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Silberband 065 - Die Altmutanten

Titel: Silberband 065 - Die Altmutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Position immer weiter verschlechtert.«
    Er nickte bekümmert. Wir betraten das Schiff durch die Schleuse.
    Major Argo Saggoner begrüßte uns. Er war der Stellvertretende Kommandant.
    »Die Matten-Willys sind überall im Schiff verteilt«, informierte er uns. »Sie wissen ja, wie gesellig diese Wesen sind. Sie unterhalten sich mit der Besatzung und nehmen an allen möglichen Spielen teil, die überall an Bord stattfinden.«
    »Ich werde sie in den kleinen Konferenzraum rufen«, entschied Waringer.
    Ich sah Saggoner an, daß er gern ein paar Fragen gestellt hätte. Sicher wußte noch niemand an Bord, was in der Klinik geschehen war. Doch der Major unterdrückte seine Neugierde. Er schien zu spüren, daß wir wenig Zeit hatten.
    Waringer schickte zwei Besatzungsmitglieder hinaus, die im kleinen Konferenzraum des Schiffes Schach spielten, weil sie, wie sie erklärten, nur dort völlig ungestört seien.
    Waringer lächelte. Für einen Augenblick vergaß er die Sorgen, die uns alle beschäftigten. »Auf der Hundertsonnenwelt haben die meisten Raumfahrer zuwenig Betätigungsmöglichkeiten. Ich fürchte, daß wir sie alle zu Spielern erziehen.«
    Ich lächelte höflich zurück, obwohl ich den Spieltrieb der Terraner nicht verstand. Wenn ein Ara spielt, dann ohne jede Lust und nur aus Anstand.
    Waringer schaltete den Interkomanschluß. »Hier spricht Waringer! Ich bitte alle Matten-Willys sofort in den kleinen Konferenzraum in Deck drei zu kommen. Es ist dringend.«
    Er ließ sich am Ende eines langen Tisches nieder. Ich setzte mich neben ihn.
    »Man hat mir gesagt, daß Sie ungewöhnlich zuverlässig sind, Doktor Terzyu.« Dieser so unvermittelt hervorgebrachte Ausspruch überraschte mich.
    »Ich tue nichts Ungewöhnliches«, versetzte ich kühl. »Wenn das von Ihren Artgenossen als bemerkenswert angesehen wird, ist das nicht meine Sache.«
    Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Wahrscheinlich wäre er froh gewesen, wenn er seine Worte nicht ausgesprochen hätte.
    »Ich bin nur Arzt«, sagte ich versöhnlich. »Alles andere interessiert mich nicht. Auf meiner Heimatwelt hätte ich bestimmt keine vergleichbare interessante Tätigkeit finden können wie auf Tahun. Übrigens würde ich es für richtig halten, wenn unsere beiden Völker ihre etwas verklemmten Beziehungen allmählich normalisieren würden.«
    Er breitete die Hände flach auf dem Tisch aus. »Da bin ich ganz Ihrer Ansicht.«
    Die ersten Matten-Willys kamen herein. Erleichtert, daß er das von ihm begonnene Gespräch in eine andere Richtung lenken konnte, deutete Waringer in Richtung des Eingangs.
    »Da kommen sie! Wir können in wenigen Minuten anfangen. Ich schlage vor, daß Sie einen kurzen Situationsbericht geben, wie es in der Klinik aussieht. Dann werde ich auf unseren Plan zu sprechen kommen.«
    Ich hatte schon Bilder von den Willys gesehen, stand ihnen aber in diesem Augenblick zum erstenmal persönlich gegenüber. Kein Bild, auch wenn es dreidimensional und farbig war, konnte das ungewöhnliche Aussehen eines Matten-Willys wiedergeben.
    Die Willys waren etwa zwei Meter groß. Sie konnten ihre Körperform beliebig verändern. Dabei fuhren sie an verschiedenen Stellen ihres Körpers Pseudoglieder und Stielaugen aus. Sie bewegten sich auf unzähligen winzigen Beinen.
    »Wenn sie sich gefährdet fühlen, beginnen sie zu rotieren«, erläuterte Waringer. »Mit ihren diamantharten Teleskopfüßchen können sie sich blitzschnell in den Boden bohren.«
    Die skurrilen Geschöpfe nahmen überall an den Tischen Platz. Sie redeten alle gleichzeitig. Waringer begrüßten sie wie einen guten alten Freund. Aber auch mir riefen sie freundliche Worte zu, obwohl sie mich noch nie gesehen hatten. Harmlosere und freundlichere Wesen konnte man sich nicht vorstellen.
    Meine Gewissensbisse wuchsen. Diese Willys waren so hilfsbereit, daß sie gar nicht auf den Gedanken kommen würden, unsere Wünsche abzuschlagen.
    Aber Waringer, der bestimmt nicht weniger empfindsam war als ich, schien keine Bedenken zu haben. Er hatte die Willys jahrelang studiert und kannte sie besser als ich. Er wußte sicher, was er ihnen zumuten konnte.
    Als hätte er meine Gedanken erraten, sagte der Terraner: »Lassen Sie sich nicht allein vom Verhalten dieser Wesen beeinflussen. Im Grunde genommen sind sie sehr robust. Sie vergessen schnell.«
    »Ich habe Skrupel«, gestand ich.
    »Die hat jedes intelligente Wesen mit Gefühl, das den Willys gegenübersteht. Ihre Freundlichkeit ist geradezu

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