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Silberband 066 - Kampf der Paramags

Titel: Silberband 066 - Kampf der Paramags Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ich werde ihm eine Nachricht hinterlassen.«
    Tolot kicherte. Bei ihm hörte sich das an, als würde eine Steinlawine niedergehen.
    »Das ist kein Spaß!« verwies ich ihn. »Die Mutanten sind zwar nicht bösartig, aber wir wissen nicht, in welcher Weise sich ihr Bewußtsein innerhalb dieses Kollektivkörpers noch verändern wird. Auf jeden Fall müssen wir damit rechnen, daß sie Dinge tun, die wir nicht verstehen werden. Deshalb müssen wir uns ständig gegenseitig beobachten. Wenn einer von uns den Eindruck gewinnt, daß der andere beeinflußt wird, muß er sofort irgend etwas unternehmen.«
    Tolot blickte auf seine großen Handlungsarme. »Ich kann den Körper nicht einmal packen«, klagte er. »Was könnte ich im Ernstfall schon tun?«
    Das war ein berechtigter Einwand, aber ich wußte nicht, was ich dem Haluter raten sollte. Das Bewußtsein, daß der seltsame Körper in der Nähe war, ließ meine Gedanken nicht zur Ruhe kommen. Es fiel mir schwer, in diesem Ding acht alte Freunde und nicht irgendein rätselhaftes Monstrum zu sehen.
    Ich stand auf und trat an den Rand der Schleuse. »Die ersten Besatzungsmitglieder werden bald auftauchen!«
    Doch es stellte sich heraus, daß ich mich getäuscht hatte. Es dauerte fast noch eine Stunde, bis der Lärm zahlreicher Männer an mein Gehör drang.
    Ich stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. »Da scheinen endlich die ersten zu kommen!«
    Tolot, der sich neben der äußeren Schleusentür verbarg, spähte die Gangway hinab. »Sie kommen alle!« korrigierte er mich. »Dreißig Männer.«
    Ich schluckte. Damit hatte ich nicht gerechnet. Doch es war schließlich nichts Neues, daß gerade unter den Renegaten der Solaren Flotte ein ausgeprägtes Zusammengehörigkeitsgefühl herrschte. Auf einer Welt wie Tahun mußten diese Männer damit rechnen, vorübergehend festgenommen und verhört zu werden. Deshalb blieben sie wahrscheinlich zusammen.
    »Sie kommen!« rief Tolot.
    »Verdammt!« stieß ich hervor. »Brüllen Sie nicht wie ein Stier, Tolotos! Wollen Sie die Kerle vorzeitig auf uns aufmerksam machen?«
    Doch diese Gefahr war offenbar gering, denn die Ankömmlinge machten einen solchen Krach, daß Tolots gewiß nicht leise Stimme darin unterging. Die Raumfahrer hatten getrunken. In diesem Zustand waren sie unberechenbar. Ich erhob mich und ging zum Schleusenausgang.
    Dreißig uneinheitlich gekleidete Männer verschiedener Altersstufen kamen die Gangway herauf. Sie verfluchten Poynor 52, der ihrer Ansicht nach allein dafür verantwortlich war, daß man sie bei ihren Vergnügungen gestört hatte.
    Sie berieten, wie sie sich an ihm rächen konnten, und bewiesen dabei erstaunlich viel Phantasie. Natürlich waren das alles leere Drohungen, denn die Renegaten waren froh, daß sie ein Schiff wie dieses gefunden hatten.
    Der Mann, den ich für Bourax hielt, war der Betrunkenste von allen. Zwei Männer hielten ihn unter den Armen und schleiften ihn die Gangway herauf. Er hielt in einer Hand noch eine Flasche und versuchte vergeblich, einen Schluck daraus zu nehmen. Die Flüssigkeit lief ihm über das Gesicht und tropfte auf einen Umhang von unbestimmbarer Farbe. Der Gedanke, daß dieser Mann in wenigen Minuten als technischer Kommandant über ein unzuverlässiges Raumschiff befehlen sollte, verursachte mir Sorgen.
    Bourax war nur mittelgroß, aber ungewöhnlich breitschultrig und muskulös. Er trug einen Backenbart, der aussah, als hätte ihn jemand mit einem stumpfen Messer gestutzt. Die Augenbrauen des Renegaten waren über der Nasenwurzel zusammengewachsen und sahen wie eine schwarze, quer über das Gesicht verlaufende Linie aus. Darunter wirkten die Augen klein und verschlagen.
    Bourax' Füße steckten in Gummistiefeln. Er hatte sie nicht mehr unter Kontrolle und schleifte sie nach, so daß sie in unregelmäßigen Abständen gegen den Boden der Gangway schlugen. Bourax und die beiden Männer, die ihn stützten, bildeten die Vorhut.
    Ich trat mitten in die Schleuse und brachte den Strahlenkarabiner in Anschlag. Tolot hielt sich noch im Hintergrund. Er würde vortreten, wenn die Renegaten zu der Überzeugung kommen sollten, daß sie mit einem einzelnen Mann, auch wenn er bewaffnet war, leicht fertig werden konnten.
    »Halt!« rief ich den Männern zu.
    Sie blieben abrupt stehen und starrten mich an. Es dauerte eine Weile, bis sie mit ihren umnebelten Gehirnen begriffen, daß jemand mit einer Waffe vor ihnen stand.
    Bourax nahm mich überhaupt nicht wahr. Sein Kopf war schlaff

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