Es sind genauso meine Kinder wie alle anderen Menschen.«
Ich stieß eine lautlose Verwünschung aus. Tatsächlich hatte ich keine andere Wahl, als die Wünsche der Bewußtseinsinhalte bedingungslos zu akzeptieren. Einen Vorteil hatte der Entschluß des Kollektivmutanten: An Bord der UNTRAC-PAYT würde man die Bewußtseinsinhalte vorläufig bestimmt nicht vermuten.
Sengu trat zwischen Tolot und mich. »Sie sind also bereit?«
Ich nickte grimmig.
Das Ding streckte beide Arme aus. Voller Unbehagen sah ich, wie die Hände des Mutanten in Tolots und meinem Körper versanken. Ich spürte dabei überhaupt nichts.
»Ob es unter diesen Umständen überhaupt möglich ist, uns mitzunehmen?« erkundigte ich mich besorgt.
»Natürlich!« versicherte Sengu.
Die Umgebung verschwamm vor meinen Augen. Einen besseren Beweis für die Fähigkeiten der Bewußtseinsinhalte hätte es nicht geben können. Ich spürte einen schwachen Entzerrungsschmerz – dann war nichts mehr.
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