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Silberband 067 - Die Para-Bank

Titel: Silberband 067 - Die Para-Bank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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griff. Der Planet würde sicher nicht geschädigt werden – wenigstens weder durch die Magnetstürme noch die Gravitationswellen des Linearraumes. Aber alles andere war unsicher. Wir alle saßen wie auf glühenden Kohlen, auch wenn das Leben scheinbar seinen gewohnten Gang weiterlief. Für Menschen mit ihren empfindlichen, zahllosen Störungen unterworfenen Gedanken und Empfindungen war dieser Zustand eine Qual; für einen Roboter wie mich rangierten ausgesprochen logisch-mathematische Überlegungen an erster Stelle. Das fein ausbalancierte Gleichgewicht war gestört. Alles, was unternommen werden konnte, um diesen Zustand wiederherzustellen, mußte getan werden.
    Indes, es herrschte Informationsmangel. Mangel an Informationen bedeutete für die Lösung einer Aufgabe nicht nur eine ernste Störung, sondern mit Sicherheit falsche Ergebnisse, falls man sich an eine Auswertung wagte. Man riskierte bereits mit dem Beginn den totalen Mißerfolg. Ich beabsichtigte nicht, mich diesem Wagnis auszusetzen. Zudem war der Grund des vorsorglich gegebenen Alarms noch immer nicht bekannt. Ich beneidete Reginald Bull nicht um seinen Job – abgesehen davon, daß einem Roboter der Neid nur aus Schilderungen bekannt ist.
    Wir alle, auch die Verantwortlichen auf dem Planeten Olymp, würden also warten, bis entweder Nachrichten aus dem Zentrum eintrafen oder die Gefahr selbst. Wir mußten auf alles gefaßt sein.
    »Also keine Fragen«, sagte ich.
    Ich kontrollierte sorgfältig einen Bildschirm nach dem anderen. Ich rief die ständig existierenden Daten ab und nahm eine Flut von vielen kleinen Informationen in mich auf. Ich verglich die Sollwerte mit den Quantitäten, die computergesteuert den Planeten verließen. Dann rechnete ich alles durch und stellte fest, daß die Bilanz eigentlich ganz optimistisch aussah. Nur noch der Ausfall eines Gerätes konnte sie ins Negative gleiten lassen.
    Ich beschloß, nachdem ich zu meinen Ergebnissen gekommen war, mich an Ort und Stelle umzusehen und notfalls einzugreifen. Ich verließ die Kontrollanlage, regelte in meinem Büro noch einige wichtige Angelegenheiten und begab mich dann hinaus in den riesigen Bezirk, der die Anlagen der Containerstrecke beherbergte.
    Zunächst suchte ich das Büro der ›Koordination‹ auf. Hier herrschte Hochbetrieb.
    »Wie kommen Sie zurecht?« fragte ich den Verantwortlichen.
    Er deutete auf die Batterie summender und tickender Geräte, die halbkreisförmig seinen Schreibtisch umstanden. Die Transportabteilungen, deren Aufgabe war, die Container zu beladen und auf die Wartebahn zu schicken, leisteten ganze Arbeit. Ich sah endlose Ketten dieser silbergrauen, langgestreckten Behälter, die langsam auf unterirdischen Bändern entlangglitten.
    »Noch ganz gut, Kaiser Anson!« sagte er. »Aber in vierzig Minuten werden wir nur bis zu diesem Punkt unsere Vorräte abbauen können.«
    Er deutete auf einen Container am Ende der langen Wartebahn. Immer mehr solcher Behälter schlossen sich an. Die Torbogenstrahlen des Transmitters am anderen Ende dieser Linie glühten dumpf. Alle Sekunden schleuderte die Automatik einen Container in die wesenlose Schwärze zwischen den Balken, der augenblicklich verschwand.
    Ich fragte leise: »Ist das Tempo nicht mehr zu steigern?«
    Als ich ihn anblickte, konnte ich erkennen, daß er ebenso dachte wie ich. Nur in anderen Bezügen, aber die Aussage war identisch mit der Summe meiner Überlegungen. Wir begannen uns alle wie Schufte zu fühlen, die einem Verdurstenden das Wasser aus der Hand nahmen.
    »Schlecht. Wir haben sämtliche Maschinen auf ein Tempo beschleunigt, das sie ruinieren wird, wenn es noch länger anhält.«
    Ich tippte ihm auf die Schulter und deutete auf das Chronometer.
    »Wir haben noch weniger als dreißig Minuten. Diese Zeit werden die Maschinen noch aushalten. Ich bin sicher.«
    Er handelte bereits. »Einverstanden. In der Ruhepause, die möglicherweise länger dauern wird, können wir sie reparieren.«
    »Selbstverständlich. Jeder gefüllte Container, der Terra erreicht, ist mehr wert als die Ersatzteile und die Arbeitsstunden.«
    Ich sah zu, wie er die Leiter der einzelnen Gruppen verständigte. Die Folgen zeigten sich sofort. Die Anlage, die die Container vom Warteband hob und sie in den Transmitter schleuderte, beschleunigte ihre einzelnen Arbeitsabläufe. Nur für die scharfen elektronischen und biopositronischen Sinne eines Roboters war die Veränderung zu erkennen. Wir würden unter Umständen das gesamte

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