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Silberband 067 - Die Para-Bank

Titel: Silberband 067 - Die Para-Bank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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konnte.
    Als ich nach der Meldung griff, um sie mit großer Unruhe ein drittes und viertes Mal zu lesen, flatterte ein anderes Blatt von der Tischplatte. Ich las nur die Begriffe PILBO und NEOMAV, schob das Blatt zur Seite und las die unheilträchtige Meldung abermals.
    Wo war Rhodan wirklich? Tatsächlich im Zentrum der Galaxis, aus dem diese Meldung kam?
    Was immer dort geschehen war – es konnte hier im Solsystem noch keine exakten Meldungen darüber geben. Die Entfernung war zu groß, die Möglichkeit, perfekte Daten und Informationen zu erhalten, war durch die energetischen Hurrikane so gut wie unmöglich. Seufzend griff ich nach den Knöpfen des Interkoms und drückte einen davon.
    »Geben Sie mir bitte Julian Tifflor!« sagte ich.
    »Sofort!«
    Binnen Sekunden meldete sich Julian. Wir sahen uns an, dann nickte er. Julian deutete meinen Gesichtsausdruck richtig, denn er fragte: »Unschlüssig, Reginald?«
    »Sie haben es erraten. Vermutlich hat man Ihnen die Meldung ebenso übermittelt. Haben Sie schon mit Deighton gesprochen?«
    »Ja. Er wollte zurückrufen.«
    Seit dem Beginn der Verfolgungsjagd wußte niemand von uns, wo sich Rhodan tatsächlich befand. Wir konnten aufgrund dieser Meldung nunmehr ahnen, daß er ins Zentrum vorgestoßen war. Aber was dort geschah, war auch nach diesem Fragment einer Information völlig unklar.
    »Unter Umständen hängt diese Meldung ursächlich mit den Gravitationsstürmen zusammen?«
    »Die Versorgungsschiffe haben uns detaillierte Nachrichten gebracht, daß dieser merkwürdige Meteorit gestartet ist. Auch das scheint mit der Gefahr zusammenzuhängen!«
    »Was sagt NATHAN?«
    Julian Tifflors Gesicht verzog sich. »NATHAN sagt im wesentlichen nichts anderes als das, was wir selbst glauben oder zu wissen scheinen.«
    »Das ist nicht viel, Tiff!« mußte ich einschränken.
    Wir beide und Galbraith Deighton witterten die Gefahr förmlich. Wir konnten sie noch nicht greifen und nicht genau bezeichnen, aber wir ahnten, daß aus dem Zentrum der Milchstraße etwas auf das Solsystem zukam, was uns alle bedrohte. Deswegen unsere Zurückhaltung, deswegen unsere Aufregung.
    »Abgesehen von allen möglichen Deutungen, die diese verstümmelte Meldung geradezu herausfordert«, begann ich leise und nachdrücklich zu sprechen, »ich bin dafür, daß wir für das Solsystem Vollalarm geben. Ich sage mir, daß es besser ist, sich der Gefahr einer übereilten und übervorsichtigen Handlung auszusetzen, als von einer echten Gefahr überrascht zu werden und unvorbereitet getroffen zu werden.«
    Tifflor nickte mehrmals. »Das ist auch meine Ansicht«, sagte er. »Ich bin für Vollalarm. Aber das wird die Opposition für sich erbarmungslos ausschlachten, Bully!«
    Ich atmete mehrmals durch, dann bewies ein zweites Signal, daß sich Deighton in die Unterhaltung einschaltete. Ein zweiter Schirm flammte auf und zeigte sein sorgenvolles Gesicht.
    »Natürlich schlachtet es die Opposition aus. Aber gesetzt den Fall, das System ist wirklich in Gefahr … dann retten wir dadurch auch die Angehörigen der Opposition.«
    »Richtig.«
    Wir waren uns darüber einig, daß das Ausrufen des Notstands eine schwerwiegende Sache war. Darüber bestand nicht der geringste Zweifel. Keiner von uns würde den Vollalarm jemals leichtfertig anordnen. Aber die vielfältigen Geschehnisse der letzten Jahrhunderte hatten gezeigt, daß wir lieber zehnmal zuviel als einmal zuwenig wachsam hätten sein müssen. Wenn ich heute an den Alptraum des Schwarms zurückdenke, dann werde ich noch immer blaß und schrecke nachts sogar aus dem Schlaf hoch.
    »NATHAN hat den Vollalarm empfohlen!« sagte Deighton scharf.
    »Ich bin ebenfalls entschlossen, Vollalarm zu geben«, sagte ich. Schließlich war ich noch immer Rhodans Stellvertreter, und Perry war noch immer Großadministrator. Dieser Gedanke erinnerte mich an eine andere Gefahr oder besser: eine zusätzliche Aufregung, die mit dem Wahltermin immer näher rückte.
    »Ich bin auch dafür«, schloß Tifflor.
    Die übliche Prozedur würde beginnen. Wir mußten es in einer Pressekonferenz mitteilen. Anschließend würden sich die Nachrichtenorgane überschlagen. Die Opposition, hauptsächlich die Anhänger Terheras, würde schäumen. Ob zutreffend oder nicht, ob begründet oder nicht – das Ausrufen des Vollalarms würde als Politikum gewertet werden.
    »Wann gehen die Informationen hinaus?« fragte Tifflor besorgt.
    Ich warf einen nachdenklichen Blick auf die Uhr und rechnete

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