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Silberband 066 - Kampf der Paramags

Titel: Silberband 066 - Kampf der Paramags Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Stelle bereit zu halten.
    »Worauf warten wir hier?« fragte einer der Soldaten.
    »Auf die Geisterstunde«, sagte ein anderer und glaubte, einen guten Witz angebracht zu haben. »In wenigen Sekunden ist es null Uhr – jetzt!«
    »Seht, da!«
    Von den reglos daliegenden Infizierten erhoben sich durcheinanderwirbelnde Wolken aus feinster Materie, die sich zu Kollektiven zusammenschlossen, die sich ihrerseits wiederum zu einem einzigen Gebilde zusammenfanden.
    »Virenungeheuer!« schrie einer der Soldaten entsetzt.
    Der Kommandant der Einsatzgruppe setzte sich augenblicklich mit der Kommandozentrale in Verbindung und erbat von Perry Rhodan Verhaltensmaßregeln.
    »Nur keine Panik«, riet Rhodan, der plötzlich wieder gelöst wirkte. Es schien, als hätte der Ausbruch der Gefahr eine beruhigende Wirkung auf ihn ausgeübt. »Warten Sie ab, bis die Virenungeheuer ihre Entwicklung abgeschlossen haben, und nehmen Sie sie dann unter Beschuß! Achten Sie aber darauf, daß kein einziges Kollektiv übrigbleibt!«
    Rhodan erhielt fast gleichzeitig aus den verschiedensten Schiffssektionen gleichlautende Meldungen. Überall waren plötzlich Virenungeheuer aufgetaucht.
    Insgesamt wurden neun dieser Virenkollektive beobachtet, doch hatte keines von ihnen die Ausmaße jener Ungeheuer erreicht, denen man auf dem Meteoriten begegnet war. Der Grund dafür war klar: Die Viren hatten sich an Bord der MARCO POLO nicht rasch genug vermehren können.
    Um 0.11 Uhr des 17. Juli wurde aus der Quarantänestation die Vernichtung der ersten Virenungeheuer gemeldet. Nur fünf Minuten später kam aus dem Observatorium und den Maschinenräumen die Meldung vom Abschuß dreier weiterer Virenungeheuer. Nachdem weitere sieben Minuten verstrichen waren, existierte kein einziges mehr an Bord der MARCO POLO.
    »Und du glaubst, daß damit die Seuchengefahr behoben ist?« erkundigte sich Atlan.
    »Ich bin davon überzeugt«, sagte Rhodan. »Ich weiß jetzt, welchen Plan Galzhasta Rouk ausgeheckt hat, als er vom Paradox-I-Komplex beherrscht wurde. Er wußte, daß die Viren außerhalb des Einflußbereichs der Paradoxintelligenz degenerieren und sich unheimlich rasch vermehren würden, nur um sich dann, wenn die MARCO POLO wieder in der Nähe des Meteoriten war, unter dem Einfluß des Paradox-I-Komplexes zu Kollektiven zusammenzuschließen. Kein einziges Virus konnte diesem Drang widerstehen. Was als Vernichtungswaffe gedacht war, hat sich für uns als Vorteil erwiesen. Denn so konnten wir die Viren dann doch ausrotten.«
    »Der neue Tag hat für uns gut begonnen«, meinte Atlan.
    »Der neue Tag ist erst dreiundzwanzig Minuten alt«, gab Rhodan zu bedenken. »Wer weiß, was noch auf uns wartet.«

28.
    Schweigend saßen die drei Männer vor dem Panoramaschirm der MARCO POLO und bestaunten das Wunder, das sich ihren Augen darbot. Es mußte einst nur ein einziger, großer Planet gewesen sein, der Paramag-Alpha umkreist hatte. Eine Katastrophe ungeheuren Ausmaßes mußte dann diesen Planeten zertrümmert haben, dessen Reste nun das System bildeten. Das allein wäre vielleicht noch kein Wunder gewesen, denn auch die Sonne der heimatlichen Erde, fast vierzigtausend Lichtjahre entfernt, wurde von den Trümmerstücken eines zerplatzten Planeten umkreist, dem Asteroidengürtel. Aber sie wurden nicht durch dünne Metallstränge untereinander verbunden.
    Atlan brach das Schweigen: »Ihre Verbindungswege, das dürfte klar ersichtlich sein. So gelangen sie von einem Asteroiden zum anderen, indem sie paratransdeformieren. Sie fädeln sich ein, wie sie es auf dem Meteoriten taten, und gelangen so von einer Welt zur anderen. Phantastisch!«
    Links von Atlan saß Perry Rhodan, neben ihm Geoffry Abel Waringer.
    »Die Trümmer besitzen eine stabile Kreisbahn, sonst wäre das nicht möglich«, sagte Rhodan. »Bei Unregelmäßigkeiten würde selbst die geringste Abweichung von der Bahn das Reißen der Stränge bewirken. Damit also hätten wir das Heimatsystem der Paramags gefunden. Der Meteorit, ihr riesiges Raumschiff, ist zurückgekehrt.«
    »Wir kommen allmählich näher«, bemerkte Waringer trocken und deutete auf einen nahezu zweihundert Kilometer langen Asteroiden. »Ich würde an deiner Stelle das Anpassungsmanöver stabilisieren, Perry, sonst stoßen wir noch mit ihm zusammen.«
    Er meinte den Meteoriten, der nach einer Reise von mehr als dreißigtausend Lichtjahren in das Trümmersystem zurückgekehrt war. Irgendwo auf seiner Oberfläche oder im Ganglabyrinth seines

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