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Silberband 067 - Die Para-Bank

Titel: Silberband 067 - Die Para-Bank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mich, so schnell ich konnte, auf den Weg in die Zentrale. Irgendwo schien es zu brennen.

9.
Bericht: Kommandantin Lu PaLau
    Wir alle waren seit Stunden in einem Zustand, der nicht mehr normal war. Die Bereitschaft, in der wir aufgrund des Vollalarms verharrten, verhinderte andere Aktivitäten. Unser kleines Schiff hatte die Aufgabe, die Mannschaft der Astronomen sicher und wohlbehalten und mit sämtlichen Ergebnissen zurückzubringen. Wir hatten einen Sonderauftrag, der mit Ostolli Acht zu tun hatte.
    »Kommandant!« sagte der Erste Offizier. »Sie wissen, daß wir in Kürze landen müssen?«
    Ich nickte ihm zu. Die Männer hatten sich offensichtlich noch immer nicht daran gewöhnen können, daß sie auf diesem Schiff einen weiblichen Kommandanten hatten.
    »Ich möchte es selbst nicht versäumen«, sagte ich, »wenigstens in der Schlußphase der Untersuchungen einen Blick durch die Geräte zu werfen.«
    »Verständlich. Vergessen Sie nicht, daß wir uns zurückziehen müssen.«
    »Keine Sorge!« Ich lächelte ihn an, und er zog die Schultern hoch wie ein frierender Vogel.
    Hier im Solsystem herrschte noch, abgesehen von den patrouillierenden Raumschiffen, ziemlich viel Ruhe.
    Der Vollalarm hatte eine Reihe von Befehlen zur Folge gehabt, die bekannt waren. Unter anderem war die Mission des Gelehrtenteams, das wir an Bord hatten, entscheidend gekürzt worden. Jegliche Nahbeobachtung würde entfallen, denn in einer Stunde landeten wir auf dem Flottenhafen von Terrania City.
    »Ich habe wenig Ahnung von Innersystem-Körpern«, sagte der Erste. »Was ist eigentlich mit diesem Felsbrocken?«
    Ich mußte kurz lachen. »Ostolli Acht ist kein einfacher Felsbrocken«, sagte ich leise. »Wollen Sie die ganze lange Geschichte hören?«
    »In gedrängter Form, wenn Sie so nett sein würden, Kapitän Lu!« sagte der Mann neben mir.
    Typisch. Immer wenn sie etwas wollten, diese Raumfahrer, dann wurden sie nett und zugänglich. Und wenn sie Anordnungen entgegennehmen mußten, taten sie, als habe ein Neandertaler gesprochen.
    »Einen Moment!« sagte ich. »Gleich erzähle ich Ihnen die Gutenachtgeschichte, mein Kleiner.«
    Ich schaltete den Interkom ein und drückte einen bestimmten Knopf. Der Leiter der Studiengruppe schien direkt neben dem Gerät gewartet zu haben. Er meldete sich sofort. Ich blickte in den abgedunkelten Beobachtungsraum hinein und sah die Männer zwischen den wichtigen Geräten stehen und sitzen.
    »Wir sollten in kurzer Zeit zum Rückflug starten!« erinnerte ich ihn.
    Er nickte voller Verständnis. »Wir haben noch ungefähr zehn Minuten lang zu tun!« sagte er. »Können Sie diese Zeit noch warten?«
    »Ja. Aber kaum mehr länger!« sagte ich. »Wir haben gerade die zweite Aufforderung erhalten.«
    Er nickte. In dem geisterhaften Licht der Armaturen leuchtete sein Gesicht wie eine bärtige Teufelsmaske.
    »Ich verstehe. Wir sind fertig, haben gerade die letzten Untersuchungen laufen. Hoffentlich geht dieser Vollalarm bald zu Ende, damit wir das Objekt aus größerer Nähe und im Sonnenlicht studieren können.«
    Ich stimmte zu. »Ihre Hoffnungen, Professor Kent, sind mit meinen und den Hoffnungen aller anderen Menschen identisch. Bis gleich.«
    Er schaltete ab. Der Erste stand wartend neben mir.
    »In zehn Minuten erfahren Sie die Story. Wo waren Sie, als man auf der Uni das Solsystem durchgenommen hat?« erkundigte ich mich spöttisch.
    Er grinste sarkastisch zurück. »Mit Perry Rhodan in Gruelfin. Auch unter ›Sombrero-Galaxis‹ nicht unbekannt.«
    Ich schlug ihm anerkennend auf die Schulter. »Eins zu null. Passen Sie auf …«
    Ostolli Acht war ein Meteor. Genauer ein Asteroid, denn seine Bahn führte um die Sonne. Er war ein Mitglied des Asteroidengürtels, rangierte aber unter den Objekten mit extremen Umlaufbahnen.
    Schon vor einigen Jahrhunderten hatte sich derjenige Astronom, der Acht seinen Namen verliehen hatte, zur Aufgabe gemacht, die flüchtigen und extremen der Himmelskörper ausfindig zu machen, auszurechnen und zu katalogisieren. Inzwischen war der ›Gürtel‹ vermessen und ausnutzbar, aber mit Hilfe von Rechenmaschinen und den Schwankungen der Massenverhältnisse untereinander gelang es Ostolli – genauer: Professor Doktor Doktor Clemens Imger Ostolli –, sechs sichtbare, einen vorübergehend unsichtbaren und einen theoretisch vorhandenen Kleinkörper festzustellen. Ostolli Acht war der theoretisch vorhandene Körper; er bewegte sich auf einer derart langgestreckten elliptischen

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