Silberband 066 - Kampf der Paramags
hinausschwebte, und er wartete, bis sich die Schotte hinter ihm geschlossen hatten. Dann wandte er sich wieder den Bildschirmen und den Meßinstrumenten zu.
»Innerhalb der nächsten fünf bis zehn Minuten geht der Koloß zum Überlichtflug über«, meldete Menesh Kuruzin.
Kasom antwortete nicht. Voller Spannung blickte er auf die Instrumente. Drei Wissenschaftler kamen in die Zentrale. Rhodan hatte sie an Bord des Leichten Kreuzers beordert, weil er hoffte, aus der Raumflugtechnik des Meteor-Schiffes Aufschlüsse über die Wesen zu gewinnen, die den Giganten mit Maschinen ausgestattet hatten und ihn jetzt lenkten. Die Spezialisten für überlichtschnelle Flugtechnik sollten ihre Beobachtungen aus nächster Nähe machen.
»Was erwarten Sie?« fragte Toronar Kasom.
Mansthon, ein sensibel wirkender blonder Mann, antwortete knapp: »Linearflugtechnik.«
Kasom nickte. Auch er glaubte daran. Seine Blicke glitten über die Beobachtungsinstrumente. Die Situation war unverändert. 49 Raumschiffe folgten dem Giganten.
Plötzlich erzitterte die CMP-1. Die Anzeigen der Instrumente überschritten die Höchstwerte. Die Strukturtaster registrierten eine Serie von Schockwellen. Deutlich hörbares Knattern zeigte an, daß es ständig zu Überladungen kam. Die Strukturtaster drohten durchzuschlagen.
»Sie verwenden die Transitionstechnik!« rief Mansthon überrascht. Er trat vor und beugte sich über das Kontrollbord. Fieberhaft erregt las er die Anzeigen der Geräte ab.
Der Meteor ging in den Hyperraum. Er benutzte dazu jedoch eine völlig veraltete Gewalttechnik, die vor fünfzehnhundert Jahren von den Arkoniden und in der Anfangszeit der terranischen Weltraumfahrt auch von den Terranern verwendet worden war. Die Unbekannten setzten Energien von kaum noch vorstellbaren Ausmaßen ein und durchbrachen damit das vierdimensionale Einsteinuniversum. Mit Hilfe einer totalen Entstofflichung tauchten sie in den Hyperraum und legten bis zur Rematerialisierung in kürzester Zeit Entfernungen zurück, die selbst bei lichtschnellem Raumflug kaum zu bewältigen gewesen wären.
Toronar Kasom und Menesh Kuruzin standen neben den Wissenschaftlern und beobachteten die Vorgänge. Sie wurden kaum beachtet.
»Transitionstechnik«, sagte Toronar Kasom ebenfalls verblüfft. Seine Blicke glitten über die Instrumententafeln. Die Geräte registrierten die von dem Giganten ausgelösten Schockwellen. Kasom erinnerte sich nur ungern an einen Hyperraumflug dieser Art, an dem er teilgenommen hatte. Die Entstofflichung und Rematerialisierung war äußerst schmerzhaft gewesen.
»Transitionstechnik«, wiederholte er. »Schön und gut. Aber eigentlich hätte der Bursche deutlichere Spuren hinterlassen müssen.«
Mansthon nickte. »Sie haben völlig recht, Kasom. Der Eintauchpunkt ist kaum feststellbar.«
Die beiden anderen Wissenschaftler eilten zum Bordcomputer. Sie arbeiteten schweigend. Kasom stellte eine Verbindung zur MARCO POLO her. Er erfuhr, daß auch dort große Überraschung herrschte. Die positronischen Rechner blieben dem Meteor auf der Spur. Ein paar Sekunden bevor die Wissenschaftler auf der CMP-1 sie ermittelten, kamen die Daten für das Gebiet, in dem das unwirkliche Raumschiff aus dem Hyperraum in das Einsteinuniversum zurückkehren würde.
»Das sind nur knapp zweihundert Lichtjahre«, kommentierte Kasom.
Die beiden Wissenschaftler nahmen einen beschrifteten Bogen aus dem Computer und legten ihn Mansthon vor. Dieser verglich die Angaben mit denen, die von der MARCO POLO gekommen waren, und nickte zustimmend. Er reichte den Bogen an Toronar Kasom weiter.
Der Ertruser setzte sich in seinen Spezialsessel. »Der Verband folgt dem Ding«, sagte er. »Geben Sie das an die anderen Kreuzer durch.«
Der Funkoffizier bestätigte den Befehl. Unmittelbar darauf beschleunigten die Kreuzer mit voller Kapazität. Sie gingen in den Linearraum und strebten dem Gebiet zu, in dem der Meteor sich jetzt befand.
Die Nahrungsmittelvorräte der MARCO POLO waren erschöpft. Perry Rhodan gab Startbefehl für die 50 Korvetten, die bis zu diesem Zeitpunkt auf Asporc geblieben waren, um die Bewohner dieses gequälten Planeten zu füttern.
Die Korvette, auf der Atlan flog, verließ Asporc als letzte. Der Arkonide saß am Bildschirm und sprach mit dem Kollektivmutanten, der in einer Space-Jet zurückgeblieben war.
»Verlassen Sie die Jet nicht!« sagte der Lordadmiral. »Wir werden bald zurück sein. Berichten Sie der MARCO POLO, was geschieht.«
»Sie
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